Q-Cells: Solarpark mit MEMC vor dem Aus?

Sowohl Q-Cells als auch MEMC wollten jeweils 70 Mio. Euro in das Projekt investieren. Nun könnten diese Pläne allerdings durch vorher abgeschlossene Verträge von MEMC kippen. In Verträgen mit den Solarunternehmen Conergy, Suntech und Tainergy habe sich das US-Unternehmen nämlich verpflichtet, nicht in die „Entwicklung, Fertigung, Vermarktung und Verkauf von Solarzellen und Solarmodulen“ einzusteigen, so weitere Informationen der Zeitung. Im Gegenzug sicherten Conergy, Suntech und Tainergy zu, selbst keine Silizium-Wafer zu produzieren um so einen gegenseitigen Wettbewerb zu vermeiden. Durch ein Joint Venture mit Q-Cells zur Errichtung des Solarparks tritt MEMC nun rein rechtlich gesehen auch als Verkäufer von Solarmodulen auf. Dies könnten andere Unternehmen für eine Klage gegen das US-Unternehmen nutzen. Eine Stellungnahme der betroffenen Unternehmen liegt währenddessen noch nicht vor.

Q-Cells plant unterdessen, durch den neuen Park das eigene Produktportfolio zu optimieren und wertvolle Referenzen zu erwerben. Zuletzt hatte das Unternehmen mit einem starken Umsatzrückgang und hohen Verlusten zu kämpfen. Im ersten Halbjahr 2009, dessen Ergebnisse Mitte August veröffentlicht wurden, verringerte sich der Umsatz um 36,8 Prozent auf 366,2 Mio. Euro. Beeinflusst durch eine weitere Abschreibung im Zusammenhang mit dem Verkauf der Anteile an Renewable Energy Corporation ASA (REC) im Mai fiel für das erste Halbjahr 2009 ein Periodenergebnis von minus 696,9 Mio. Euro an. Im Vorjahr waren plus 82,1 Mio. Euro erzielt worden. Gleichzeitig stellte das Solarunternehmen auch das Maßnahmenpaket „Q-Cells Reloaded“ vor, mit dem der Krise begegnet werden soll. Neben Programmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung umfasst dieses auch technologische Innovationen sowie Maßnahmen zur Liquiditätssicherung. (kat/rem)