SolarWorld gelingt der langersehnte Turnaround

SolarWorld glänzt in den USA - Standort soll ausgebaut werden

Montag, 3. November 2014 um 13:24
SolarWorld

(IT-Times) - Lange Zeit sah es so aus, als wäre die SolarWorld AG der chinesischen Billig-Konkurrenz nicht gewachsen. Dank des Absatzbooms in den USA und mithilfe von Strafzöllen auf Solarprodukte chinesischer Anbieter hat sich das Blatt für die Deutschen nun gewendet.

Der Umsatz der SolarWorld AG kletterte im jüngsten Quartal um 26 Prozent auf 181 Mio. Euro, nachdem das Unternehmen seinen Modul-Absatz um 50 Prozent auf 270 Megawatt steigern konnte. Auch der EBITDA drehte mit 6,0 Mio. Euro ins Plus, nachdem im Vorjahr noch ein Minus von 26 Mio. Euro zu beklagen war.

Hauptursache war das positive Abschneiden in den USA. Nach Aussagen von SolarWorld-Chef Frank Asbeck ist die Nachfrage nach Solarmodulen in den USA zuletzt regelrecht explodiert. Die Auslieferungen an US-Kunden kletterten vom ersten Halbjahr 2013 gegenüber bis Mitte 2014 um rund 50 Prozent. Inzwischen sind die USA der größte Einzelmarkt für SolarWorld und zeichneten zuletzt für 42 Prozent aller Auslieferungen verantwortlich.

SolarWorld baut US-Fertigungsstandort weiter aus


Um der steigenden US-Nachfrage Rechnung zu tragen, will die SolarWorld AG (WKN: A1YCMM) seinen Produktionsstandort in Hillsboro/Oregon weiter ausbauen. Insgesamt 10 Mio. US-Dollar bzw. 8 Mio. Euro sollen investiert werden, die Zahl der Mitarbeiter soll um 200 auf 900 Beschäftigte steigen.

Die Modulfertigungskapazitäten sollen in den USA von 380 auf 530 Megawatt klettern, die Zell-Kapazitäten von 335 auf 435 Megawatt ausgebaut werden, so SolarWorld U.S. President Mukesh Dulani. Damit steigt die gesamte Fertigungskapazität von SolarWorld auf über 1.300 Megawatt.

Boom im US-Solarmarkt soll sich fortsetzen


Die Marktforscher bei NPD Solarbuzz erwarten auch im laufenden vierten Quartal 2014 eine starke weltweite Nachfrage nach PV-Modulen. Allein im vierten Quartal 2014 dürften weltweit rund 19,5 Gigawatt (GW) an Solarleistung installiert werden, wodurch die weltweite PV-Leistung bis Ende 2014 die 200 Gigawatt-Marke erreichen könnte.

Neben dem Solarboom in China und Japan dürfte insbesondere auch die weiterhin hohe Nachfrage aus den USA dazu beitragen, dass der Solarmarkt auch in 2015 weiter wachsen wird. Bei NPD Solarbuzz schätzt man, dass in 2014 bis Ende 2015 bis zu 8GW an neuen PV-Kapazitäten in den USA hinzukommen werden. Bis Ende 2015 dürfte die USA wohl die Marke von 20GW bei den installierten PV-Kapazitäten überschreiten.

SolarWorld will US-Kunden mit Hochleistungsmodulen locken


Für SolarWorld winken daher gute Geschäfte, zumal das Unternehmen mit den richtigen Produkten offenbar den Nerv der US-Kunden getroffen hat.

SolarWorld bietet mit dem Glas-Glas-Modul bereits eine lineare Leistungsgarantie von 30 Jahren an, zudem haben die Deutschen auf der jüngsten Solarmesse in Las Vegas ihr neues monokristallines Hochleistungsmodul mit PERC-Technik vorgestellt (60 Zellen mit 280 Watt Peak Leistung). Damit nähert sich SolarWorld weiter der Weltspitze an.

Kurzportrait


Die SolarWorld AG mit Sitz in Bonn gilt als ein führender Spezialist für Solarstromtechnik und entwickelt Solarmodule beginnend mit dem Rohstoff über das Modul bis hin zum individuellen System im eigenen Haus. Gegründet wurde SolarWorld bereits im Jahr 1988, seinerzeit als Ingenieurbüro für Industrieanlagen. Im Jahr 1999 folgte der Gang an die Börse. Nachdem SolarWorld in der Vergangenheit den Großteil seiner Umsätze in Deutschland erzielte, wuchs der Auslandsanteil am Gesamtumsatz inzwischen auf weit über 50 Prozent.

SolarWorld setzt bei bei seinen Solarmodulen auf hohe Qualität, Haltbarkeit und Stabilität und das Prädikat „Made in Germany“. Neben Dachanlagen und Angeboten zur Produktion von Eigenstrom offeriert SolarWorld aber auch Lösungen zur Realisierung von Großanlagen. In diesem Bereich ist das Unternehmen nicht nur in Deutschland, sondern verstärkt auch im Ausland aktiv.

Ein weiteres wichtiges Standbein bei der Beschaffung von Silizium ist die Recyclingfähigkeit der Module bzw. Zellen. Hier ist das Unternehmen über die 100prozentige Tochtergesellschaft Deutsche Solar AG aktiv. Im Jahr 2006 verstärkte sich die SolarWorld durch die Übernahme der kristallinen Solaraktivitäten der Shell Solar. Anfang 2010 gründete SolarWorld das Joint Venture Qatar Solar Technologies (QST), an welchem das Unternehmen 29 Prozent der Anteile hält.

Ende 2010 gab SolarWorld die Übernahme der Solarparc AG bekannt. Ende 2013 kaufte SolarWorld einen Teil der Solarsparte der Robert Bosch GmbH und übernahm den Standort in Arnstadt. Gleichzeitig wurde die Tochter Solarworld Industries-Thüringen GmbH gegründet. Ende 2013 sicherte sich Qatar Solar Technologies (QSTec) 29 Prozent an SolarWorld.

Meldung gespeichert unter: Solarmodule, SolarWorld, Hintergrundberichte, Solartechnik

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