SolarWorld gefangen in der Abwärtsspirale

Montag, 1. März 2010 um 13:44

Im Bereich Solarmodule steht SolarWorld im Wettbewerb zu einer ganzen Reihe von internationalen Anbietern. Neben großen internationalen Konzernen wie Suntech, Yingli Green, Trina Solar, Sharp, SunPower, First Solar, BP Solar, Kyocera und Sanyo konkurriert SolarWorld hier auch mit Photowatt, Solar-Fabrik und Isofoton.

Im Bereich Solarzellen sieht sich SolarWorld dem Wettbewerb von Q-Cells gegenüber. Im Bereich der integrierten Solarkonzerne, die alle Produktsortimente abdecken, steht SolarWorld Wettbewerbern wie der chinesischen Trina Solar gegenüber. Auch die Conergy AG will sich nach einer Neupositionierung als vollintegrierter Solarkonzern neu aufstellen. Seit dem Einstieg von Bosch bei der ersol Solar Energy Anfang Juni zählt auch das Unternehmen zu den größeren Wettbewerbern.

Ausblick


Bei SolarWorld setzt man sich erste Ziele für das Jahr 2010. Man wolle, so Frank Asbeck gegenüber dem Handelsblatt, im laufenden Geschäftsjahr bei den abgesetzten Mengen stärker als der Markt wachsen. Für Deutschland sowie für den internationalen Markt wird mit einem Anstieg um 30 Prozent gerechnet, international würde dies einem Wert von zehn Gigawatt an Marktvolumen entsprechen. Als Wachstumstreiber sieht SolarWorld neben Europa vor allem die USA. Man wolle die Umsatzmarke von einer Mrd. Euro halten, so Asbeck, ohne eine nähere Prognosen abgeben zu wollen.

Analysten erwarten für das laufende Jahr 2010 bei SolarWorld einen Nettogewinn von 0,77 Euro je Aktie, der im nächsten Jahr dann auf 0,82 Euro je Anteil klettern soll.

Bewertung


SolarWorld-Papiere präsentierten sich zuletzt weiter nachgebend im Frankfurter Xetra-Handel bei rund 10 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,1 Mrd. Euro für den führenden deutschen Solarkonzern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13.

Im Analystenlager bleibt man nach den jüngsten Entwicklungen bei SolarWorld überwiegend zurückhaltend. Equinet-Analyst Sebastian Growe sieht das neue Joint-Venture in Katar in einem positiven Licht, was dem Unternehmen dabei helfen dürfte, die Gewinnmargen langfristig bei rund zehn Prozent zu stabilisieren, meint Growe in einer Studie. Der Analyst hält daher weiter an seiner Einschätzung „Accumulate“ fest, sieht jedoch mit einem Kursziel von 11,50 Euro einen begrenzten Spielraum für steigende Kurse.

Bei der Londoner Großbank HSBC ist man noch etwas konservativer und stuft SolarWorld-Aktien von „übergewichten“ auf „neutral“ zurück. Die HSBC-Experten senken ihr Kursziel für die Papiere von 22 auf 10 Euro. HSBC-Experte Burkhard Weiss geht davon aus, dass SolarWorld insbesondere im zweiten Halbjahr unter sinkenden Verkaufspreisen leiden wird.

Auch bei der Schweizer Großbank überwiegt der Pessimismus. Die UBS-Experten senkten ihr Kursziel für den Wert von 12,80 auf 7,80 Euro. UBS-Experte Patrick Hummel erwartet aufgrund der anhaltenden Preisdrucks sowie beim aktuell kostenintensiven Produktionsmodell keine baldige Stabilisierung der Gewinnmargen.

Bei der französischen Société Générale stuft man SolarWorld-Papiere von „kaufen“ auf „halten“ zurück, wobei die Analysten insbesondere auf die geschrumpfte EBIT-Marge verweisen. Für 2010 haben die Analysten ihre Umsatzprognose um 15 Prozent gesenkt, während die EBIT-Prognose für 2010 und 2011 auf 111 Mio. Euro bzw. auf 128 Mio. Euro halbiert. Für 2010 gehen die Analysten von einem Gewinn von lediglich 0,50 Euro je Aktie und für 2011 von einem Plus von 0,61 Euro je Anteil aus. Das Kursziel nehmen die Analysten von 21 auf 10,5 Euro zurück.

Die Analysten der Citigroup bleiben dagegen zuversichtlich und bekräftigten Ende Februar nochmals ihre Kaufempfehlung für SolarWorld-Aktien. Die Analysten bewerten die jüngsten Ergebnisse des Unternehmens als solide. Beim EBIT habe das Unternehmen besser als erwartet abgeschnitten, so die Meinung der Analysten. Das zweite Halbjahr 2010 könnte allerdings schwieriger werden, glauben die Citibanker, die an ihrem Kursziel von 20 Euro für SolarWorld-Aktien festhalten.

Die Experten bei NordLB bleiben weiter zurückhaltend und empfehlen Anlegern, SolarWorld-Papiere weiter zu „halten“. Die NordLB erwarten einen anhaltenden Preisdruck, erwarten aber für das erste Halbjahr Vorzieheffekte durch die zur Jahresmitte geplante Senkung der Einspeisevergütung. Im Sommer 2010 wolle SolarWorld mit einem Energiepaket für Selbstnutzer auf den Markt kommen, womit sich das Unternehmen neue Marktchancen erschließen könne, heißt es bei der NordLB. Allerdings hätten sich die Marktperspektiven im einheimischen Markt weiter verschlechtert, wobei die Banker insbesondere im zweiten Halbjahr 2010 mit einer geringeren Nachfrage rechnen. Daher nehmen die Analysten auch ihr Kursziel für den Wert von 17 auf 11 Euro zurück.

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