Deutsche Telekom: Fusion von T-Mobile US und Sprint - die Hintergründe und Konsequenzen
Mobilfunknetzbetreiber USA
Der US-Mobilfunknetzbetreiber T-Mobile US Inc., eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG (DTAG), soll mit dem US-Telekommunikationsnetzbetreiber Sprint Corp. verschmolzen werden.
In den USA wird der Mobilfunkmarkt durch die beiden Marktführer AT&T Inc. und Verizon Communications Inc. kontrolliert. Auf Platz 3 und 4 landeten bislang in der Reihenfolge T-Mobile U.S. und Sprint.
Die Sprint Corp. gehört mit 83 Prozent mehrheitlich zur japanischen Internet- und Telekommunikations-Holding SoftBank Group Corp. Die Fusion erfolgt nun durch einen Asset-Deal, in diesem Fall durch einen Aktientausch.
Die Übereinkunft wurde am 29. April 2018 als "Business Combination Agreement" zwischen den beiden Netzbetreibern unterzeichnet, die rechtsverbindlich ist. Im Zuge dessen soll T-Mobile U.S. Inc. alle Sprint-Anteile übernehmen.
„Das ist ein ganz außergewöhnlicher Deal: Die Deutsche Telekom stärkt damit ihre Präsenz in den führenden Märkten der westlichen Welt“, sagt Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom.
Altaktionäre von Sprint erhalten je 9,75 Sprint-Aktien eine neue Aktie von T-Mobile U.S. Inc. ohne eine zusätzliche Barzahlung. Der Unternehmenswert (Enterprise Value = EV) der neuen Gesellschaft beträgt rund 150 Mrd. US-Dollar.
Nach der Transaktion erhöht sich die Anzahl der Aktien von T-Mobile U.S. um rund 426 Millionen auf rund 1,29 Milliarden Aktien. Es tritt also ein Verwässerungseffekt ein. Berater bei der Transaktion war die US-Investmentbank Morgan Stanley.
Allerdings müssen der Übernahme-Transaktion noch die entsprechenden US-Behörden, darunter die FCC, Sicherheitsbehörden und das US-Justizministerium sowie auch die Aktionäre von T-Mobile U.S. Inc. und Sprint Corp. zustimmen.
Wird die Übernahme von Sprint durchgewunken, hält die Deutsche Telekom AG noch rund 42 Prozent der Anteile an T-Mobile U.S. Inc., 31 Prozent die Softbank Group und der Rest befindet sich im Streubesitz.
Chairman of the Board von T-Mobile U.S. Inc. bleibt Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG. John Legere, amtierender T-Mobile U.S. Chef, soll das neue Unternehmen als Chief Executive Officer leiten.
Das Besondere hierbei ist, dass die Deutsche Telekom AG trotz der - nach der Transaktion fehlenden Mehrheit an T-Mobile U.S. - die US-Mobilfunk-Tochtergesellschaft weiterhin voll konsolidieren kann.
Das liegt unter anderem an den Regelungen zur Unternehmensführung und der Anteilsverteilung von T-Mobile U.S. Die Deutsche Telekom hat so immer noch Zugriff auf 69 Prozent der Stimmrechte an T-Mobile US.
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