The9 in 2010 vor Comeback?

Mittwoch, 20. Januar 2010 um 12:35
The9

(IT-Times) - Der chinesische Online-Spielebetreiber The9 (Nasdaq: NCTY, WKN: A0DNY7) hat ein hartes Jahr hinter sich. Weniger die Wirtschafts- und Finanzkrise belasteten das Unternehmen, sondern insbesondere der Umstand, dass der Online-Spielespezialist die Lizenz zum Betrieb des MMORPGs „World of Warcraft“ in China verlor. Damit brachen gleichzeitig auch 90 Prozent der Einnahmen weg, wodurch The9 letztendlich in die Verlustzone rutschte.

Die Hoffnungen ruhen nunmehr auf dem neuen 2D-Side-Scrolling Online-Spiel „World of Fighter“ (WoF), in das The9 drei Jahre Entwicklungszeit gesteckt hat. Die ersten Nutzerzahlen scheinen vielversprechend. Im Rahmen der Open-Beta-Testphase nahmen bereits eine Mio. Gamer teil. Seit dem 15. Januar 2010 ist “World of Fighter” im kommerziellen Betrieb, womit The9 Geld mit dem Online-Game verdient.

The9 gelingt Achtungserfolg mit „World of Fighter“


Auch nachdem kommerziellen Start scheint die Nachfrage der Spieler nach dem Game weiterhin hoch. Auf der viel beachteten Download-Seite von Xunlei (gougou.com) schaffte es der Game-Client des Spiels in dieser Woche auf Platz drei der Download-Charts, nach Platz eins in der Vorwoche. Zudem konnte The9 sein Online-Spiel an andere Online-Spielespezialisten in Übersee weiter lizenzieren, wodurch dem Unternehmen weitere Einnahmen aus dem Lizenzgeschäft winken.

Doch um noch mal durchzustarten, braucht The9 dringend weitere erfolgreiche Spiele. An dieser Stelle könnte dem Unternehmen eine Übernahme bzw. ein Zusammenschluss mit einem anderen starken Partner helfen. Zuletzt kursierten in der Presse Gerüchte, wonach The9 an der Übernahme von ICE Entertainment und dessen Online-Spielemarke PlayCool interessiert sei, wie der Branchendienst TechWeb berichtet. ICE wurde in 2005 vom ehemaligen The9-Manager Sun Tao gegründet und betreibt unter anderem die beiden Online-Spiele „Dragonica“ und „Romance of Three Kingdoms Online“.

Daneben kursieren immer wieder Gerüchte, über einen möglichen Zusammenschluss mit dem Wettbewerber 9You. Der The9-Rivale betreibt derzeit das in China sehr erfolgreiche Online-Tanzspiel „Audition“, während The9 die Vermarktungsrechte für den Nachfolger „Audion 2“ hält. Allerdings war 9You einer Fusion bisher abgeneigt. Kein Wunder, schließlich schreibt The9 derzeit (noch) tiefrote Zahlen. Dies könnte sich aber bald ändern, wenn sich auch die zweite The9-Eigenentwicklung „Miracle Legend“ (MUX) erfolgreich am Online-Spielemarkt behaupten kann…

Kurzportrait

Die im Jahre 1999 gegründete und in Schanghai ansässige The9 gilt als einer der führenden Online-Spielentwickler in China. Das Unternehmen rief im Jahr 2000 die Spiele-Community the9 City ins Leben und kommerzialisierte die Community-Plattform Ende 2000. The9 hat eine Exklusiv-Lizenz von Hanbitsoft erworben, um das von der südkoreanischen Spieleschmiede entwickelte 3D Online-Rollenspiel „Granado Espada“ in China zu betreiben. Gleichzeitig erwarb The9 die Vertriebsrechte für die Online-Spiele „FIFA Online 2” „Soul of Ultimate Nation“, “Atlantica” “Ragnarok 2„, „Huxley“ sowie „Field of Honor“ und „Audition 2“ in China.

Das im eigenen Haus entwickelte Online-Rollenspiel „Joyful Journey West“ soll künftig ebenfalls zu den Einnahmen beitragen, wie die Eigenentwicklungen „World of Fighter“ (WoF) und „Legend of Miracle“ (MUX). Anfang 2005 beteiligte sich The9 an dem in Beijing ansässigen Online-Spielentwickler TKgame. Mitte 2005 übernahm The9 den Lizenzinhaber China The9 Ltd (C9I) vollständig.

Neben gebührenpflichtigen Spielservices erzielt The9 noch Einnahmen aus Online-Werbung und aus dem Geschäft mit SMS-Services. Zudem hat The9 eine Lizenz erworben, um den südkoreanischen Service Avatar - in China bekannt unter dem Namen MakeMe - zu vermarkten. Daneben hält The9 noch Minderheitsbeteiligungen an dem Spieleportal Beijing Wanwei (40 Prozent), sowie an dem Spielentwickler Object Software (20 Prozent). Die Beteiligung an dem Joint Venture 9Webzen wurde hingegen von 51 auf 30 Prozent zurückgefahren. Mitte 2006 hat sich The9 an Infocomm Asia Holdings mit 20 Prozent beteiligt, welches die Rechte zum Vertrieb von „Granado Espada“ und „Hellgate: London“ in acht südostasiatischen Ländern hält. Mitte 2007 stieg die amerikanische Electronic Arts bei The9 ein und beteiligte sich mit 15 Prozent der Anteile an dem chinesischen Unternehmen. Mitte 2008 schloss The9 ein Joint Venture mit der südkoreanischen T3 Entertainment und beteiligte sich an der T3-Mutter G10 Entertainment mit rund 38 Mio. Dollar.

Zahlen


Der Umsatz lag von The9 lag mit 25,50 Mio. Renminbi (RMB) bzw. 3,7 Mio. US-Dollar deutlich unter dem Vorjahreswert von 431,05 Mio. RMB. Waren in 2008 noch 429,34 Mio. Renminbi im Bereich Online-Spiele erzielt worden, sank diese Zahl nun auf 25,74 Mio. Renminbi.

Das Bruttoergebnis wurde mit minus 8,11 Mio. Renminbi angegeben (Vorjahr: plus 162,97 Mio. Renminbi). Auch beim operativen Ergebnis wies The9 rote Zahlen aus. Nach plus 60 Mio. Renminbi im dritten Quartal 2008 lag dieser Wert nun bei minus 117,29 Mio. Renminbi. Das Nettoergebnis notierte bei minus 71,83 Mio. Renminbi bzw. 10,8 Mio. Dollar.

Die Zahl der aktiven Nutzer kletterte im jüngsten Quartal um sechs Prozent auf 3,4 Millionen, was insbesondere auf das Webgame „Jiu Zhou Zhan Ji“ zurückzuführen ist. Die Zahl der zahlenden Gamer kletterte um 48 Prozent auf 108.000 Teilnehmer, wobei der Durchschnittsumsatz pro Spieler auf 240 RMB kletterte.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: The9, Hintergrundberichte, Spiele und Konsolen

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