Wirecard: Österreichisches Parlament gerät unter Druck - Anfragen wegen Marsalek

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Freitag, 24. Juli 2020 um 09:29

WIEN (IT-Times) - Abgeordnete des Österreichischen Parlaments stellen offiziell Anfragen an die Bundesregierung in Österreich wegen der Beziehungen von Wirecard Ex-Chief Operating Officer (COO) Jan Marsalek zur dortigen Regierung.

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Der Abgeordneten Christian Hafenecker und weitere Abgeordnete haben offiziell eine Anfrage an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz sowie auch an die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort betreffend Termine mit Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek gestellt.

Am 1. Februar 2010 wurde Jan Marsalek, bereits seit 2000 in einem Vorgängerunternehmen beschäftigt, zum Chief Operating Officer (COO) und Vorstandsmitglied der Wirecard AG berufen.

Gegen den gebürtigen Österreicher, der nach seiner fristlosen Entlassung im Juni 2020 untergetaucht ist, liegt ein internationaler Haftbefehl vor, den die Staatsanwaltschaft München I bei Gericht erwirkte.

In der Wirecard-Bilanz und auf Treuhandkonten im Ausland vermutete rund 1,9 Mrd. Euro sind spurlos verschwunden. Ob dieser Betrag überhaupt jemals existierte, ist mehr als fraglich. Die Wirecard AG musste daraufhin Insolvenz anmelden.

Die Liste der Vorwürfe gegen ehemalige Wirecard-Manager wird unterdessen immer länger, darunter bandenmäßiger Betrug, Bilanzfälschung und Untreue sowie Marktmanipulation. Ermittelt wird in sämtliche Richtungen.

Marsalek, die rechte Hand von Ex-Wirecard-Vorstandsvorsitzenden Markus Braun, der mittlerweile wieder festgenommen wurde und hinter Gittern sitzt, wird Bilanzfälschung, Marktmanipulation und Untreue vorgeworfen.

Braun hat im Jahr 2017 insgesamt 70.000 Euro an die ÖVP gespendet und gehörte auch dem persönlichen „Think tank" von Bundeskanzler Sebastian Kurz an. Er gilt daher als politisch bestens vernetzt - zumindest in Österreich.

Zudem soll Marsalek selbst über „wichtige Kontakte in das Bundesministerium für Inneres sowie in das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung verfügen und daraus interne Informationen bzw. Dokumente lukriert haben.“, hieß es.

Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Vorstand, Person, Wirecard, Software, IT-Services

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