Datenpannen bringen Deutsche Telekom in Bedrängnis

Montag, 13. Oktober 2008 um 12:58

Betrachtet man die einzelnen Geschäftsbereiche, ergibt sich folgendes Bild: Im Bereich Mobilfunk baute die Deutsche Telekom die Kundenzahl um 8,7 Prozent auf 125 Millionen aus. Der Umsatz allerdings ist im Mobilfunkbereich um lediglich 1,2 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 gestiegen. Im Breitband konnte die Anzahl der Anschlüsse um 15 Prozent auf 14,6 Millionen ausgebaut werden. Die Anzahl der Festnetzanschlüsse ging erwartungsgemäß um 6,6 Prozent auf 35,2 Millionen zurück. Rückläufig war im Breitband/Festnetz Bereich allerdings auch der Umsatz, welcher, bei weiterhin sinkenden Preisen für DSL und Telefonie, um 7,1 Prozent zurückging. Damit setzte die Deutsche Telekom im ersten Halbjahr 2008 10,67 Mrd. Euro in diesem Segment um. Der Umsatz im Bereich Geschäftskunden sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,2 Prozent auf 5,27 Mrd. Euro.

Markt und Wettbewerb


Die Deutsche Telekom ist in 29 Ländern aktiv. Der Hauptmarkt ist Deutschland, die USA, Österreich und das Vereinigte Königreich haben ebenfalls signifikante Bedeutung. Ausländische Mobilfunkaktivitäten gibt es des weiteren in Bulgarien, der Slowakei, Montenegro, Kroatien, Mazedonien, Niederlande, Tschechien und Ungarn. Nur als Internetprovider treten die Bonner in Frankreich, der Schweiz, Portugal und Spanien auf. T-Systems ist außerdem noch in Hongkong, Südafrika, Brasilien, Indien, Singapur und Kanada am Start.

In Deutschland ist die Telekom in allen Bereichen der führende Anbieter. Auch im Ausland werden zumeist führende Positionen eingenommen. Im Rahmen des Sieben-Punkte-Plans will man im Geschäftskundenbereich in allen europäischen Märkten segmentübergreifend zu den ersten drei Anbietern gehören.

Nach einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK) soll die DSL-Penetration deutscher Haushalte bis 2010 auf 56 Prozent steigen, 2015 werde dieser Wert bei 72 Prozent liegen. Hier wird eine Steigerung des Wettbewerbs erwartet. In den osteuropäischen Ländern lag die DSL-Penetration zuletzt im niedrigen einstelligen Bereich.

Die Mobilfunkmärkte der europäischen Industrienationen sind gesättigt und von einem zunehmenden Wettbewerb gekennzeichnet. Allein in Deutschland gaben die Preise in den letzten Jahren stark nach. In Teilen Osteuropas sind die Zeiten des größten Wachstums im Mobilfunkbereich ebenfalls vorbei.

Zu den Wettbewerbern der Deutsche Telekom AG gehören beispielsweise Telefonica/O2, KPN, Sprint Nextel, AT&T, Verizon Wireless, Colt Telecom, Vodafone, BT, Telecom Italia und France Telecom.

Ausblick


Zuletzt bekräftigte die Deutsche Telekom nochmals seinen Ausblick auf das laufende Gesamtjahr. So rechnet die Telekom weiterhin mit einem operativen Gewinn (EBITDA) von rund 19,3 Mrd. Euro, sowie mit einem freien Cashflow von 6,6 Mrd. Euro. Bislang habe sich die Finanzkrise nicht negativ auf das Geschäft ausgewirkt, heißt es.

Analysten rechnen für das laufende Jahr 2008 im Schnitt mit einem Nettogewinn von 0,73 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 soll der Nettogewinn dann auf 0,84 Euro je Anteil klettern.

Bewertung


Nach einem rasanten Kursverfall in den vergangenen Tagen erholten sich Telekom-Aktien wieder leicht, wobei die Papiere zuletzt bei 9,5 Euro an der Frankfurter Börse gehandelt wurden. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 41 Mrd. Euro für Deutschlands führenden Telekomkonzern. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf.

Die Analysten bei Dexia Securities sehen den niedrigen Kurs der Telekom als Chance für einen Einstieg. Die Analysten raten Anlegern den Wert einzusammeln und bewerten die Papiere mit „add“. Als Kursziel sehen die Analysten ein Niveau von 13,40 Euro. Die Analysten verweisen darauf, dass die Europäische Kommission die Beteiligung an der griechischen OTE genehmigt habe. Der zuletzt wieder erstarkte US-Dollar habe Bedenken im Hinblick auf die Währungsentwicklung gemindert, heißt es. Eine Konjunkturkrise dürfte sich kaum auf das Unternehmen auswirken, glauben die Analysten.

Auch die Analysten bei Sal. Oppenheim bekräftigten Anfang Oktober nochmals ihre Kaufempfehlung für die Aktien der Deutschen Telekom. Die Analysten bewerten das Papier weiterhin mit „kaufen“ und sehen einen fairen Wert von 16 Euro für die Papiere. Die Deutsche Telekom dürfte in 2010 aller Voraussicht nach eine Mrd. Euro mehr einsparen als geplant, begründen die Analysten ihren Optimismus. Der Umsatzrückgang im Festnetzbereich dürfte sich hingegen abschwächen, glauben die Oppenheimer.

Auch bei Goldman Sachs steht man den Aktien der Deutschen Telekom weiter positiv gegenüber. Ende September stuften die Investmentbanker das Papier von „neutral“ auf „kaufen“ nach oben. Die Analysten sehen dabei ein Kursziel von 14 Euro für den Wert. Die Analysten verweisen auf die erreichbaren Ziele für 2008 sowie auf die attraktive Dividendenrendite von 7,5 Prozent. Zudem habe die Telekom Maßnahmen zur Kostenkontrolle in Deutschland eingeleitet. Außerdem rechnen die Goldman-Banker mit einem positiven Beitrag bezüglich der übernommenen SunCom.

Bei der WestLB rät man Anlegern ebenfalls Telekom-Aktien aufzusammeln. Die WestLB-Banker bekräftigen Ende September nochmals das Rating „add“ mit einem Kursziel von 12,50 Euro.

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