solarhybrid setzt auf den Wandel in der Solarindustrie - Hybrid-Modell ein Modell für die Zukunft?

Freitag, 27. Mai 2011 um 14:05
solarhybrid

(IT-Times) - Für die Aktien der solarhybrid AG ging es zuletzt kräftig nach oben. Nachdem das Unternehmen Anfang Mai ein Joint Venture mit der Solar Trust of America LLC gegründet hat, gab solarhybrid am Vortag eine strategische Partnerschaft mit Chinas führenden Solarkonzern Suntech Power bekannt.

Suntech wird demnach solarhybrid mit Solarmodulen mit einer Leistung von bis zu 190 Megawatt im laufenden Jahr versorgen. Während sich diese Kooperation vor allem auf Europa erstreckt, zielt das Joint Venture mit der Solar Trust of America vor allem auf den amerikanischen Markt ab.

US-Solarmarkt soll sich bis 2014 verzehnfachen


Die Expansion ist für solarhybrid (WKN: A0LR45) essentiell, hatte das Unternehmen im März bekannt gegeben, sich aus dem Deutschlandgeschäft zurückziehen zu wollen. Hintergrund sind die sinkenden Einspeisevergütungen in Deutschland, wodurch für solarhybrid das PV-Großprojekt- und das Vertriebsgeschäft spätestens in 2012 unprofitabel werden würde.

Der US-Markt steht dagegen in den nächsten Jahren vor einer Boomphase. Nach Angaben der Marktforscher aus dem Hause Solarbuzz dürfte sich der US-amerikanische Solarmarkt in den nächsten Jahren bis 2014 auf 4,5 bis 5,5 Gigawatt gegenüber 2009 verzehnfachen.

Für die dort tätigen Unternehmen ergeben sich dadurch große Chancen, insbesondere auch für solarhybrid, rücken Hybrid-Modelle aus PV- und thermischen Anlagen wieder stärker in den Diskussionsmittelpunkt. Thermische Solaranlagen bedürften einer großen Fläche, hunderte von Megawatt sind erforderlich, damit diese Projekte wirtschaftlich Sinn machen. Ein Tandem-Geschäftsmodell wäre kosteneffektiver, zumal große Flächen in Zukunft ohnehin knapp werden dürften.

Hybrid- bzw. Tandem-Modelle gelten als kosteneffizienter


Das Joint Venture mit solarhybrid hat nach Aussagen von Solar Trust CEO Uwe T. Schmidt das Ziel, Solarkraftwerke zu entwickeln, in denen alle Arten von Technologien zum Einsatz kommen. Die Entwicklung von solarthermischen Anlagen in Verbindung mit Photovoltaik ermögliche bessere Kosten- und Produktionseffizienzen, als nur auf eine Technologie zu setzen, so der Manager.

Sollte das Modell Schule machen, könnten bald weitere Photovoltaik-Anlagen direkt oder neben solarthermischen Anlagen entstehen, was das Geschäft von solarhybrid sicherlich beflügeln dürfte. Gleichzeitig wird solarhybrid dadurch auch als möglicher Übernahmekandidat für andere große Konzerne wie Suntech interessanter...

Kurzportrait

Die Brilon ansässige solarhybrid AG ist erst seit dem Jahr 2008 operativ tätig. Dabei hat sich das Unternehmen auf innovative Lösungen im Bereich Solarwärme und Solarstrom konzentriert. So operiert das Unternehmen heute vor allem aus zwei Geschäftsbereichen heraus: Solarwärme und Solarstrom.

Die Einheit Solarwärme vermarktet insbesondere das Energie-Plus-System, welches insbesondere den Wärmebedarf von Hotels, Krankenhäuser, Altenheime und Hallenschwimmbäder mit Hilfe der Sonne decken soll.

Als Weltneuheit betreibt Solarhybrid einen Hybrid-Kollektor, der sowohl Wärme- als auch die Stromversorgung in einem Hybrid-Kollektor vereint. Der Kollektor soll in erster Linie Wärme erzeugen. Ist der Wärmebedarf gedeckt, generiert der Kollektor auch Strom. Passend hierzu hat das Unternehmen mit der Energiesäule ein Überwachungssystem auf den Markt gebracht, welches alle Wärmeerzeuger und Wärmeverbraucher zentral steuert. Die solarhybrid Wärmepumpe wurde in Zusammenarbeit mit Mitsubishi Electric Zubadan entwickelt.

Über die Division Solarstrom vermarktet Solarhybrid seit 2009 auch Photovoltaik-Komponenten, wobei über die Einheit auch das Projektgeschäft vorangetrieben werden soll. Gleichzeitig vertreibt Solarhybrid auch Solarmodule namhafter Hersteller und fungiert dabei als offizieller Distributionspartner von Unternehmen wie Suntech Power, Conergy, Mitsubishi Electric und Fronius und SMA Solar (Wechselrichter).

Das Projektgeschäft wird über die strategische Partnerschaft mit interstrom AG und der Enerparc AG vorangetrieben. Während interstrom für die Finanzierung der Projekte verantwortlich zeichnet, übernimmt Solarhybrid die schlüsselfertige Errichtung der Anlagen und fungiert dabei als Betreiber. Im Rahmen der Partnerschaft wurde unter anderem das Solarkraftwerk FinowTower in Eberswalde (24,5 Megawatt) realisiert. Im Frühjahr 2011 gab solarhybrid den Ausstieg aus dem deutschen Markt bekannt. Gleichzeitig gründete solarhybrid gemeinsam mit der Solar Trust of America LLC das Joint Venture solarhybrid of America, LLC, an welchem solarhybrid 50 Prozent der Anteile hält.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: solarhybrid, Hintergrundberichte, Solartechnik

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