Samsung verliert an Fahrt - 2014 wird Jahr der Herausforderungen

Smartphones, Tablets und Smart-TVs

Donnerstag, 9. Januar 2014 um 14:54
Samsung Unternehmenslogo

(IT-Times) - Der koreanische Hersteller Samsung Electronics und dessen Aktien gerieten zuletzt kräftig unter die Räder, nachdem das Unternehmen mit einem verhaltenen Ausblick auf das vergangene vierte Quartal 2013 enttäuschte. Der operative Gewinn wird voraussichtlich um 16 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf 8,1 bis 8,5 Billionen Won sinken - trotz des lukrativen Weihnachtsgeschäfts.

Damit bleibt Samsung Electronics (WKN: 881823) hinter den optimistischen Schätzungen der Wall Street Analysten zurück, die zuvor mit einem operativen Profit von 9,65 Billionen Won gerechnet haben, so das Wall Street Journal. Treibende Kraft hinter dem Umsatz- und Ergebniswachstum der letzten Jahre war das Smartphone-Geschäft.

Smartphone-Zug verliert an Fahrt - Wettbewerb nimmt zu
Laut Gartner hat Samsung allein im dritten Quartal mehr als 80 Millionen Smartphone zur Auslieferung gebracht. In 2014 dürfte der weltweite Smartphone-Absatz die Marke von 1,1 Milliarden Einheiten überschreiten.

Eigentlich gute Aussichten für Samsung, allerdings dürfte es für den koreanischen Hersteller zunehmend schwieriger werden, den Wachstumskurs zu halten. Der Grund: Die westlichen Smartphone-Märkte sind zunehmend gesättigt und der Wettbewerb nimmt zu. In den USA werden in 2017 bereits 80 Prozent der Mobilfunknutzer ein Smartphone besitzen, prophezeien die Analysten aus dem Hause eMarketer. Das Wachstum wird in den nächsten Jahren daher in erster Linie aus Schwellenländern kommen, in denen die Marktdurchdringung mit Smartphones noch nicht so hoch ist. Der Nachteil: In diesen Märkten sind oft geringere Verkaufspreise zu erzielen, womit auch die Gewinnmargen für die Hersteller niedriger sind.

Samsung-Rivale Apple macht in China Druck
Dies könnte insbesondere Samsung Electronics treffen. Zwar verkauft Samsung seit sieben Jahren Smartphones über Chinas führenden Mobilfunknetzbetreiber China Mobile, allerdings hat Chinas Marktführer jüngst auch ein Kooperationsabkommen mit dem großen Samsung-Rivalen Apple geschlossen. Zudem erwarten Industriebeobachter, dass auch Apple in diesem Jahr ein iPhone mit einem größeren Displays auf den Markt bringen wird. Analysten wie aus dem Hause BNP Paribas rechnen daher damit, dass dieser Schachzug von Apple den Absatz von Samsungs Galaxy S und Note-Reihe negativ beeinträchtigen wird.

Die Geräteklasse mit großen Displays hatte bislang Samsung weitgehend alleine besetzt, nunmehr ziehen immer Android-Hersteller aus dem asiatischen Raum nach. Marktbeobachter rechnen damit, dass die Nachfrage nach Samsungs aktuellem Flagschiff Galaxy S4 zumindest im ersten Quartal 2014 eher rückläufig sein wird, während die Märkte den Nachfolger Galaxy S5 für April erwarten.

Das Galaxy S5 dürfte dann auch wohl eines der wichtigsten Produktneueinführungen für Samsung in diesem Jahr werden. Aber auch der Smartwatch-Markt dürfte für Samsung als „Early Mover“ noch Chancen bereithalten, zumal Apple bislang mit einem Produkt auf sich warten lässt. Hier können die Koreaner mit der richtigen Strategie eine Vorreiterrolle übernehmen, dürfen aber auch andere Wachstumsmärkte wie Smart TVs nicht außer Acht lassen.

Kurzportrait

Die im Jahre 1969 in Daegu gegründete Samsung Electronics ist nicht nur der größte Elektronikkonzern Südkoreas, sondern auch weltweit die Nummer eins, wenn es um Elektronikprodukte für Privatkunden geht. Zudem ist Samsung inzwischen auch der weltgrößte Smartphone-Hersteller.

Samsung hatte sich ursprünglich auf die Produktion von TV-Geräten, Taschenrechnern, Kühlschränken, Klimaanlagen und Waschmaschinen konzentriert, inzwischen bietet das Unternehmen aber auch Halbleiter, Smartphones und Tablet PCs an. Über seine Halbleitersparte Samsung Semiconductor bietet das Unternehmen nicht nur DRAM-Speicher, sondern auch Flash-Speicher und SSD-Laufwerke für PCs und Notebooks an. Auch Microcontroller- und Application Prozessoren werden über diese Samsung-Einheit vermarktet.

Das Unternehmen ist jedoch nicht nur der weltweit größte DRAM-Hersteller, sondern auch der weltweit führende Hersteller von Flachbild-Fernsehern. Über die Sparte Digital Media bietet Samsung nicht nur Digitalkameras, sondern auch Camcorder, PCs, Laserdrucker, Blu-ray- und DVD-Player an.

Im Mobilfunkmarkt ist Samsung inzwischen zum weltweit zweitgrößten Handy-Hersteller aufgestiegen. Mit seiner Samsung Galaxy Smartphone-Reihe konnte Samsung die Spitzenposition im Markt erobern. Die Galaxy-Reihe soll dem Unternehmen auch im Tablet-Markt zum Durchbruch verhelfen. Auch im Smartwatch-Markt setzt Samsung auf die Marke Galaxy (Galaxy Gear). Zudem hat das Unternehmen mit Bada ein eigenes Betriebssystem für Handys entwickelt und auch einen entsprechenden App Store an den Start gebracht.

Samsung beschäftigt weltweit mehr als 100.000 Mitarbeiter und investiert aggressiv in Forschung und Entwicklung. Insgesamt ist das Unternehmen heute mit Fabriken und Vertriebsniederlassungen in mehr als 65 Ländern weltweit vertreten, wobei Samsung gleichzeitig 24 Forschungs- und Entwicklungszentren unterhält. Mitte 2011 verkaufte Samsung sein Solarzellengeschäft für 0,15 Mrd. US-Dollar an Samsung SDI. Anfang 2012 übernahm Samsung den WLAN-Chipanbieter Nanoradio AB sowie den Cloud-Spezialist mSpot. Anfang 2014 schloss Samsung ein Lizenzabkommen mit dem Speicher-Chipentwickler Rambus. Das Abkommen hat eine Laufzeit von zehn Jahren und sieht Zahlungen von 15 Mio. US-Dollar pro Quartal in den nächsten fünf Jahren an Rambus vor.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: Samsung, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

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