Wirecard verstärkt sich durch gezielte Zukäufe - weitere Übernahmen in 2012?

Montag, 2. Januar 2012 um 13:58

Für das vergangene dritte Quartal 2011 meldete die Wirecard AG Umsatzerlöse in Höhe von 84,5 Mio. Euro, was einem Anstieg um 19,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 70,9 Mio. Euro entspricht. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um 20,8 Prozent auf 23,2 Mio. Euro. Das Nettoergebnis stieg auf 16,71 Mio. Euro nach 13,77 Mio. Euro im Vorjahresquartal.

Gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres konnte die Wirecard AG den Umsatz um 19,3 Prozent auf 232,4 Mio. Euro steigern. Das operative Ergebnis (EBIT) des deutschen E-Payment-Spezialisten verbesserte sich im gleichen Zeitraum um 8,7 Prozent auf 52,7 Mio. Euro. Bei nur 4,4 Prozent lag schließlich der Anstieg beim Nettoergebnis der ersten neun Monate: Es kletterte auf 42,3 Mio. Euro oder 0,42 Euro je Aktie (unverwässert). Die Vergleichswerte des Vorjahres lagen bei 40,55 Mio. Euro respektive 0,40 Euro je Anteilspapier.

Markt und Wettbewerb

Wirecard steht mit seinem IT- und Finanzdienstleistungsangebot im direkten Wettbewerb mit anderen internationalen Anbietern in diesem Marktsegment. Der Internet-Bezahldienst "Wirecard" steht im direkten Wettbewerb zum eBay-Service PayPal und zu Online-Angeboten von Western Union.

Im Bereich der Zahlungsabwicklung steht Wirecard im direkten Wettbewerb mit anderen Abwicklungsanbietern wie dem amerikanischen Spezialisten Fiserv, der sich durch die Übernahme des Online-Zahlungsabwicklers CheckFree verstärkt hat.

Auch andere Unternehmen bieten inzwischen eigene Online-Zahlungslösungen an wie zum Beispiel Google. Der Suchmaschinenmarktführer ist in diesem Bereich mit seiner Lösung Google Checkout präsent. Weitere Wettbewerber sind Firstgate (Click&Buy), sowie der von der T-Com angebotene T-Pay-Service, giropay, Paysafecard, Moneybookers und Mastercard (Datacash). Als Marktführer im Bereich Online-Zahlungslösungen hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr der eBay-Dienst PayPal durchgesetzt. Inzwischen ist auch Visa mit V.me mit einem eigenen Online-Zahlungssystem am Start.

Ausblick

Für das Gesamtjahr 2011 stellt Wirecard ein EBITDA von 83 Mio. bis 89 Mio. Euro in Aussicht. Für das laufende Gesamtjahr 2012 rechnen Analysten bei Wirecard mit einem Nettogewinn von 0,74 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2013 soll der Nettogewinn dann auf 0,88 Euro je Anteil klettern.

Bewertung

Wirecard-Aktien präsentierten sich zuletzt weiter freundlich und legen auf 12,5 Euro zu, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,3 Mrd. Euro für den Zahlungsabwicklungsspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16.

Die Analysten der WestLB sehen das Unternehmen weiter positiv und empfehlen Wirecard-Aktien mit einem Kursziel von 16 Euro weiterhin zum Kauf. Positiv bewerten die WestLB-Banker die Übernahme des Prepaidkartengeschäfts von Newcastel Building Society. Das Prepaidkartengeschäft zeichnete zuletzt fünf bis sieben Prozent am Wirecard-Gesamtumsatz verantwortlich, durch den Zukauf dürfte dieser Anteil auf zehn auf zwölf Prozent steigen. Zudem dürfte sich durch den Deal die Marge verbessern. Bei der Commerzbank empfiehlt man Wirecard-Aktien ebenfalls zum Kauf, wobei die Analysten ihr Kursziel für das Papier von 13,50 auf 14,0 Euro anheben.

Bei Warburg Research bleibt man dagegen zurückhaltend. Die Analysten bewerten Wirecard-Aktien weiterhin nur mit "halten". Durch die Übernahme von System@Work (Marke Telemoney) habe das Unternehmen seine Präsenz in Asien gestärkt. Die Warburg-Experten gehen davon aus, dass Asien künftig zu einem der größten strukturellen Wachstumstreiber avancieren dürfte. Die Analysten rechnen damit, dass SystemWorks im Jahr 2012 rund 4,5 Mio. Euro zum EBITDA von Wirecard beitragen wird.

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