China Finance Online hofft auf Stabilisierung

Mittwoch, 24. September 2008 um 12:56
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(IT-Times) Durch die weltweiten Börsenturbulenzen gerieten zuletzt auch die Märkte in Shanghai und Shenzhen wieder kräftig unter Druck. Auf Jahressicht gehören die chinesischen Börsen zu den Hauptverlierern unter den großen Börsen. Der Leitindex CSI 300 hat seit Jahresbeginn fast 60 Prozent an Wert verloren.

China gilt nach wie vor als Werkbank der Welt. Schwächelt die Konjunktur im Westen, trifft dies auch die zuletzt boomende Wirtschaft im Reich der Mitte. Zahlreiche Fabriken mussten in den vergangenen Wochen bereits schließen, nachdem Bestellungen aus den Industrieländern ausblieben.

China schafft Stempelsteuer auf Aktienkäufe ab


Um einen Zusammenbruch der Aktienmärkte zu vermeiden, hat die chinesische Börsenaufsicht zuletzt eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um die Märkte wieder zu stabilisieren. Um Aktienkäufe zu erleichtern, haben die Behörden die Stempelsteuer auf Aktienkäufe abgeschafft. Die Steuer in Höhe von 0,5 Prozent fällt künftig nur noch beim Verkauf an.

Ferner will die chinesische Regierung künftig selbst aktiv am Markt eingreifen und Aktien der drei großen staatlichen Banken Chinas erwerben. Durch das Aktienrückkaufprogramm wollen die Behörden das Vertrauen in den Markt wieder herstellen, nach den drastischen Kursverlusten in den letzten Monaten.

Durch die Aktionen der Börsenaufsicht und der Regierung könnten insbesondere Werte wie der Online-Finanzdienst China Finance Online (Nasdaq: JRJC, WKN: A0DKUB) wieder profitieren. Das Unternehmen bietet kostenpflichtige Zusatzservices für Aktionäre an. Läuft die Börse gut, verzeichnet das Unternehmen in der Regel einen größeren Zulauf an zahlenden Kunden.

China Finance Online wächst gegen den Trend


Das Jahr 2008 war bislang schwierig für den Online-Finanzinfoanbieter, dennoch gelang es dem Unternehmen die Zahl der zahlenden Abonnenten auf zuletzt über 100.000 Nutzer zu steigern. Auch die Zahl der registrierten Nutzer für die Finanzwebseiten Jrj.com und Stockstar.com zogen kräftig an und kletterten im zweiten Quartal um weitere 700.000 auf nunmehr 10,5 Mio. registrierte Nutzer. Im laufenden dritten Quartal könnte sich das Wachstum zwar verlangsamen, die Wahrscheinlichkeit, dass auch China in die Rezession rutscht, ist aber nach derzeitigem Stand eher gering.

Vielmehr dürften sich die Wirtschaftswachstumsraten verlangsamen, was der chinesischen Regierung sehr gelegen kommt, um das überhitzte Wachstum und die steigende Inflation in den Griff zu bekommen. Damit steigen auch die Chancen für eine Stabilisierung am Aktienmarkt und damit auch die Geschäftsaussichten für China Finance Online…

Kurzportrait

Die im November 1998 gegründete und in Beijing ansässige China Finance Online Co Limited (CFO Hong Kong) bietet über seine Web-Plattformen www.jrj.com.cn und www.jrj.com Finanz- und Aktieninformationen an. Das Unternehmen bedient mit seinen Inhalten dabei sowohl Privat- wie auch institutionelle Anleger.

Das Webangebot umfasst dabei sowohl Finanznachrichten und Analysen über chinesische Unternehmen, die an der Börse gelistet sind. Echtzeitaktienkurse und historische Finanzdaten über die in China gelisteten Unternehmen runden das Internetangebot von China Finance Online ab. Zudem ergänzen Online-Foren und technische Analysewerkzeuge das Webangebot. Insgesamt können sich Nutzer und Aktieninteressenten für drei verschiedene Kategorien anmelden, um regelmäßig Informationen per Email zu erhalten: Securities Market Information, Technical Analysis und Fundamental Analysis. Im Herbst 2006 stellte China Finance Online sowohl eine high- als auch eine low-end Version seiner Lösung Value Engine vor, die vor allem fundamental orientierte Investoren eine Hilfestellung bei der Auswahl ihrer Investments geben soll.

Zuletzt verstärkte sich China Finance Online durch eine Reihe von Firmenzukäufen. So wurde im Oktober 2006 der Onlinespezialist SFO Stockstar übernommen, die die gleichnamige Webseite www.stockstar.com betreibt. Gleichzeitig schluckte der Online-Finanzspezialist mit CFO Meining und CFO Genius weitere Unternehmen aus dem Finanzbereich. CFO Genius hat sich zum Beispiel auf die Konstruktion von Finanzdatenbanken spezialisiert und bietet daneben auch Network-Information-Lösungen an. Zuletzt finanzierte sich China Finance Online sowohl durch die Platzierung von Werbebannern auf seinen Webseiten als auch über Service-Gebühren. Inzwischen verzeichnet China Finance Online für seine Hauptseiten Jrj.com und Stockstar.com mehr als zehn Mio. registrierte Nutzer. Im Herbst 2007 verstärkte sich China Finance Online durch die Übernahme des Hongkonger Brokers Daily Growth Investment Company Limited.

Zum weiteren Unternehmensverbund gehören die Tochterfirmen Fortune Software (CFO Software), sowie Zhengning Information Technology (Zhengning) sowie Jujin Software in Shenzhen. Die beiden Tochterfirmen Fuhua Innovation Technology Department (Fuhua) und Shanghai Meining Computer Software (CFO Meining) zeichnen für das Hosting der Finanzplattform des Unternehmens verantwortlich. Neben Zukäufen beteiligte sich China Finance Online im Dezember 2005 an dem Online-Spielespezialisten Moloon, wobei dieses Investment inzwischen wieder zum Großteil abgeschrieben wurde.

Zahlen

Im vergangenen zweiten Quartal 2008 setzte China Finance Online 14,68 Mio. US-Dollar um. Verglichen mit dem Vorjahresumsatz von 5,72 Mio. Dollar, konnte China Finance Online damit um 156 Prozent wachsen. Netto verdiente China Finance Online dabei 4,56 Mio. Dollar. Der Vorjahresgewinn betrug nur 1,56 Mio. Dollar, ein Anstieg um 192 Prozent.

Pro Aktie entspricht der Nettogewinn 0,23 Dollar, er lag damit 188 Prozent über dem Vorjahresgewinn pro Aktie von 0,08 Dollar. Analysten hatten an dieser Stelle nur mit einem Nettogewinn von 14 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: China Finance Online Co., Hintergrundberichte,

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