Q-Cells steckt weiter in der Krise - keine Besserung in Sicht

Mittwoch, 16. November 2011 um 14:12

Auch das operative Ergebnis der Q-Cells SE lag mit minus 47,3 Mio. Euro tief in den roten Zahlen (Vorjahr: plus 36,7 Mio. Euro). Insgesamt betrug das Periodenergebnis so minus 57,1 Mio. Euro (Vorjahr: minus 19,9 Mio. Euro). Die Q-Cells SE erwirtschaftete außerdem einen positiven Free Cash-Flow von 41,9 Mio. Euro.

Markt und Wettbewerb

Bis zum Jahr 2015 rechnen die Berater von Boston Consulting Group (BCG) mit einem jährlichen Wachstum von 30 Prozent in der Solarindustrie. Schon im Jahr 2012 dürfte die USA Deutschland als größten Solarmarkt ablösen, so die Prognose der BCG-Experten. Im Jahr 2009 und 2010 war Deutschland noch der weltweit größte Solarmarkt.

Q-Cells galt bis zum Jahr 2007 als einer weltweit größten Hersteller von Solarzellen. Allerdings war zuletzt die chinesische Suntech Power als auch der amerikanische Dünnschichtspezialist an Q-Cells vorbeigezogen und hat das deutsche Unternehmen als weltweit größten Zellhersteller abgelöst.

Sowohl Suntech als auch der Konkurrent Sharp wollen ihre Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren signifikant erweitern. Suntech gilt inzwischen als einer der Hauptrivalen, zumal das Unternehmen auch der größte Hersteller von Solarmodulen ist und in China von günstigen Produktionskosten profitieren kann.

Auf den vorderen Plätzen der Weltrangliste der weltweit größten Solarzellenhersteller findet sich die amerikanische First Solar und die japanische Kyocera Solar. Während Kyocera Solar auch ganze Solarmodule anbietet, hat sich First Solar insbesondere auf Dünnschichtzellen auf Basis von Cadmium-Tellurid spezialisiert. Weitere Wettbewerber sind die japanische Mitsubishi, sowie BP Solar, Yingli Green, Trina Solar und JinkoSolar.

Ausblick

Für das vierte Quartal geht Q-Cells von einem Umsatz aus, der in der Nähe der Erlöse des zweiten Quartals von 316,0 Mio. Euro liegen soll. Insgesamt erwartet der Solarzellenhersteller, das prognostizierte Umsatzziel von einer Mrd. Euro für das Geschäftsjahr 2011 erreichen zu können. Das operative Ergebnis soll im negativen dreistelligen Millionenbereich liegen. Das Unternehmen hat bereits eine Senkung der Overhead-Kosten für das Jahr 2012 angekündigt und entlässt bis zum Jahresende rund 250 Mitarbeiter.

Analysten erwarten bei Q-Cells für das laufende Jahr ein Minus von 1,40 Euro je Aktie. Im Jahr 2012 wird ein Verlust von 0,14 Euro je Aktie erwartet.

Bewertung

Q-Cells-Aktien präsentierten zuletzt wieder deutlich erholt von den jüngsten Kurseinbruch und legten um 15 Prozent auf 0,80 Euro zu, womit Q-Cells aktuell mit 120 Mio. Euro an der Börse bewertet wird.

Die Schweizer Investmentbanker aus dem Hause UBS stufen Q-Cells-Anteile weiterhin mit "verkaufen" ein, wobei die UBS-Analysten ein Kursziel von 0,30 Euro für die Papiere sehen.

Bei der Deutschen Bank heißt die Bewertung weiterhin "halten". Die Deutsch Banker erwarten angesichts der weiter vorhandenen Überkapazitäten einen weiteren Preisverfall. Zudem dürfte die Nachfrage nach Solarprodukten weiter schwach bleiben. Weitere Gewinnwarnungen seien möglich, heißt es bei der Deutschen Bank, die ein Kursziel von 1,10 Euro für Q-Cells-Papiere sehen.

Beim US-Brokerhaus Goldman Sachs stuft man Q-Cells-Papiere von "neutral" auf "verkaufen" zurück. Die Analysten verweisen insbesondere für problematische Finanzierungslage bei Solarprojekten. Auch dürfte die Unterstützung für die weitere Subventionierung der Solarindustrie weiter sinken. Das US-Brokerhaus reduziert sein Kursziel für Q-Cells-Aktien von 1,00 auf 0,50 Euro.

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