Roth & Rau: Gut aufgestellt dank gezielter Investitionen

Freitag, 22. Mai 2009 um 12:49

Roth & Rau konnte den Umsatz in den ersten drei Monaten 2009 gegenüber dem Vorjahresquartal um mehr als die Hälfte steigern. Der Umsatz wurde wie im Vorjahr vor allem durch die Nachfrage aus dem Ausland beflügelt. So legte er im ersten Quartal 2009 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 43,95 Mio. Euro auf 66,13 Mio. Euro zu. Der Exportanteil lag mit 89 Prozent nur unwesentlich unterhalb des Vergleichswertes von 90,6 Prozent aus dem ersten Quartal des Vorjahres. Mit 41,76 Mio. Euro erzielte Roth & Rau den größten Teil des Umsatzes durch Exporte nach Asien.

Alle drei Geschäftsbereiche trugen im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2009 zur positiven Umsatzentwicklung bei. Der Umsatz im Geschäftsbereich „Photovoltaik“ verbesserte sich um 33,6 Prozent von 42,27 Mio. Euro auf 56,46 Mio. Euro. Das Segment „Plasma- und Ionenstrahltechnologie“ trug 2,48 Mio. Euro zum Umsatz bei (Vorjahr 0,64 Mio. Euro). Der dritte Geschäftsbereich „Sonstige“, der das Wartungs- und Servicegeschäft, Softwareprodukte und Dienstleistungen umfasst, legte akquisitionsbedingt von 1,04 Mio. Euro auf 7,2 Mio. Euro zu.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der Roth & Rau AG verbesserte sich im ersten Quartal 2009 um 83,4 Prozent von fünf Mio. Euro auf 9,2 Mio. Euro. Zuwächse gab es auch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), das um 60,5 Prozent von 4,43 Mio. Euro auf 7,1 Mio. Euro kletterte. Damit stieg die EBITDA-Marge von 11,4 auf 13,9 Prozent und die EBIT-Marge von 10,1 auf 10,7 Prozent.

Markt und Wettbewerb

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. US-Dollar überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche. Der Dünnschicht-Technik, für die Roth & Rau Bestandteile zuliefert, wird insgesamt eine große Zukunft bescheinigt. Im Jahr 2007 steuerten Dünnschichtsolaranlagen lediglich 9,4 Prozent der Gesamtproduktionsmenge von 3,8 Gigawatt (GW) bei, nach 7,6 Prozent bzw. 2,5 GW in 2006. Im Jahr 2009 soll der Anteil der Dünnschicht-Module auf 17,8 Prozent steigen.

Auch im Bereich Photovoltaik (PV) wird erwartet, dass die weltweite Nachfrage weiter anziehen wird. Es wird damit gerechnet, dass die weltweite Produktion von PV-Zellen bis zum Jahr 2010 auf rund zwölf Gigawatt ansteigen wird. Insgesamt soll es bis 2010 rund 400 Produktionslinien weltweit geben, die mindestens ein Megawatt an PV-Zellen pro Jahr herstellen können. Der Markt für PV-Zellen wird jährlich bis 2010 etwa 40 Prozent wachsen, meinen die Experten des Marktforschers iSuppli.

Roth & Rau konkurriert in erster Linie mit anderen Anlagenbauern. In Deutschland sind dies die Unternehmen centrotherm photovoltaics AG und Manz Automation, wobei Roth & Rau zuletzt aber eine Kooperation mit der Manz Automation im Bereich Forschung und Entwicklung einging.

International steht Roth & Rau vor allem im Wettbewerb mit Applied Materials, dem inzwischen weltweit führenden Solarausrüster (Quelle: VLSI Research). Der weltweite Markt für Solar-Ausrüster soll in den nächsten Jahren von 1,0 Mrd. Dollar in 2006, auf über 3,0 Mrd. US-Dollar im Jahr 2010 wachsen, so Branchenstudien.

Ausblick

Der Auftragsbestand der Roth & Rau AG zum 31. März 2009 belief sich auf knapp 194 Mio. Euro, nach einem Auftragsbestand von rund 222 Mio. Euro zum Stichtag des Vorjahres. Allerdings entwickelte sich der Auftragseingang im ersten Quartal 2009 aufgrund der Investitionszurückhaltung mit einem Minus von 30,7 Prozent auf 45,59 Mio. Euro (Vorjahr 65,83 Mio. Euro) wie erwartet rückläufig. Man habe jedoch frühzeitig auf die einsetzende Rezession reagiert und noch stärker auf eine konsequente Kostenkontrolle in allen Bereichen gesetzt. In der Produktion wurde daher bereits die Zahl der Zeitarbeitskräfte deutlich reduziert und die Fertigung vorerst von zwei Schichten auf eine Schicht pro Tag umgestellt. Gleichzeitig bekräftigt der Vorstand seine für das Gesamtjahr 2009 getroffene Prognose. Mit den Quartalszahlen liege man im Plan. 2009 wolle man unverändert einen Umsatz von 245 Mio. Euro bis 270 Mio. Euro erzielen, weitere Marktanteile gewinnen und die EBIT-Marge gegenüber dem Vorjahr verbessern.

Bewertung

Analysten von Goldman Sachs haben die Roth & Rau-Aktie in der vergangenen Woche von „halten“ auf „kaufen“ herauf gestuft. Die Nachfrage im Solarsektor habe im ersten Quartal bereits den Tiefpunkt erreicht und Unternehmen wie Roth & Rau, die eine relativ niedrige Marktkapitalisierung aufweisen, könnten hiervon profitieren. Als Kursziel werden 34 Euro angesetzt.

Die aktuelle Marktkapitalisierung von Roth & Rau liegt bei 275,72 Mio. Euro. Dem liegt der Schlusskurs vom Mittwoch in Höhe von 19,98 Euro zugrunde. Vor rund einem Jahr wurden die Papiere noch oberhalb von 40 Euro notiert und hatten im Februar mit gut 11 Euro ihren Tiefststand. Für das laufende Geschäftsjahr wird mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15,65 gerechnet. Für 2010 wird es mit 13,96 angegeben; für 2011 mit 13,05.

Folgen Sie uns zum Thema Roth & Rau und/oder Hintergrundberichte via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: Roth & Rau, Hintergrundberichte, Hardware, Solartechnik

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...