Vodafone Deutschland zieht gegen Deutsche Telekom vor Gericht

In einer Entscheidung der Bundesnetzagentur aus dem Jahr 2008 war die Deutsche Telekom gezwungen worden, Wettbewerbern Zugang zum eigenen Netz anzubieten  - gegen eine entsprechende Gebühr. Derzeit liegt diese bei 18,32 Euro pro Kunde und Monat. In der Vergangenheit war einerseits die Höhe der Forderungen der Deutschen Telekom moniert worden, nun übt man bei Vodafone weitere Kritik. Das Unternehmen nutzt in rund einem Drittel des Bundesgebietes Netzinfrastruktur der Deutschen Telekom. Nun kritisiert man, dass bei rund einem Drittel der Kunden, die man in diesen Regionen gewonnen habe, keine Freischaltung des Anschlusses erfolgt sei. Vodafone spricht von rund 40.000 Fällen und klagt nun gegen die Deutsche Telekom auf Schadensersatz wegen des entgangenen Umsatzes. Angaben zur Höhe der Forderungen machte Joussen indessen nicht.

Bei den Streitigkeiten um die Netznutzung der Deutschen Telekom gibt es, naturgemäß, drei Seiten. Zum einen das Bonner Unternehmen, das gerne auf die hohen Ausbaukosten für die eigene Infrastruktur verweist. Reguliert werden die Aktivitäten auf dem deutschen Festnetz- und Mobilfunkmarkt von der Bundesnetzagentur. Diese bildet eine Schnittstelle zwischen den einzelnen Wettbewerbern und ist um Chancengleichheit auf dem Telekommunikationsmarkt bemüht. Wettbewerber der Deutschen Telekom sind sowohl andere Netzbetreiber als auch Telekommunikationsanbieter ohne eigene Infrastruktur. Diese sehen sich, wie auch Vodafone, von dem ehemaligen Monopolisten öfters über den Tisch gezogen und kritisieren unter anderem die Höhe von Nutzungsgebühren sowie als schlecht beurteilte Serviceleistungen der Deutschen Telekom AG. (kat/rem)