Roth & Rau will weiter expandieren - Wachstum oberste Priorität

Donnerstag, 8. April 2010 um 12:56

Roth & Rau hatte nach eigenen Angaben auch unter Effekten aus der Wirtschaftskrise zu leiden. Dennoch zeigte man sich mit der Entwicklung des Jahres 2009 zufrieden. Es sei gelungen, sich durch Akquisitionen und strategische Investitionen besser auf dem Markt zu positionieren. Besonders der Bereich Forschung und Entwicklung stand hier im Fokus. Damit sei man für künftiges Wachstum gut aufgestellt.

Markt und Wettbewerb


Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. US-Dollar überschritten. Der Dünnschicht-Technik, für die Roth & Rau Bestandteile zuliefert, wird insgesamt eine große Zukunft bescheinigt.

Auch im Bereich Photovoltaik (PV) wird erwartet, dass die weltweite Nachfrage weiter anziehen wird. Es wird damit gerechnet, dass die weltweite Produktion von PV-Zellen bis zum Jahr 2010 auf rund zwölf Gigawatt ansteigen wird. Insgesamt soll es bis 2010 rund 400 Produktionslinien weltweit geben, die mindestens ein Megawatt an PV-Zellen pro Jahr herstellen können. Der Markt für PV-Zellen wird jährlich bis 2010 etwa 40 Prozent wachsen, meinen die Experten des Marktforschers iSuppli.

Roth & Rau gilt als Marktführer bei PECVD-Anlagen für die Siliziumnitrid-Antiflexbeschichtung und konkurriert in erster Linie mit anderen Anlagenbauern. In Deutschland sind dies die Unternehmen centrotherm photovoltaics AG und Manz Automation, wobei Roth & Rau zuletzt aber eine Kooperation mit der Manz Automation im Bereich Forschung und Entwicklung einging. Weitere Wettbewerber sind unter anderem Oerlikon, die Schmid Gruppe, Meyer Burger, Ulvac, GT Solar und Von Ardeen.

International steht Roth & Rau vor allem im Wettbewerb mit Applied Materials, dem inzwischen weltweit führenden Solarausrüster (Quelle: VLSI Research). Der weltweite Markt für Solar-Ausrüster soll in den nächsten Jahren von 1,0 Mrd. Dollar in 2006, auf über 3,0 Mrd. US-Dollar im Jahr 2010 wachsen, so Branchenstudien.

Ausblick


Für das Jahr 2010 setzt Roth & Rau den Fokus auf Investitionen in neue Technologien gepaart mit einem Ausbau des Produktportfolios. Für das laufende Jahr 2010 rechnet das Management bei Roth & Rau mit einer deutlichen Erholung beim Umsatz. Dabei visiert das Unternehmen Einnahmen von 285 Mio. Euro an, wobei die übernommene OTB allein 45 bis 55 Mio. Euro zum Umsatz beisteuern soll. Die EBIT-Marge soll von 8,1 Prozent in 2009 auf 9,0 Prozent steigen. Analysten kalkulieren für 2010 im Schnitt mit einem Nettogewinn von 0,91 Euro je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 262 Mio. Euro und der Nettogewinn auf 1,16 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung


Roth & Rau-Aktien präsentierten sich nachdem Kursanstieg am Vortag wieder nachgebend bei 25,4 Euro im Frankfurter Xetra-Handel, womit sich damit ein Börsenwert von rund 385 Mio. Euro für den deutschen Solarausrüster und Anlagenbauer ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 28.

Bei der Londoner Großbank HSBC erwartet man weiter eine Seitwärtsbewegung der Papiere und steht Roth & Rau-Aktien weiterhin nur „neutral“ gegenüber. Die Analysten belassen dabei ihr Kursziel für den Wert bei 25 Euro. Der Umsatzausblick des Maschinenbauers habe den Erwartungen entsprochen, heißt es, jedoch sehen die Investmentbanker die Margenziele der Gesellschaft als ambitioniert an.

Bei der WestLB überwiegt dagegen der Pessimismus. Die Analysten raten nach wie vor zum Verkauf der Aktie. Zwar erwartet das Unternehmen für 2010 wieder deutliche Zuwächse, die Kapitalerhöhung und die Integration der übernommenen OTB Solar würden jedoch Risiken in sich bergen. Zudem signalisiere der Auftragseingang für das laufende erste Quartal noch immer kein Wachstum, monieren die WestLB-Banker. Die Analysten halten den aktuellen Bewertungsaufschlag für nicht gerechtfertigt und sehen ein Kursziel von 21 Euro für den Wert.

Auch im Hause Close Brothers Seydler Research bleibt man weiter zurückhaltend und empfiehlt Roth & Rau-Aktien weiterhin zum „Verkauf“. Roth & Rau habe seine Umsatzziele für 2009 verfehlt, wobei die Analysten auf den 44%igen Einbruch vom EBIT und den rückläufigen Auftragseingang verweisen. Insgesamt reduzieren die Analysten ihre Gewinnschätzungen für die Jahre 2010 und 2011 und erwarten nunmehr einen Gewinn von 0,86 Euro je Aktie in 2010 und Plus von 0,82 im Jahr 2011. Insgesamt erwarten die Analysten einen weiter sinkenden Aktienkurs und sehen das Kursziel für den Wert bei 22 Euro.

Die US-Investmentbanker aus Hause Jefferies & Co meldeten sich bereits Mitte März zu Wort und stufen Roth & Rau-Aktien im Rahmen einer Ersteinschätzung mit „halten“ ein. Die Analysten erwarten eine Erholung des Ausrüstersektors in 2010, da Kostenreduktionen weiterhin ein wichtiger Faktor sei. Die Analysten sehen Roth & Rau als Marktführer im PECVD-Segment, wodurch das Unternehmen gut aufgestellt sei. Bedenken äußern die Analysten aber im Hinblick auf das Geschäft mit Dünnschichtausrüstung (CdTE-Geschäft). Insgesamt sehen die Wertpapierexperten ein Kursziel von 28 Euro für den Wert.

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