SolarWorld setzt aufs Ausland - und Recycling

Montag, 17. März 2008 um 15:57

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche. SolarWorld gilt nicht nur in Deutschland als einer der marktführenden Anbieter in Sachen Solarstromtechnik. Nach der Übernahme der Solar-Aktivitäten von Shell Solar stieg das Unternehmen auch in den USA zum größten Produzenten von Solarstromtechnologien auf. Insgesamt gilt SolarWorld als der weltweit drittgrößte Hersteller von Solarzellen.

Im Bereich Solarmodule konkurriert SolarWorld mit einer ganzen Reihe von internationalen Anbietern. Neben großen internationalen Konzernen wie Sharp, BP Solar, Kyocera und Sanyo, konkurriert SolarWorld hier auch mit Photowatt, Solar-Fabrik und Isofoton.

Im Bereich der Solarzellen sieht sich SolarWorld dem Wettbewerb von Q-Cells gegenüber. Das Unternehmen gilt in diesem Bereich als der weltweit führende Hersteller, nachdem man die Mitbewerber Sharp (Japan) und Suntech Power (China) hinter sich lassen konnte.

Im Bereich der vollintegrierten Solarkonzerne, die alle Produktsortimente abdecken, konkurriert das Unternehmen unter anderem auch mit der chinesischen Trina Solar. Auch die Conergy AG will sich nach einer Neupositionierung als vollintegrierter Solarkonzern neu aufstellen.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2008 erwartet der SolarWorld-Vorstand, dass sich das Wachstum des abgelaufenen Geschäftsjahres fortsetzen wird. So erwartet Asbeck ein EBIT-Wachstum von 25 bis 30 Prozent. Der Umsatz soll im gleichen Ausmaß steigen. Die Auslandsquote soll auf 60 Prozent vom Umsatz steigen, nach 49 Prozent in 2007.

Für das laufende Jahr 2008 rechnen Analysten mit einem weiteren Umsatzanstieg auf dann 892,90 Mio. Euro, wobei am Jahresende ein Nettogewinn von 1,40 Euro je Aktie zu Buche stehen soll.

Bewertung

Zuletzt wurden SolarWorld-Anteile an der Frankfurter Börse trotz positiver Geschäftszahlen leichter bei 28,2 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 3,15 Mrd. Euro für den führenden deutschen Solarkonzern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20. Gleichzeitig wird SolarWorld mit dem 3,5-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses UBS empfehlen SolarWorld-Aktien weiterhin zum Kauf. Gleichzeitig bestätigen die UBS-Banker nochmals ihr Kursziel von 45 Euro für den Wert. Die Analysten verweisen auf die Gewinnmargen im vierten Quartal, die über dem Jahresdurchschnitt gelegen hätten. Die UBS-Experten sind daher zuversichtlich, dass SolarWorld die Erwartungen in 2008 erfüllen kann.

Bei der Société Générale ist man hingegen etwas zurückhaltend und stuft SolarWorld-Papiere lediglich mit „halten“ ein. Die endgültigen Ergebnisse für 2007 sind nach Angaben der französischen Banker etwas schwächer ausgefallen, als die vorläufigen Zahlen. Die Netto-Barreserven hätten mit 150 Mio. Euro die Prognosen der Bank (75 Mio. Euro) übertroffen. Zwar will SolarWorld sein EBIT im laufenden Jahr um 25 bis 30 Prozent steigern, jedoch seien in den nächsten zwei Jahren bis 2010 Investitionen von 1,1 Mrd. Euro geplant. Damit würden die Investitionen deutlich höher ausfallen, als zunächst erwartet (500 Mio. Euro). Insgesamt sehen die Analysten der Société Générale ein Kursziel von 30 Euro für den Wert.

Optimistischer ist man hingegen im Hause der Citigroup. Die Citibanker stufen SolarWorld-Anteile weiterhin zum Kauf ein und bekräftigten nochmals ihr Kursziel von 43 Euro. Die Citibanker verweisen auf die Entwicklung beim Betriebskapital, die besser als erwartet, ausgefallen ist. Die Prognosen des Unternehmens implizieren einen Jahresumsatz von knapp 900 Mio. Euro sowie ein EBIT von 222 Mio. Euro im laufenden Jahr, allerdings seien Konsensschätzungen bislang von einem EBIT von 236 Mio. Euro ausgegangen, so die Analysten. Die aktuelle Bewertung erscheine mit einem 2008er KGV von 21 günstig, so das Resümee der Citibanker.

Auch die Analysten der Deutschen Bank sind zuversichtlich für SolarWorld gestimmt und stufen den Wert nach den jüngsten Zahlen von „hold“ auf „buy“ nach oben, reduzieren aber das Kursziel von 51 auf 41 Euro für den Wert. Nach der Talfahrt des SolarWorld-Kurses bestehe ein Aufwärtspotential von 40 Prozent, meinen die Deutsch Banker, da die Kursrückgänge mehr dem allgemeinen Börsenklima, als branchenspezifischen Nachrichten geschuldet sind, meinen die Analysten. Die Analysten halten die Geschäftsmodelle der Solarbranche als rezessionsbeständig, wobei SolarWorld als führender Anbieter einer der Hauptprofiteure im Markt sein dürfte. Für 2008 sehen die Analysten einen Gewinnanstieg um 50 Prozent auf 1,42 Euro je Aktie, während in 2009 der Gewinn um 32 Prozent zulegen soll.

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