Ericsson: Land unter in allen Bereichen

Dienstag, 5. Februar 2008 um 12:42

Für das Gesamtgeschäftsjahr 2007 sah es nicht viel besser aus. Der Umsatz stieg leicht um vier Prozent auf 187,8 Mrd. SEK. Die Bruttomarge lag nach 41,7 Prozent bei 39,3 Prozent, die EBITDA-Marge sank von 24,1 auf 20,8 Prozent. Das operative Ergebnis gab um 14 Prozent auf 30,6 Mrd. SEK nach. Die Marge lag nach 19,9 nun bei 16,3 Prozent. Beim Nettoergebnis musst Ericsson einen Rückgang von 17 Prozent auf 21,8 Prozent vermelden. Das Ergebnis je Aktie lag nach 1,65 im Vorjahr bei 1,37 SEK.

Zwar konnte der Konzern in Lateinamerika im vierten Quartal den Umsatz um 41 Prozent auf 6,8 Mrd. SEK steigern, jedoch ging dieser in Europa um zehn Prozent auf 15,4 Mrd. SEK zurück. Trotz des Abbaus von rund 4.000 Stellen weltweit, will Ericsson eine Dividende in Höhe von 0,50 SEK ausschütten.

Markt und Wettbewerb

Schwedens führender Telekom- und Mobilfunkausrüster Ericsson steht im weltweiten Wettbewerb mit führenden Telekom- und Netzausrüstern in Europa und in Asien. In Europa konkurriert Ericsson insbesondere mit Alcatel-Lucent und Nokia Siemens Networks (NSN), wobei insbesondere das Venture Nokia Siemens Networks offenbar Marktanteile im Mobilfunksegment gegenüber Ericsson gut machen konnte. Nach Angaben der Marktforscher des Hauses Dell`Oro Grup kontrolliert Ericsson zwar mit einem Marktanteil von 41,1 Prozent den Kernmarkt für Infrastrukturlösungen, jedoch konnte NSN mit 35,5 Prozent weiter aufschließen.

Im Netzwerkbereich konkurriert Ericsson mit amerikanischen Branchengrößen noch mit Nortel Networks und Cisco Systems. Insbesondere in Asien steht Ericsson im sich verschärfenden Wettbewerb mit asiatischen Billiganbietern. Hier sind insbesondere Huawei und ZTE zu nennen. Zuletzt konnte Ericsson nach eigenen Angaben im Bereich Telekom- und Mobilfunkinfrastruktur-Lösungen Marktanteile hinzugewinnen.

Ausblick

Für das laufende Jahr 2008 rechnen Analysten im Schnitt mit einem Jahresumsatz von 30 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,29 SEK je Aktie. Erst im nachfolgenden Jahr soll der Umsatz dann leicht auf 31,1 Mrd. Dollar anziehen, wobei Investmentbanker dann im Schnitt mit einem Nettogewinn von 1,45 SEK je Aktie rechnen.

Bewertung

An der Börse in Stockholm wurden Ericsson-Anteile zuletzt weiter schwächer bei 13,6 SEK gehandelt, während die Papiere auch in New York bei 21,55 US-Dollar schlossen. Damit ergibt sich augenblicklich ein Börsenwert von 34,2 Mrd. US-Dollar für den schwedischen Telekom- und Mobilfunkausrüster. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf. Gleichzeitig wird Ericsson mit dem 1,1-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Bei der Société Générale gibt man sich zurückhaltend, was die weiteren Kurschancen von Ericsson angeht. Die Analysten empfehlen, die Papiere weiterhin zu „halten“. Ericsson habe im jüngsten Quartal die Umsatzerwartungen leicht übertroffen, heißt es. Der Gewinn lag mit 0,35 SEK je Aktie im Rahmen der Markterwartungen. Positiv heben die Analysten die Entwicklung des freien Cashflows hervor, der sich im jüngsten Quartal auf 12 Mrd. SEK summiert hat. Allerdings hat Ericsson seine Wachstumsprognose für den Bereich Mobile Infrastruktur auf ein Nullwachstum reduziert, während der Bereich Professional Services weiterhin solide wachsen soll. Positiv heben die Analysten auch die geplanten Kostensenkungen von jährlich 4,0 Mrd. SEK hervor. So rechnen die Experten der Société Générale im laufenden Jahr 2008 mit einem Gewinn von 1,08 SEK je Aktie. Dabei reduzieren die Analysten ihr Kursziel für Ericsson von 17 auf 14 SEK.

Optimistischer ist man hingegen bei der Citigroup. Die Analysten empfehlen Ericsson-Anteile weiterhin zum Kauf und belassen auch ihr Kursziel bei 24 SEK. Während Ericsson das EBIT mit 7,9 Mrd. SEK die Schätzungen um rund vier Prozent verfehlt habe, seien die Gewinnmargen im Netzwerkbereich mit 10,2 Prozent im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, so die Citibanker. Positive Effekte aus dem Kostensenkungsprogramm erwarten die Analysten erst in 2009.

Auch bei der SEB Bank überwiegt der Optimismus. Die SEB-Banker bewerten Ericsson-Anteile Anfang Februar mit „strong buy“ und sehen unter anderem den schwachen US-Dollar als Ursache für die enttäuschenden Ergebnisse. Die SEB-Analysten verweisen darauf, dass der Umsatz über den Erwartungen gelegen habe. Zudem verweisen die Analysten auf ein starkes Cashflow-Ergebnis und einen soliden Ausblick im Servicebereich. Die Analysten verweisen zudem auf einen nachlassenden Abwärtsdruck aus Sicht der technischen Analyse, jedoch gebe es aktuell aber auch keine Anzeichen dafür, dass die Aktien kurzfristig stark zulegen werden. Dennoch sehen die Analysten den Wert aus fundamentalen Gründen als „strong buy“ und sehen das Papier in 12 Monaten bei 19 SEK.

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