Roth & Rau reitet auf der Dünnschichtwelle

Donnerstag, 5. März 2009 um 13:15

Solide aufgestellt sei man zudem für das aktuelle Geschäftsjahr 2009. So betrage der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2008 213 Mio. Euro (Vorjahr: 200,58 Mio. Euro) und die liquiden Mittel beliefen sich auf 92 Mio. Euro.

Markt und Wettbewerb


Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. US-Dollar überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche. Der Dünnschicht-Technik, für die Roth & Rau Bestandteile zuliefert, wird insgesamt eine große Zukunft bescheinigt. Im Jahr 2007 steuerten Dünnschichtsolaranlagen lediglich 9,4 Prozent der Gesamtproduktionsmenge von 3,8 Gigawatt (GW) bei, nach 7,6 Prozent bzw. 2,5 GW in 2006. Im Jahr 2009 soll der Anteil der Dünnschicht-Module auf 17,8 Prozent steigen.

Auch im Bereich Photovoltaik (PV) wird erwartet, dass die weltweite Nachfrage weiter anziehen wird. Es wird damit gerechnet, dass die weltweite Produktion von PV-Zellen bis zum Jahr 2010 auf rund zwölf Gigawatt ansteigen wird. Insgesamt soll es bis 2010 rund 400 Produktionslinien weltweit geben, die mindestens ein Megawatt an PV-Zellen pro Jahr herstellen können. Der Markt für PV-Zellen wird jährlich bis 2010 etwa 40 Prozent wachsen, meinen die Experten des Marktforschers iSuppli.

Roth & Rau konkurriert in erster Linie mit anderen Anlagenbauern. In Deutschland sind dies die Unternehmen centrotherm photovoltaics AG und Manz Automation, wobei Roth & Rau zuletzt aber eine Kooperation mit der Manz Automation im Bereich Forschung und Entwicklung einging.

International steht Roth & Rau vor allem im Wettbewerb mit Applied Materials, dem inzwischen weltweit führenden Solarausrüster (Quelle: VLSI Research). Der weltweite Markt für Solar-Ausrüster soll in den nächsten Jahren von 1,0 Mrd. Dollar in 2006, auf über 3,0 Mrd. US-Dollar im Jahr 2010 wachsen, so Branchenstudien.

Ausblick


Für 2009 gibt sich Roth & Rau verhalten. „Unser erklärtes Ziel ist, Marktanteile zu gewinnen“, gab Dr. Roth für 2009 vor. Auf 245 Mio. bis 270 Mio. Euro soll sich dabei der Umsatz in 2009 summieren, der damit auf jeden Fall unter dem Vorjahresniveau liegen wird. Die EBIT-Marge soll jedoch weiterhin verbessert werden.

Analysten rechnen für 2008 bei Roth & Rau im Schnitt mit Einnahmen von 266 Mio. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 1,60 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2010 erwarten Analysten einen weiteren Erlösrückgang auf dann 245 Mio. Euro sowie einen Nettogewinn von 1,34 Euro je Aktie.

Bewertung


Die Papiere der Roth & Rau AG präsentierten sich im Xetra-Handel zuletzt nachgebend bei 11,8 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 163 Mio. Euro für den Solarausrüster ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von sieben. Gleichzeitig wird Roth & Rau mit dem 0,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Bankhauses Lampe raten Anlegern Roth & Rau-Papiere weiterhin zu „kaufen“. Die jüngsten Umsatz- und Gewinnzahlen hätten über den Erwartungen gelegen, so die Analysten. Den Auftragsbestand gibt Roth & Rau zum Jahresende mit 213 Mio. Euro an, wobei 150 Mio. Euro davon in 2009 umsatz- und ertragswirksam werden sollen. Bislang habe in 2009 Aufträge in Höhe von 41 Mio. Euro unter Dach und Fach bringen können, verweisen die Banker auf die aktuelle Auftragssituation. Skeptisch zeigen sich die Analysten im Bezug auf die geplante Steigerung der EBIT-Marge, da es in 2009 voraussichtlich zu einem leichten Preisverfall kommen werde. Insgesamt notierten die Aktien des Unternehmens auf einem niedrigen Niveau, wobei die Banker eine deutliche Kurserholung und ein Kursziel von 23 Euro für den Wert sehen.

Auch im Hause Sal. Oppenheim bekräftigte man zuletzt nochmals seine Kaufempfehlung für den Wert. Roth & Rau habe mit den Zahlen für 2008 positiv überrascht, jedoch seien die Unternehmensprognosen für 2009 mit Vorsicht zu genießen. Insgesamt sehen die Oppenheimer das Papier als sehr günstig bewertet und sehen einen Fair Value von 28 Euro für das Papier.

Die französischen Investmentbanker im Hause Cheuvreux können diese Einschätzung nicht nachvollziehen. Die Analysten stufen Roth & Rau-Aktien weiterhin mit „underperform“ ein, auch wenn die jüngsten Zahlen über den Erwartungen gelegen hätten. Die Analysten rechnen im Zuge der Wirtschaftskrise mit einer schwächeren Nachfrage im Photovoltaik-Markt. Insgesamt glauben die Analysten eher an eine Seitwärtsbewegung der Papiere und sehen weiterhin ein Kursziel von 13 Euro für den Wert.

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