Solarhybrid: Ein Fall für den Insolvenzverwalter und den Staatsanwalt

Freitag, 23. März 2012 um 12:39

Daneben ist das Unternehmen mit eigenen Tochterfirmen auch im Mittleren Osten aktiv. Hierzu zählen die Tochterfirmen Solarhybrid Saudi Arabia sowie Solarhybrid Emirates und Solarhybrid Middle East. Auch in Südafrika ist man nunmehr mit einer eigenen Tochter Solarhybrid South Africa am Start.

Zahlen

Mit einem Umsatz von 286 Mio. Euro und einem EBIT von 11,5 Mio. Euro hatte das Unternehmen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2011 ein durchaus respektables Ergebnis vorweisen können.

Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) erreichte nach IFRS in den ersten neun Monaten 2011 insgesamt 11,5 Mio. Euro und das Netto-Konzernergebnis lag bei 5,9 Mio. Euro. In diesen Zahlen sind die negativen Ergebnisbeiträge aus aufgegebenen Geschäftsbereichen bereits enthalten, durch die künftig keine weiteren Belastungen mehr entstehen werden. Im 3. Quartal dynamisierte sich die Geschäftsentwicklung weiter, wobei es trotzdem gelungen sei, die Ergebnismarge auf dem Niveau beizubehalten. Der Umsatz im Quartal kletterte auf 181 Mio. Euro bei einem EBIT von 6,9 Mio. Euro.

Markt und Wettbewerb

Der Solarmarkt in Deutschland ist derzeit von der viel zitierten EEG-Novelle geprägt: Er wurde in der Vergangenheit durch Subventionen - politisch durchaus gewollt - künstlich aufgeblasen. Nun werden die Subventionen herunter gefahren, was Unternehmen wie Solarhybrid in Bedrängnis bringt.

Dessen ungeachtet rechnet der Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar vor, dass langfristig 25 bis 30 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland durch Solarenergie abgedeckt werden können. Bis 2015 soll der Solarstrom in Deutschland wettbewerbsfähig sein, also nicht mehr teurer als der Strom der großen Energieversorger.

Im Markt der Solarprojektierer tummeln sich neben Solarhybrid mehrere Unternehmen, die zum Teil auch in Schwierigkeiten geraten sind: Phoenix Solar, Colexon Energy oder S.A.G Solarstrom gehören hier zu den Wettbewerbern in einem Markt, dem eine Konsolidierung bevor steht.

Ausblick

Einen Ausblick kann man für Solarhybrid derzeit kaum wagen. Die creditreform hat Solyrhybrid zunächst einmal vom Rating ausgesetzt. Zu unübersichtlich scheint die Lage derzeit zu sein. Für das Gesamtjahr 2011 erwartet Solarhybrid Umsatzerlöse von 400 Mio. Euro und ein EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) von mindestens 15 Mio. Euro. Allerdings: Solyrhybrid hat selber geäußert, dass man derzeit noch nicht absehen könne, wann die Zahlen für 2011 endgültig präsentiert werden können. Eine Veröffentlichung des geprüften Konzerngeschäftsberichtes 2011 im März 2012 sei anders als bislang geplant nicht mehr möglich.

Bewertung

Im Zuge der jüngsten Turbulenzen rauschte die Solarhybrid-Aktie in den Keller und büßte allein in der vergangenen Woche rund 69 Prozent ihres Wertes ein. Im Laufe des letzten Monats verlor der Kurs sogar 96 Prozent. Mittlerweile notieren die Aktie auf Ramsch-Niveau in Höhe von 0,26 Euro, was einer Marktkapitalisierung von 1,66 Mio. Euro entspricht.

Über mögliche Entwicklungen braucht man sich bei Solarhybrid derzeit kaum den Kopf zu zerbrechen. Insolvenzverwalter und Staatsanwaltschaft müssen wohl erst Licht ins Solarhybrid-Dickicht bringen, ehe man eine ernsthafte Bewertung vornehmen kann. (erw/rem)

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