Q-Cells will mit Preisdruck auf dem Solarmarkt bestehen

Freitag, 27. August 2010 um 12:45
NICHT BENUTZEN !!!   Solarpark1.jpg

BITTERFELD-WOLFEN (IT-Times) - Die Q-Cells SE (WKN: 555866) schaffte m zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres den Sprung in die schwarzen Zahlen. Dieser Erfolg sei Ansporn für die Zukunft, so dass man hofft, auch im gesamten Geschäftsjahr 2010 profitabel zu wirtschaften. Hierbei gibt es zwei Entwicklungen, von denen Q-Cells profitieren könnte, um dieses Ziel zu erreichen.

Zum einen überrascht das Unternehmen mit der Strategie, die Preise für Solarzellen zu senken. Auf diese Weise soll die Nachfrage gesteigert werden. Es ist selten, dass ein Unternehmen wie Q-Cells, das sich auch als Anbieter von Qualitätsprodukten „Made in Germany“ versteht, den Preiskampf einer Branche eröffnet. Bei Q-Cells spricht man davon, nicht so günstig wie die asiatischen Massenhersteller zu sein, dennoch unter den Qualitätsanbietern günstige Preise anzubieten. Aktuell wird damit gerechnet, dass die Preise auf 1,11 Euro pro Watt reduziert werden. Damit würde sich Q-Cells dann doch auf das Preisniveau von taiwanesischen Solarzellenherstellern begeben.

Der schwache Euro als Chance

Ein weiterer Vorteil für Q-Cells im Wettbewerb mit den Asiaten: Asiatische Solarzellenhersteller leiden unter einem instabilen Euro. Europäische Hersteller würden dagegen von der Euro-Abwertung profitieren, da dies eine größere Flexibilität bei der Preisfestsetzung ermögliche. Hinzu kommt, dass Q-Cells günstiger als früher einkaufen kann. Der Preis für Silizium befindet sich aktuell im freien Fall. Von den sinkenden Preisen könnten Solarzellenhersteller langfristig profitieren. Viele Siliziumhersteller haben derzeit indessen unter einem immensen Preisverfall zu leiden.

Günstiges Silizium

Ein Kilogramm des Rohstoffes hatte vor zwei Jahren noch rund 500 US-Dollar gekostet. Aktuell liegt der Preis noch bei 50 Dollar. Grund für diesen Absturz ist ein Überangebot - und die Produktionskapazitäten sollen laut Prognose des Marktforschungsinstituts iSuppli weiterhin steigen. Derzeit sei allerdings die Situation für etablierte Hersteller von Silizium aufgrund von Langzeit-Lieferverträgen erträglich.

Rund 80 Prozent des Siliziums werden von der Solarbranche abgenommen. Die bisherigen Wachstumsmärkte Deutschland und Spanien hatten allerdings einen Dämpfer erhalten. So war in Spanien die Einspeisevergütung gekappt worden und in Deutschland wurden die Subventionen der Solarbranche massiv gekürzt.

Von den niedrigen Preisen könnten die Solarzellenhersteller nun aber profitieren. Denn Silizium ist umgewandelt für die Herstellung von Solarzellen von elementarer Bedeutung. Trotz sinkender Nachfrage  in Deutschland und Preissenkungen aufgrund eigener strategischer Überlegungen, könnte Q-Cells durch die Wechselkurseffekte und die günstigeren Einkaufsbedingungen die Margen weitestgehend stabil halten.

Kurzportrait

Die im Jahre 1999 gegründete und Bitterfeld-Wolfen ansässige Q-Cells SE ist einer der weltweit größten Hersteller von Solarzellen. Im Jahr 2001 nahm Q-Cells die Produktion auf, wobei heute fünf hochmoderne Produktionslinien betrieben werden. Das Unternehmen hat sich hauptsächlich auf die Produktion von mono- und multikristalline Solarzellen auf Siliziumbasis spezialisiert. Inzwischen bietet Q-Cells aber auch Dünnschicht-Module an. Daneben arbeitet Q-Cells im Bezug auf die Fertigung ganzer Solarmodule mit führenden Modulherstellern weltweit zusammen.

Die gesamte Solarzellenfertigung bei Q-Cells ist vollautomatisiert. Insgesamt bietet Q-Cells Solarzellen in vielen verschiedenen verschiedenen Qualitätsklassen an. Q-Cells legt bei der Fertigung und Herstellung der Zellen auch großen Wert auf Schwachlichtverhalten und Leistungstoleranzen, die Q-Cells mit +/- 1,5 Prozent angibt. Mit der Einführung der ersten 6-Zoll-Solarzelle Q6 und dem Zellformat Q6L will sich das Unternehmen von seinen Wettbewerbern abgrenzen. Mit der größeren Solarzelle plant Q-Cells einen neuen Industriestandard zu schaffen und gibt sich dabei zuversichtlich. Herkömmlich waren bis zur Einführung der 6-Zoll-Solarzelle nur Solarzellen mit einem Format von fünf Zoll.

Neben dem Produktionsstandort in Deutschland verfügt Q-Cells über einen weiteren Produktionsstandort in Malaysia. Repräsentanzen des Unternehmens gibt es in Frankreich, Italien, China, Japan, in den USA und in Australien.

Q-Cells verkauft die eigenen Produkte international in mehr als 32 Länder (Spanien, Frankreich, Italien, Türkei, Japan, Südkorea, China, USA, Südafrika usw.). Der Exportanteil liegt inzwischen bei weit über 50 Prozent, Tendenz steigend. Im Ausland ist Q-Cells mit dem Tochterunternehmen Q-Cells International und mit Q-Cells Malaysia präsent. Zudem besitzt man weitere Beteiligungen an der Solibro GmbH (100 Prozent), an der Calyxo GmbH (93 Prozent). Unternehmensmitgründer Anton Milner führte das Unternehmen bis März 2010 als CEO und wurde dann von Cen Nedim abgelöst. Insgesamt beschäftigte Q-Cells zuletzt mehr als 2.000 Mitarbeiter, davon über 100 Wissenschaftler und Ingenieure.

Zahlen

Im zweiten Quartal 2010 belief sich der Umsatz der Q-Cells AG auf 333,5 Mio. Euro, während in dem Vorjahreszeitraum 136,9 Mio. Euro erzielt worden waren. Das operative Ergebnis betrug in den Monaten April bis Juni plus 27,1 Mio. Euro, im Gegensatz zu minus 65,5 Mio. Euro im zweiten Quartal 2009. Das Quartalsergebnis summierte sich auf plus 34,7 Mio. Euro, im Vergleich zu dem Fehlbetrag von 322,8 Mio. Euro im zweiten Quartal 2009. Das Ergebnis je Aktie lag im zweiten Quartal 2010 bei 30 Cent (Q2 2009: minus 2,92 Euro).

Meldung gespeichert unter: Global PVQ, Hintergrundberichte, Solartechnik

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