Deutsche Telekom: Fusion von T-Mobile US und Sprint - die Hintergründe und Konsequenzen

Mobilfunknetzbetreiber USA

Montag, 30. April 2018 um 09:45

Eine Konsolidierung in der Bilanz der Deutschen Telekom AG ist auch notwendig, denn T-Mobile U.S. ist der einzige wahrzunehmende Wachstumsmotor im Bonner Konzern.

Kurzfristig könnte sich das Rating der Deutschen Telekom durch die Übernahme der hoch verschuldeten Sprint Corp. verschlechtern. Die Integrationskosten werden auf rund 15 Mrd. US-Dollar geschätzt.

Der Barwert aller Synergien (Opex und Capex) wird nach Integrationskosten auf rund 43 Mrd. US-Dollar vorausgesehen. Nach Ablauf von drei Jahren soll sich die Transaktion dann auszahlen.

T-Mobile US Inc. gehört aktuell noch mit rund 62 Prozent der Anteile mehrheitlich zur DTAG. Die Deutsche Telekom teilte zudem mit, dass der Zukauf keinen Einfluss auf die Prognose und Dividende für das Geschäftsjahr 2018 haben wird.

Der Verschuldungsgrad der Deutschen Telekom AG, hier gemessen am Verhältnis Netto-Finanzverbindlichkeiten zum bereinigten EBITDA der DTAG, soll mit der Akquisition voraussichtlich über den Zielkorridor von 2,0 bis 2,5 steigen.

Die Deutsche Telekom will allerdings über den Cash-Flow von T-Mobile U.S. Inc. bis zum Jahr 2021 wieder im Zielkorridor liegen. Die Fusion von T-Mobile US und Sprint soll im ersten Halbjahr 2019 abgeschlossen werden.

Die Marktkapitalisierung von T-Mobile US- liegt aktuell bei knapp 55 Mrd. US-Dollar und damit mehr als doppelt so hoch wie die Börsenbewertung der Sprint Corp. mit rund 26 Mrd. US-Dollar.

Der Umsatz von Sprint lag im letzten Geschäftsjahr bei rund 33 Mrd. US-Dollar, T-Mobile US erwirtschaftete in 2017 dagegen einen Umsatz von knapp 41 Mrd. US-Dollar.

Während Sprint in den letzten drei Jahren Milliarden-Verluste einfuhr, konnte T-Mobile U.S. Milliardengewinne erwirtschaften, zuletzt einen Rekordgewinn von 4,48 Mrd. US-Dollar.

Eine Fusion macht dennoch Sinn, denn T-Mobile US. und Sprint waren bittere Rivalen im Kampf um die US-Mobilfunkkunden und können nun ihre knappen Ressourcen auf die Positionierung gegenüber den mächtigen Platzhirschen AT&T Inc. und Verizon Communications Inc. allokieren.

Zudem kann T-Mobile U.S. nun auch Produkt-Bundle aus Festnetz- und Mobilfunk in den USA anbieten, da Sprint eine eigene Festnetzinfrastruktur besitzt. Auch beim Roll-out der 5G-Technologie lassen sich Synergien erzielen.

Nach der Fusion zählt T-Mobile US rund 127 Millionen Kunden und erwirtschaftet einen Umsatz von rund 76 Mrd. US-Dollar (Basis 2018e). Im Vergleich dazu lag der Umsatz von AT&T und Verizon Communications im letzten Jahr bei knapp 161 Mrd. und rund 126 Mrd. US-Dollar. (lim/rem)

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Meldung gespeichert unter: Deutsche Telekom, SoftBank, Festnetz, 5G, Mobilfunknetzbetreiber (Mobile Carrier), Telekommunikationsnetzbetreiber (Carrier), Mergers & Acquisitions (M&A), Sprint, T-Mobile US, Hintergrundberichte, Telekommunikation

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