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Privatisierung

Bei einer Privatisierung übernehmen private Akteure vormals staatliche Aufgaben und Vermögenswerte. Hier erfahren Sie mehr über den Begriff, die Arten und mögliche Vor- und Nachteile.

Privatisierung: Definition und Allgemeines

Unter einer Privatisierung wird ein Vorgang verstanden, bei dem der Staat eine Aktivität an den Privatsektor überträgt. Dies kann ein Unternehmen, ein sonstiger Vermögenswert oder ein Aufgabenbereich sein. Als Gegenteil gilt die Verstaatlichung.

Verstärkte Privatisierungen haben oft das Ziel eines „schlanken“ Staates, der sich auf seine Grundfunktionen zurückzieht. Um mögliche Nachteile abzufedern, sind auch Teilprivatisierungen möglich.

Besonders bei strukturell wichtigen Unternehmen behält der Staat häufig die Mehrheit der Unternehmensanteile und damit die Kontrolle. Unter Privatisierung wird auch ein Delisting eines zuvor börsennotierten Unternehmens verstanden.

Arten der Privatisierung

Es gibt verschiedene Formen der Privatisierung, oft werden bei einem Privatisierungsvorgang mehrere von ihnen abgedeckt. Eine Grundform ist die Vermögensprivatisierung, bei der staatliche Vermögenswerte - etwa Unternehmen, Wohnungen oder Grundstücke - an private Investoren veräußert werden.

Bei der materiellen Privatisierung überlässt der Staat eine Aufgabe dem privaten Sektor. Dies geht oft mit einer Vermögensprivatisierung einher, etwa wenn ein ehemaliger Staatsmonopolist verkauft wird. In anderen Fällen übernehmen bestehende oder neue Privatunternehmen den Aufgabenbereich.

Bei der funktionalen Privatisierung greift der Staat auf Leistungen von privaten Akteuren zurück, etwa durch das Outsourcing von Aufgaben, die jedoch weiterhin seiner Kontrolle unterliegen. Zum Teil wird diese Form als „unechte Privatisierung“ bezeichnet.

Die formelle Privatisierung oder Organisationsprivatisierung tritt auf, wenn ein staatliches Unternehmen eine Rechtsform des Privatrechts - etwa AG oder GmbH - nutzt. Er behält dann jedoch die Kontrolle über die Geschäftsführung.

Bei der Finanzierungsprivatisierung wird die Finanzierung einer Staatsaufgabe für privates Kapital geöffnet. Beispiele sind sogenannte öffentlich-private Partnerschaften und gemischtwirtschaftliche Unternehmen, bei denen auch privaten Akteuren die Möglichkeit einer Gewinnerzielung geboten wird.

Vor- und Nachteile von Privatisierungen

Begründet wird die Privatisierung eines staatlichen Unternehmens häufig mit der angenommenen höheren Effizienz des Marktes. Es wird von einer besseren Allokation der Ressourcen aufgrund des Wettbewerbs ausgegangen.

Ein weiterer Grund kann eine einmalige Erhöhung der staatlichen Einkünfte durch das Verkaufserlös sein. Dem steht jedoch der Wegfall von regelmäßigen Einnahmen gegenüber, wenn das veräußerte Unternehmen Gewinn abwarf. Beim Verkauf eines unprofitablen Unternehmens können hingegen Kosten eingespart werden.

Gesellschaftliche Nachteile können nach einer Privatisierung durch den Interessenkonflikt zwischen der Gewinnerzielungsabsicht der privaten Eigentümer und der Leistungserbringung entstehen. Es kann somit zum Abbau von Leistungen und Arbeitsplätzen kommen.

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