Vodafone: Wachstum in Indien, neue Dienste in Europa

Im Frühjahr 2011 kaufte Vodafone für rund fünf Mrd. US-Dollar die restlichen 33 Prozent der Anteile an der indischen Vodafone Essar. Zudem wurde der 44-prozentige Anteil an der französischen SFR an Vivendi verkauft. Im November 2011 trennte sich Vodafone von seiner 24,4-prozentigen Beteiligung an der polnischen Polkomtel. Im April 2012 kaufte die niederländische Tochtergesellschaft Vodafone Libertel BV die Telespectrum-DJ. Im Herbst 2012 wurde TelstraClear Limited übernommen. Im Mai 2013 gab Vodafone den Start des Carrier-Service-Geschäfts bekannt. Mitte 2013 gab Vodafone ein Übernahmeangebot von 10,7 Mrd. Euro für Kabel Deutschland ab und schloss die Übernahme im Frühjahr 2014 endgültig ab.

Markt und Wettbewerb

Vodafone gilt als einer der weltweit größten Mobilfunknetzbetreiber. Das britische Unternehmen konkurriert auf den Weltmarkt mit zahlreichen Branchengrößen aus Europa, Asien und den USA.

In Deutschland steht Vodafone in direktem Wettbewerb zur Deutschen Telekom AG. Während die Telekom als Marktführer gilt, ist Vodafone hier nach Marktanteilen die Nummer zwei.

Im übrigen Europa und in Lateinamerika sieht sich Vodafone dem Wettbewerb der spanischen Telefonica gegenüber. In Asien steht Vodafone in direkter Konkurrenz zu Branchenriesen wie China Mobile, China Unicom, China Telecom sowie SingTel und anderen lokalen Mobilfunk-Carriern.

In Afrika ist Vodafone durch die Tochtergesellschaft Vodacom einer der führenden Mobilfunknetzbetreiber. In Südafrika kontrolliert Vodacom mehr als die Hälfte des Mobilfunkmarktes. Weitere Konkurrenten von Vodafone sind Liberty Global, VimpelCom, Telecom Italia, Telenor, NTT DoCoMo, sowie MTNL, MTS, Ping Mobile, Reliance Communications, Tata Indicom, Uninor, Videocon und Virgin Mobile.

Zahlen

Für Vodafone lief das Fiskaljahr 2013/2014 nicht gerade nach Plan. Man musste deutliche Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis hinnehmen und noch ist kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

In den zwölf Monaten erzielte Vodafone einen Umsatz von 43,62 Mrd. Britische Pfund. Damit wurde der Vorjahreswert um zwei Prozent verfehlt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel um fünf Prozent auf 12,83 Mrd. Pfund. Noch deutlicher fiel der Rückgang allerdings beim operativen Ergebnis aus, welches sich um 37 Prozent auf 7,87 Mrd. Pfund reduzierte. Unterm Strich steht bei Vodafone so ein um 13 Prozent gesunkenes Ergebnis je Aktie in Höhe von 17,54 Pence. Der freie Cash-Flow fiel mit 4,41 Mrd. Pfund rund 22 Prozent geringer aus als noch im Fiskaljahr 2012/2013.

Ausblick

Für das Gesamtjahr 2014 erwartet man bei Vodafone ein bereinigtes operatives Ergebnis von fünf Mrd. Pfund sowie einen Free-Cash-Flow zwischen 4,5 Mrd. und 5,0 Mrd. Pfund. In den kommenden Monaten wird man bei Vodafone vor allem damit beschäftigt sein, das Geschäft in Europa weiter auf Vordermann zu bringen, weitere Zukäufe zu tätigen und bereits abgeschlossene Zukäufe wie den von Kabel Deutschland in das Unternehmen zu integrieren.
 

Bewertung

Analysten aus dem Hause Goldman Sachs bewerten die Aktie von Vodafone mit “neutral”, da man für das Unternehmen aktuell wenig Fusions- und Übernahmepotenzial sieht. Zuvor war die Aktie noch mit “kaufen” bewertet worden. Bei der UBS bewertet man die Aktie von Vodafone auch weiterhin mit “kaufen”. Im vierten Quartal 2014 sei mit steigenden Umsätzen bei mobilen Dienstleistungen zu rechnen. Im Analystenhaus Jefferies empfiehlt man, Vodafone-Aktien zu “halten”. Die Erwartungen des Unternehmens seien sehr optimistisch, allerdings sehen die Analysten auch die Chance auf eine Erholung der Geschäftsentwicklung.

An der Börse werden die Aktien von Vodafone aktuell mit 2,52 Euro gehandelt. Daraus ergibt sich eine Marktkapitalisierung in Höhe von 66,63 Mrd. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt für 2015 bei 34,81. Für 2016 wird es mit 34,74 angegeben; für 2017 mit 32,43. 

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