Solarhybrid geht neue Wege - Hybrid-Technik soll den Markt revolutionieren

Montag, 26. April 2010 um 12:46
solarhybrid

(IT-Times) - Einen fulminanten Start ins neue Jahr legten die Aktien der solarhybrid AG (WKN: A0LR45) hin. Der Wert vervielfachte sich in den ersten vier Monaten des neuen Jahres. Hintergrund waren verschiedene Großaufträge sowie ein robuster Ausblick auf das laufende Jahr 2010. Für 2010 erwartet man bei solarhybrid Erlöse von 160 Mio. Euro sowie ein EBIT von elf Mio. Euro. Hintergrund ist der weiter boomende Solarmarkt in Deutschland.

iSuppli erhöht Prognosen für den deutschen Solarmarkt


Die Marktforscher aus dem Hause iSuppli haben erst in der Vorwoche nochmals ihre Prognosen für den deutschen Solarmarkt angehoben. Die Industrie-Analysten gehen nunmehr von PV-Installationen mit einer Kapazität von 13,6 Gigawatt (GW) für das laufende Jahr in Deutschland aus, was einem Plus von 93,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Noch im Februar war man bei iSuppli von einem Plus von 64 Prozent für den deutschen Solarmarkt ausgegangen.

Die geplante Reduktion der Einspeisevergütung werde die Nachfrage im ersten Halbjahr ankurbeln, so die Analysten. Das Wachstum im zweiten Halbjahr werde von niedrigen Preisen für PV-Systeme getragen sein, glauben die Analysten, die auch im nachfolgenden Jahr 2011 eine robuste Nachfrage erwarten. Weltweit dürften die installierten Solarkapazitäten dann auf 20,3 GW klettern und sich damit gegenüber 2008 verdreifachen, schätzen die iSuppli-Analysten.

Für solarhybrid sind diese Prognosen gute Nachrichten, zumal das Unternehmen nicht nur als Projektierer tätig ist, sondern versucht, mit seiner Hybrid-Technologie den Markt zu revolutionieren. Die von solarhybrid vertriebenen Solarmodule generieren nicht nur Strom, sondern auch Wärme für die Wassererwärmung in einem Modul. Ein interessantes Konzept, welches wieder an Bedeutung gewinnt, nachdem der Ölpreis und damit auch der Heizölpreis zuletzt wieder spürbar gestiegen ist.

Hybrid-Module hinkten bisher hinterher


Einziges Problem: Bislang hinkten derartige Hybrid-Module im Bezug auf den Wirkungsgrad und die Kosten zweier unabhängiger Systeme (PV-Anlage, Solarthermie) hinterher. Sollte es der solarhybrid AG gelingen, durch weitere Forschung und Entwicklung den Wirkungsgrad seiner Hybrid-Module zu steigern, könnte sich in Verbindung mit einem weiter steigenden Ölpreis ein Wettbewerbsvorteil zu Gunsten der Hybrid-Module auftun…

Kurzportrait

Die Brilon ansässige solarhybrid AG ist erst seit dem Jahr 2008 operativ tätig. Dabei hat sich das Unternehmen auf innovative Lösungen im Bereich Solarwärme und Solarstrom konzentriert. So operiert das Unternehmen heute vor allem aus zwei Geschäftsbereichen heraus: Solarwärme und Solarstrom.

Die Einheit Solarwärme vermarktet insbesondere das Energie-Plus-System, welches insbesondere den Wärmebedarf von Hotels, Krankenhäuser, Altenheime und Hallenschwimmbäder mit Hilfe der Sonne decken soll.

Als Weltneuheit betreibt Solarhybrid einen Hybrid-Kollektor, der sowohl Wärme- als auch die Stromversorgung in einem Hybrid-Kollektor vereint. Der Kollektor soll in erster Linie Wärme erzeugen. Ist der Wärmebedarf gedeckt, generiert der Kollektor auch Strom. Passend hierzu hat das Unternehmen mit der Energiesäule ein Überwachungssystem auf den Markt gebracht, welches alle Wärmeerzeuger und Wärmeverbraucher zentral steuert. Die solarhybrid Wärmepumpe wurde in Zusammenarbeit mit Mitsubishi Electric Zubadan entwickelt.

Über die Division Solarstrom vermarktet Solarhybrid seit 2009 auch Photovoltaik-Komponenten, wobei über die Einheit auch das Projektgeschäft vorangetrieben werden soll. Gleichzeitig vertreibt Solarhybrid auch Solarmodule namhafter Hersteller und fungiert dabei als offizieller Distributionspartner von Unternehmen wie Suntech Power, Conergy, Mitsubishi Electric und Fronius und SMA Solar (Wechselrichter).

Das Projektgeschäft wird über die strategische Partnerschaft mit interstrom AG und der Enerparc AG vorangetrieben. Während interstrom für die Finanzierung der Projekte verantwortlich zeichnet, übernimmt Solarhybrid die schlüsselfertige Errichtung der Anlagen und fungiert dabei als Betreiber. Im Rahmen der Partnerschaft wurde unter anderem das Solarkraftwerk FinowTower in Eberswalde (24,5 Megawatt) realisiert.

Zahlen

Für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2009 hat das Unternehmen noch keine detaillierten Zahlen vorgelegt. Der Jahresabschluss für 2009 soll Ende Juni vorgelegt werden. Im Jahr 2008 erwirtschaftete Solarhybrid dagegen nur geringe Umsätze in Höhe von 947.000 Euro, wobei ein Großteil der Erlöse im vierten Quartal 2008 erzielt wurden.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit summierte sich im Jahr 2008 auf 4,92 Mio. Euro. Insgesamt wurde in 2008 ein negativer Cashflow von 4,68 Mio. Euro erwirtschaftet.

Markt und Wettbewerb

Der Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar rechnet vor, dass langfristig 25 bis 30 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland durch Solarenergie abgedeckt werden können. Bis 2015 soll der Solarstrom in Deutschland wettbewerbsfähig sein und damit dann nicht mehr teurer als der Strom der großen Energieversorger sein. In sonnenreichen Ländern wie Italien oder Griechenland soll die Schwelle zur Wettbewerbsfähigkeit bereits in 2011 erreicht werden.

Meldung gespeichert unter: solarhybrid, Hintergrundberichte, Solartechnik

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