Cash Flow - Warum diese Kennzahl zur finanziellen Beurteilung eines Unternehmens so wichtig ist
Unternehmenskennzahlen
Begriff und Bedeutung
Der Cash-Flow eines Unternehmens ist vereinfacht gesagt zunächst einmal die Differenz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen einer Unternehmung (Kapitalfluss, liquide Mittel) in einem bestimmten Zeitraum.
Berücksichtigt werden also nur Vorgänge, die zahlungswirksam sind. Der Cash-Flow ist damit ein Indikator für die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens, also für die Fähigkeit, aus eigener Kraft Investitionen tätigen zu können.
Man unterscheidet weiterhin im Wesentlichen zwischen (gesamten) Cash-Flow, operativen Cash-Flow und freien Cash-Flow. Ermittelt wird im Grunde genommen die Liquiditätssituation einer Company.
Ist der Cash-Flow positiv, fließen der Unternehmung liquide Barmittel zu. Das ist gut, denn so können notwendige Investitionen finanziert, Schulden getilgt oder Aktionäre mit Dividenden bedient werden. Ein anhaltend positiver Cash-Flow ist damit auch ein Indikator für die Wettbewerbsfähigkeit einer Unternehmung.
Ein negativer Cash-Flow bedeutet, dass liquide Mittel abfließen, das Unternehmen verliert also Geld. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Geldverbrennung oder der Cash-Burn-Rate. Ein anhaltend negativer Cash-Flow führt letztlich zur Zahlungsunfähigkeit und damit zur Insolvenz des Unternehmens.
Verschiedene Bilanzierungsstandards
Die Kapitalflussrechnung (Cash-Flow Berechnung) ist gesetzlich geregelt und muss nach Bilanzierungsstandards wie IAS/IFRS oder GAAP aufgestellt werden.
Die geltende Vorschrift des Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 21 (DRS 21) gliedert die Berechnung des Cash-Flows in drei Kategorien:
- Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit (auch Operativer Cash-Flow)
- Cash-Flow aus Investitionstätigkeit (Saldo aus Investitionen und Desinvestitionen)
- Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit (Saldo aus Dividenden, Zinsen und Darlehen sowie Kapitalerhöhung)
Abgrenzung von Cash Flow Arten
Gesamter Cash Flow
Der (gesamte) Cash-Flow eines Unternehmens berücksichtigt sämtliche Zahlungsströme einer Unternehmung, also Zahlungsströme aus der operativen Tätigkeit sowie aus Dividenden-, Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen.
Operativer Cash-Flow
Der Operative Cash-Flow ist das Ergebnis der Einzahlungen und Auszahlungen eines Unternehmens aus dem operativen Geschäft, also aus der eigentlichen bzw. gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.
Der operative Cash-Flow ist im engeren Sinne der Indikator für die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens. Ist der Cash-Flow positiv, können mit den liquiden Mitteln beispielsweise neue Investitionen getätigt werden.
Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist der Operative Cash-Flow plus Einzahlungen bzw. Auszahlungen aus außerordentlichen Geschäftstätigkeiten.
Free Cash-Flow
Der freie Cash-Flow - auch als Free Cash-Flow bekannt - ist vereinfacht gesagt das Ergebnis aus den gesamten Einzahlungen und Auszahlungen einer Unternehmung (Cash-Flow) abzüglich der Sachinvestitionen (Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen) zuzüglich Desinvestitionen.
Der Free Cash-Flow berechnet die frei verfügbaren Barmittel, die für die Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten (Tilgung und Zinsen) und/oder Dividendenzahlungen eingesetzt werden können.
Er ist damit ein Indikator für die Kreditrückzahlungsfähigkeit eines Unternehmens.
Berechnung des Cash Flow (Kapitalflussrechnung)
Der Cash Flow Indikator kann sowohl direkt als auch indirekt mit Hilfe der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ermittelt werden.
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