Amazon.com bleibt auf der Überholspur - Indien im Visier

Das Geschäft mit Elektronikprodukten und General Merchandise wuchs um 69 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 5,89 Mrd. US-Dollar, während das Geschäft mit Büchern, CDs, DVDs und Medien-Produkten um 27 Prozent auf 3,66 Mrd. Dollar anzog.

Amazon.com gilt als weltweit größtes Online-Kaufhaus als dominierender Marktführer im Bereich Online-Einzelhandel. Mit seinem Angebot konkurriert Amazon.com insbesondere mit dem traditionellen Buchhändler Barnes & Noble, der neben seiner gleichnamigen Online-Plattform mehrere hundert Buchläden in den USA betreibt und zudem mit dem Nook einen eigenen eBook-Reader auf den Markt gebracht hat.

Im Online-Vertrieb von Musik-CDs und DVDs sieht sich Amazon.com der Konkurrenz von Apple und dessen iTunes-Plattform und Napster gegenüber. Daneben hat sich inzwischen im Bereich DVD-Verleihservice auch der Online-Anbieter Netflix etabliert.

Im Bereich Online-Marktplatz sieht sich der Online-Einzelhändler dem Marktführer eBay gegenüber. Darüber hinaus bieten auch Online-Firmen wie Overstock.com ebenfalls Einkaufsplattformen im Internet an.

Durch seine Suchmaschine A9.com konkurriert Amazon.com auch mit Google, Yahoo und MSN. Vor allem mit dem Feature "search inside the book" verfolgt Amazon.com die gleiche Strategie wie der Mitbewerber Google. Daneben steht Amazon.com zunehmend im direkten Wettbewerb mit traditionellen Einzelhändlern wie Wal-Mart, Macy`s oder Staples, welche immer mehr Produkte über das Internet verkaufen.

Mit seinem eBook-Reader Kindle steht Amazon.com im direkten Wettbewerb mit anderen Hardware-Produkten wie zum Beispiel aus dem Hause Sony, Barnes & Noble (Nook) und Apple (iPad).

Für das laufende dritte Quartal 2011 stellt Amazon.com einen Umsatz zwischen 10,3 und 11,1 Mrd. US-Dollar sowie einen operativen Gewinn von 20 bis 170 Mio. Dollar in Aussicht. Der Ausblick beinhaltet dabei Aktien-basierte Kompensationsaufwendungen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 180 Mio. Dollar.

Für das laufende Gesamtjahr 2011 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 47 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 2,43 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2012 sollen die Erlöse dann auf 60,8 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 3,80 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Amazon-Aktien präsentierten sich zuletzt deutlich fester bei 222,5 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 100 Mrd. US-Dollar für den weltgrößten Online-Händler ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 91.

Im Analystenlager ist man rund um begeistert von den jüngsten Amazon-Zahlen. Citigroup Analyst Mark Mahaney erhöht sein Kursziel für Amazon-Aktien von 240 auf 280 US-Dollar. Mahaney verweist auf das stärkste Umsatzwachstum seit einer Dekade. Im Heimatmarkt USA sei Amazon.com trotz der Sättigung um 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Weitere Wachstumsfaktoren seien der eBook-Reader Kindle sowie Amazon Web Services gewesen.

Morgan Stanley Analyst Scott Devitt hebt sein Kursziel für den Wert von 245 auf 275 US-Dollar an. Ähnlich zuversichtlich ist man bei der Deutschen Bank. Analyst Jeetil Patel hebt sein Kursziel für Amazon-Aktien von 214 auf 246 US-Dollar. Laut Patel habe Amazon.com in den letzten Jahren einen Massenmarktplatz aufgebaut und das Vertrauen der Konsumenten durch niedrigere Preise und kurze Lieferzeiten erworben.

Bei der Londoner Barclays Capital erhöht man ebenfalls sein Kursziel für den Wert von 225 auf 240 US-Dollar. Amazon.com gewinne weiter Marktanteile im E-Commerce Markt, so Barclays-Experte Anthony J. DiClemente, der sein Kursziel für den Wert von 225 auf 240 US-Dollar anhebt. Amazon.com profitiere nunmehr von seinen Investitionen in den vergangenen Jahren, so das Fazit des Analysten.