SolarWorld: So will sich das deutsche Solartechnik-Unternehmen aus der Schlinge ziehen

Solarmarkt international

Montag, 15. August 2016 um 11:51
SolarWorld - Standort Arnstadt

BONN (IT-Times) - Das deutsche Solartechnikunternehmen SolarWorld AG hat mit dem Geschäftsbericht  einige Details bekannt gegeben, wie man dem andauernden Preisverfall bei Solarmodulen entgegentreten will.

Im zweiten Quartal 2016 erhöhte sich der Umsatz der SolarWorld AG von 171 Mio. Euro in 2015 auf nunmehr 222 Mio. Euro, wobei die Absatzmenge um 39 Prozent auf 342 Megawatt wuchs. Die vorläufigen Zahlen wurden damit bestätigt.

Als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wies die SolarWorld AG im zweiten Quartal 2016 nunmehr 4,5 Mio. Euro aus. Damit wurden die vorläufigen Zahlen nicht bestätigt. Zuvor war man noch von einem deutlich höheren Wert ausgegangen.

Produktionskosten sollen gesenkt werden

Um das Ergebnis zukünftig zu steigern, will die SolarWorld AG die Produktionskosten senken. Die soll zum einen durch Ausdehnung der Menge und zum anderen durch die Einführung neuer Technologien realisiert werden.

Im Bereich neuer Technologien soll das Geschäft bei Hochleistungsmodulen mit PERC-Zellen sowie der Bereich Bisun-Module und -Systeme vorangetrieben werden, so Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG. Auch will man Optimierungs-Potenziale in der Wafer-Produktion ausschöpfen.

US-Prozess gegen Silizium-Lieferant Hemlock Semiconductor

Trotz des im Juli 2016 verlorenen Prozesses in den USA gegen den Silizium-Lieferanten Hemlock Semiconductor zeigt sich Asbeck zuversichtlich, sich noch „gütlich“ mit Hemlock einigen zu können, „dies wäre auch mit allen anderen  Siliziumherstellern gelungen“.

Weiterhin geht die SolarWorld AG davon aus, dass die Forderungen von Hemlock Semiconductor gegen die US-Tochtergesellschaft SolarWorld Industries Sachsen ohnehin „nicht durchsetzbar“ seien. Gegen die Lieferverträge bestünden „nach europäischem Recht kartellrechtliche Bedenken“.

Beim Intermediate Court of Appeals will man in den USA zunächst Einspruch gegen das erstinstanzliche Urteil einlegen. Die SolarWorld AG rechnet in diesem zweitinstanzlichen Verfahren mit einer Dauer von rund einem Jahr bis zum Urteil.

Die Eventualverbindlichkeit der SolarWorld AG beträgt aus dem Prozess bislang 585 Mio. US-Dollar zzgl. 208 Mio. US-Dollar an angefallenen Zinsen, also insgesamt 793 Mio. US-Dollar. Damit ist das Unternehmen in der Existenz bedroht.

Meldung gespeichert unter: Solarmodule, SolarWorld, Hintergrundberichte, Solartechnik

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