Deutsche Telekom: Fusion von T-Mobile US und Sprint - die Hintergründe und Konsequenzen

Mobilfunknetzbetreiber USA

Montag, 30. April 2018 um 09:45

BONN/ TOKIO/ NEW YORK (IT-Times) - Gerüchte über eine Zusammenlegung der beiden Mobilfunk-Carrier T-Mobile US und Sprint gibt es seit Jahren. Doch nun ist die kolportierte Verschmelzung mit einer verbindlichen Vereinbarung amtlich.

Deutsche Telekom - T-Mobile US - TimesSquare

Der US-Mobilfunknetzbetreiber T-Mobile US Inc., eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG (DTAG), soll mit dem US-Telekommunikationsnetzbetreiber Sprint Corp. verschmolzen werden.

In den USA wird der Mobilfunkmarkt durch die beiden Marktführer AT&T Inc. und Verizon Communications Inc. kontrolliert. Auf Platz 3 und 4 landeten bislang in der Reihenfolge T-Mobile U.S. und Sprint.

Die Sprint Corp. gehört mit 83 Prozent mehrheitlich zur japanischen Internet- und Telekommunikations-Holding SoftBank Group Corp. Die Fusion erfolgt nun durch einen Asset-Deal, in diesem Fall durch einen Aktientausch.

Die Übereinkunft wurde am 29. April 2018 als "Business Combination Agreement" zwischen den beiden Netzbetreibern unterzeichnet, die rechtsverbindlich ist. Im Zuge dessen soll T-Mobile U.S. Inc. alle Sprint-Anteile übernehmen.

„Das ist ein ganz außergewöhnlicher Deal: Die Deutsche Telekom stärkt damit ihre Präsenz in den führenden Märkten der westlichen Welt“, sagt Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom.

Altaktionäre von Sprint erhalten je 9,75 Sprint-Aktien eine neue Aktie von T-Mobile U.S. Inc. ohne eine zusätzliche Barzahlung. Der Unternehmenswert (Enterprise Value = EV) der neuen Gesellschaft beträgt rund 150 Mrd. US-Dollar.

Nach der Transaktion erhöht sich die Anzahl der Aktien von T-Mobile U.S. um rund 426 Millionen auf rund 1,29 Milliarden Aktien. Es tritt also ein Verwässerungseffekt ein. Berater bei der Transaktion war die US-Investmentbank Morgan Stanley.

Allerdings müssen der Übernahme-Transaktion noch die entsprechenden US-Behörden, darunter die FCC, Sicherheitsbehörden und das US-Justizministerium sowie auch die Aktionäre von T-Mobile U.S. Inc. und Sprint Corp. zustimmen.

Wird die Übernahme von Sprint durchgewunken, hält die Deutsche Telekom AG noch rund 42 Prozent der Anteile an T-Mobile U.S. Inc., 31 Prozent die Softbank Group und der Rest befindet sich im Streubesitz.

Chairman of the Board von T-Mobile U.S. Inc. bleibt Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG. John Legere, amtierender T-Mobile U.S. Chef, soll das neue Unternehmen als Chief Executive Officer leiten.

Das Besondere hierbei ist, dass die Deutsche Telekom AG trotz der - nach der Transaktion fehlenden Mehrheit an T-Mobile U.S. - die US-Mobilfunk-Tochtergesellschaft weiterhin voll konsolidieren kann.

Das liegt unter anderem an den Regelungen zur Unternehmensführung und der Anteilsverteilung von T-Mobile U.S. Die Deutsche Telekom hat so immer noch Zugriff auf 69 Prozent der Stimmrechte an T-Mobile US.

Meldung gespeichert unter: Deutsche Telekom, SoftBank, Festnetz, 5G, Mobilfunknetzbetreiber (Mobile Carrier), Telekommunikationsnetzbetreiber (Carrier), Mergers & Acquisitions (M&A), Sprint, T-Mobile US, Hintergrundberichte, Telekommunikation

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...