Wirecard verwickelt in zweifelhaften Geschäften mit Online-Casinos auf Malta

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Montag, 3. August 2020 um 08:50

So fehlen mindestens 1,9 Mrd. Euro in den Kassen des Unternehmens. Wirecard zählt nach eigenen Angaben viele Tausende kleiner Kunden, die zum großen Teil im Ausland sitzen und für die Wirecard die Online-Zahlungsabwicklung übernahm.

Der ehemalige Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzende der Wirecard AG sowie weitere Manager sitzen in Untersuchungshaft, die rechte Hand des CEO befindet sich auf der Flucht.

Auch die deutsche Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Wirecard AG und dessen Vorstand wegen des Vorwurfs der Geldwäsche. Zudem haben die Bankenaufsicht BaFin und die Zentralstelle des Zolls hierfür eine gemeinsame Taskforce gebildet.

Bislang soll es bereits mehrere Dutzend Verdachtsmeldungen geben, die durch das Ermittlungs-Team untersucht werden. Die BaFin soll zudem nun selbst die Bilanzen der Wirecard AG forensisch untersuchen.

Der erste bekannt gewordene Fall mit dem Verdacht auf Geldwäsche liegt etwas mehr als zehn Jahre zurück, als im März 2010 auch der ehemalige CEO Markus Braun in dubiosen Geschäften mit Glückspielseiten verwickelt wurde.

Wirecard hatte dies damals bestritten. Allerdings gab es weitreichende Personalveränderungen im Vorstand des Unternehmens. Marketing und Vertrieb Vorstand Rüdiger Trautmann hatte kurz zuvor das Unternehmen verlassen.

Nachfolger von Trautmann wurde der damals 30-jährige Österreicher Jan Marsalek, der bei Wirecard in den Vorstand berufen wurde und die Position als Chief Operating Officer (COO) für das operative Geschäft übernahm.

Der Rücktritt von Trautmann soll im Zusammenhang mit illegalen Glücksspielen gestanden haben. Auch hier ermittelte die BaFin, allerdings nur wegen angeblicher Kursmanipulation gegen Leerverkäufer, nicht aber gegen Wirecard.

Auch im Februar 2016 kam es bei Wirecard erneut zu Spekulationen, die in diese Richtung gingen. Quelle war ein Report eines Unternehmens mit der Bezeichnung Zatarra Investigations and Research.

Im November 2017 soll darüber hinaus die Tochtergesellschaft Wirecard Bank durch die sogenannten Paradise Papers ebenfalls in illegale Glückspielgeschäfte verwickelt gewesen sein.

Jüngst wurden im Fall Wirecard AG mehrere Personen und Unternehmen auf den Philippinen in Verbindung mit Geldwäsche gebracht. Ermittelt wird in dieser Angelegenheit zurzeit vor Ort. (lim/rem)

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Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Online-Wetten, Insolvenz, BaFin, Geldwäsche, Wirecard, Hintergrundberichte, Software, IT-Services, Internet

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