Wirecard: Chef der Wirtschaftsprüfer-Aufsicht Apas wegen Aktien-Zockerei freigestellt
Wirecard-Bilanzskandal
Nun wurde auch der Leiter der Wirtschaftsprüfer-Behörde Apas nach persönlichen Wirecard-Geschäften von seinen Aufgaben entbunden. Der Chef Ralf Bose zockte wie auch Mitarbeiter der BaFin mit Wirecard-Aktien.
Zuständig für die personelle Maßnahme ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), dem die Apas zugeordnet ist. Die Integrität der Apas soll bis zur Aufklärung des Sachverhalts sichergestellt werden, hieß es von der Bafa.
Es ist schon ein starkes Stück, was nach und nach im Betrugsfall Wirecard AG ans Tageslicht gespült wird. Statt zwielichtige Unternehmen wie Wirecard strenger zu beobachten und zu kontrollieren, zocken Mitarbeiter lieber mit deren Wertpapiere.
Im Bundestag-Untersuchungsausschuss wurde in der vergangenen Woche bekannt, dass Bose mit Aktien der Wirecard AG handelte, während die Bundesbehörde die Arbeit des Wirecard-Bilanzprüfers EY (vormals Ernst & Young) untersuchte.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach am vergangenen Freitag über diese Angelegenheit von Befremdung. Bafa-Präsident Torsten Safarik hatte Bose am vergangenen Freitag mit sofortiger Wirkung freigestellt.
Gefordert werden nunmehr von Politikern unter anderem klare Compliance-Regeln für Behörden, um jegliche Interessenkonflikte auszuschließen. Aber nicht nur Altmeier, sondern auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz steht unter Handlungsdruck.
Während Bose bereits gehen musste, sitzt der Chef der Bundesaufsicht für das Finanzdienstleistungswesen (BaFin), Felix Hufeld, immer noch im Sattel, auch die für die Wertpapieraufsicht zuständige BaFin-Exekutivdirektorin Elisabeth Roegele ist noch im Amt.
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