DreamWorks: Dunkle Wolken am 3D-Himmel

Donnerstag, 8. Mai 2008 um 12:49
Dreamworks Animation SKG

(IT-Times) Nach guten Zahlen für das vergangene erste Quartal hofft das US-Animationsstudio DreamWorks Animation SKG (NYSE: DWA, WKN: A0B8TN) auf gute Geschäfte im laufenden Jahr. So sind mit „Kung Fu Panda“ und „Madagascar 2“ gleich zwei Animationsstreifen geplant, welche die Kinokassen klingeln lassen sollen.

Die beiden Streifen könnten die letzten Filme von DreamWorks sein, die mit konventioneller 2D-Technik entstehen. Die Zukunft liegt im Bereich 3D-Filme, womit das Thema Kino wieder zum Erlebnis werden soll. Durch die starke Verbreitung von Heimkinos tun sich Kinokomplexe zunehmend schwer Publikum in Massen in die Kinosäle zu locken. Mit neuer aufwendiger 3D-Technik wollen sich die Filmemacher und Kinobetreiber wieder stärker absetzen.

Kinobetreiber hinken bei 3D hinterher


Doch während DreamWorks bereits auf den 3D-Zug aufgesprungen ist und mit „Monster vs Alien“ und „Shrek 4“ und „Shrek 5“ neue Filme in 3D auf die Leinwand bringen will, hinken die Kinobetreiber selbst weit hinterher. In den USA sind derzeit gerade einmal mehr als 1.000 Leinwände auf 3D-Technik umgerüstet. In Europa ist die Lage noch trister, wobei es in Deutschland im vergangenen Jahr gerade Mal 22 3D-Leinwände gab.

Sollten die Kinobetreiber jetzt nicht schleunigst in die Gänge kommen, sieht DreamWorks seine Ziele in höchster Gefahr. Zum Marktstart des 3D-Streifens „Monster vs. Aliens“ im März 2009 sollten über 5.000 Kinosäle auf die neue 3D-Technik umgerüstet sein, so das Kalkül von DreamWorks. Dieses Ziel scheint aber in weite Ferne zu rücken. Viele Kinobetreiber scheuen offenbar die teuren Anschaffungskosten für 3D-Projektoren und warten lieber ab. Schließlich trübt sich nicht nur der US-Konjunkturhimmel gerade ein, auch in Europa könnten Verbraucher angesichts steigender Energiekosten ihre Ausgaben reduzieren.

Bei DreamWorks sieht man das freilich anders. Zwar verursacht die Produktion eines 3D-Films zwischen 10 und 15 Mio. US-Dollar an Mehrkosten, diese Kosten sollen jedoch durch höhere Ticketpreise wieder reingeholt bzw. mehr als ausgeglichen werden. Doch diese Rechnung könnte DreamWorks ohne die Kinobetreiber bzw. Verbraucher gemacht haben. Derzeit ist noch völlig offen, ob Kinobesucher wirklich bereit sind, einen satten Aufschlag zu zahlen, um die Zukunftstechnik 3D zu genießen, die sich sowieso irgendwann als Standard durchsetzen wird...

Kurzportrait

Die im kalifornischen Glendale ansässige DreamWorks Animation SKG gilt als eines der führenden Animationsstudios der Welt. Das Unternehmen produzierte in der Vergangenheit bereits eine Reihe erfolgreicher computeranimierte Filme, darunter „Antz“, „Shark Tale“ und vor allem den Kassenschlager rund um die Shrek-Reihe („Shrek 1“, „Shrek 2“ „Shrek 3“). Durch eine Kooperation mit dem Animationsstudio Aardman Animations entstand der ebenfalls sehr erfolgreiche Animationsfilm „Chicken Run“. Das Produktionsabkommen mit Aardman Animations wurde inzwischen aber wieder eingestellt. „Shrek 2“, „Shrek 3“ und „Madagascar“ waren bislang die erfolgreichsten Animationsfilme der Gesellschaft. Auch für Madagascar ist ein zweiter Teil geplant, der im Jahr 2008 für sprudelnde Umsätze und Gewinne sorgen soll. Für 2010 ist der Action-Titel „Master Mind“ angesetzt. Dazwischen will DreamWorks noch die Animationsstreifen „Kung Fu Panda“ und „Madagascar 2“ in die Kinos bringen. Auch eine Fortsetzung der Shrek-Reihe (Shrek 4 und Shrek 5) ist geplant.

Neben den Einnahmen an der Kinokasse, hält das Unternehmen auch die Verwertungsrechte an seinen Entwicklungen und Charakteren. So profitiert DreamWorks auch vom Video- und DVD-Geschäft, als auch vom Merchandising-Geschäft. Im Bereich Computerspiele kooperiert DreamWorks unter anderem mit AOL, Activision und THQ.

Künftig will DreamWorks nicht nur animierte Filme fürs Kino, sondern auch für andere Unterhaltungsbereiche produzieren (Direct-Video-Films). Zuletzt führte DreamWorks ein neues 3D-Konzept ein, dass im Jahr 2009 mit dem Film „Monsters vs. Aliens“ für Furore sorgen soll.

Der Großteil der Stimmrechte wird von den DreamWorks-Gründern David Geffen und Steve Katzenberg gehalten. Auch Paul Allen und Steven Spielberg sind an dem Animationsstudio mit einer Minderheitsbeteiligung beteiligt. Ende 2005 trennte sich DreamWorks Animation von seiner Live-Film-Einheit DreamWorks SKG und veräußerte diese Geschäftseinheit für insgesamt 1,6 Mrd. US-Dollar an Paramount Pictures. Gleichzeitig ging das Unternehmen ein Vertriebs- und Vermarktungsabkommen mit Paramount bis zum Jahre 2012 ein.

Zahlen

Für das vergangene erste Quartal 2008 meldet DreamWorks einen Umsatzanstieg auf 156,6 Mio. US-Dollar, was einem Zuwachs von 67 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Nettogewinn kletterte um 69 Prozent auf 26,1 Mio. Dollar oder 28 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 15,4 Mio. Dollar im Jahr vorher.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte DreamWorks auch die Markterwartungen spürbar übertreffen. An der Wall Street hatte man zuvor lediglich mit Einnahmen von 127 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 22 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: Dreamworks Animation SKG, Hintergrundberichte,

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