AOL kauft ein - Fusion mit Yahoo?

Mittwoch, 6. Oktober 2010 um 13:29

Der hohe Verlust erklärt sich vornehmlich durch massive Abschreibungen auf die Social-Networking-Seite Bebo, die AOL für einen nicht näher genannten Betrag an Criterion Capital Partners veräußert hat. AOL hatte die britische Online-Plattform im Jahr 2008 für 850 Mio. Dollar übernommen.

Der operative Gewinn vor Abschreibungen und Wertberichtigungen (OIBDA) brach um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 166,8 Mio. Dollar ein, nach einem OIBDA von 262,8 Mio. Dollar im Jahr vorher. Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 601,2 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 41 US-Cent je Aktie bei AOL gerechnet.

Die Werbeerlöse schrumpften im jüngsten Quartal um 27 Prozent auf 296,9 Mio. Dollar, nach Einnahmen von 407,2 Mio. Dollar im Jahr vorher. Die Subscrpition-Einnahmen brachen ebenfalls um 27 Prozent auf 260,2 Mio. Dollar ein. Allerdings konnte AOL seine Kosten signifikant reduzieren. Demnach schrumpften die operativen Kosten gegenüber dem Vorjahr um 131,6 Mio. Dollar.

Ausblick

Für das vergangene Septemberquartal erwarten Analysten bei AOL einen Umsatz von 558,2 Mio. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 52 US-Cent je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2010 wird mit einem Jahresumsatz von 2,4 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,41 Dollar je Aktie gerechnet.

Im nachfolgenden Jahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 2,12 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,94 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Markt und Wettbewerb

AOL hat sich in den vergangenen Jahren neu positioniert. Das Unternehmen will weg vom Markt für Internetzugangsservices und hin zum Content-orientierten Internet-Unternehmen, welches sein Geld mit Online-Werbung verdient.

Im Markt für Internet-Zugangsservices konkurriert AOL nicht nur mit anderen Internet-Zugangsspezialisten wie mit EarthLink, sondern auch immer mehr mit Kabel-TV-Firmen, welche Breitbandservices über Kabel anbieten.

Im Portal-Markt steht AOL in direkter Konkurrenz mit anderen führenden Internet-Portalen wie mit Yahoo, welches mehr als 580 Mio. Besucher monatlich auf seinen Seiten verzeichnet. Darüber hinaus konkurriert AOL auch mit anderen großen Online-Portalen wie mit MSN (Microsoft), aber auch mit YouTube (Google), MySpace.com, Facebook, sowie mit den Internet-Seiten von IAC/Interactive.

Im Bereich Online-Werbung und Vermarktung steht AOL im direkten Wettbewerb mit Microsoft, sowie mit Google und ValueClick.

Bewertung

AOL-Aktien präsentierten sich zuletzt weiter fester bei knapp 25 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 2,66 Mrd. US-Dollar für das amerikanische Internet-Portal ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13. Gleichzeitig wird AOL mit dem 1,2-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das anstehende Jahr bewertet.

Die Analysten aus dem Hause Benchmark Co stuften AOL-Aktien zuletzt von „kaufen“ auf „halten“ zurück. In den Papieren sei bereits die Erholung im Online-Werbemarkt eingepreist, heißt es. Benchmark-Experte Clayton Moran hält allerdings an seinem Kursziel von 25 US-Dollar für die Papiere fest.

Equities Experte Miller Tabak stufte hingegen AOL-Aktien von “neutral” auf “kaufen” nach boen. Gleichzeitig hob der Investmentexperte das Kursziel für die Papiere von 25 auf 32 US-Dollar an. Der Analyst verwies auf die jüngsten Zukäufe wie das IT-Portal TechCrunch.

Im Hause Barclays Capital überwiegt hingegen die Zurückhaltung, die Analysten stufen das Papier weiter mit „gleichgewichten“ ein und sehen weiterhin ein Kursziel von 27 Dollar für das Papier.

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