Wirecard Aktie: Devisenhandels-Unit in Indien geht an Nium

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Mittwoch, 7. Juli 2021 um 08:59

Bei den Verkäufern, die ehemaligen Mehrheitsaktionäre von Hermes, handelt es sich um die beiden Brüder Ramu und Palaniyapan Ramasamy, die 40 Mio. US-Dollar oder rund 37 Mio. Euro für Hermes von einer Gesellschaft auf Mauritius erhielten.

Hermes wurde sodann nur drei Wochen später zusammen mit nicht zum Unternehmen gehörenden Geldwechsel-Kiosks in Bangalore (Star Global) für insgesamt 326 Mio. Euro an die Wirecard AG im Paket veräußert.

Der ehemalige Wirecard-COO, der für das Geschäft in Asien verantwortlich war, Jan Marsalek, ist seit mehr als einem Jahr untergetaucht. Wo sich der gebürtige Österreicher aktuell genau aufhält ist unklar, man vermutet ihn in Russland.

Marsalek soll involvierter Berater beim Verkauf der Minderheitsanteile von Hermes an die Mehrheitsaktionäre gewesen sein, die dann das Unternehmen an den Fonds Emerging Markets Investment Fund 1A (EMIF1A) auf Mauritius veräußerten.

Die Zentralbank von Mauritius und die Financial Services Commission (FSC) ermitteln in diesem Fall. Die Akquisition von Hermes in Indien war die größte Akquisition der Wirecard AG in der Unternehmensgeschichte.

Übernommen wurde seinerzeit ein „Retail-gestütztes E-Commerce-Netzwerk“ sowie mehrheitlich ein inländischen (IMPS) Überweisungsdienstleister“, Emittent von lizenzierten Prepaid-Zahlungsinstrumente (PPI), bestätigte die Wirecard AG später.

Nennenswerte Umsätze machten diese beiden Units jedoch nicht, zudem waren sie offenbar unprofitabel. Abgeschlossen wurde die Übernahme von Wirecard im darauffolgenden Jahr 2016.

Skeptisch zeigte sich zu dieser Zeit bereits die renommierte US-amerikanische Investmentbank Morgan Stanley, insbesondere was die Bilanzierungspraktiken von Wirecard betraf. Wirtschaftsprüfer war seinerzeit bereits EY.

Die Wirecard beteuerte, „keinerlei Informationen über die Kaufpreise, die an frühere Aktionäre der erworbenen Vermögenswerte aus früheren Anteilsübertragungen ohne Beteiligung von Wirecard gezahlt wurden“, gehabt zu haben.

Der Sonderprüfer KPMG ist hingegen der Meinung, dass der vorherige Kaufpreis dem Leser der vollständigen „Legal Due Diligence“ vom 17. November 2015 durchaus hätte bekannt sein müssen.

Wer hinter dem Investmentfonds auf Mauritius als Verkäufer steckt, ist bis heute nicht aufgeklärt, weder EY noch KPMG konnten Licht ins Dunkel bringen. Wirecard selbst machte dazu keinerlei Angaben.

Vermutet werden von behördlichen Sonderermittlern hinter der Gesellschaft auch Mitarbeiter von Wirecard oder andere nahestehende Personenkreise. (lim/rem)

Folgen Sie uns zum Thema Wirecard, Hintergrundberichte und/oder Mobile Payment via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Wirecard, Hintergrundberichte, Software, IT-Services

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...