Phoenix Solar stürzt ab - Solarbranche vor längerer Stagnationsphase

Donnerstag, 12. Mai 2011 um 13:39

Im Vergleich zum ersten Quartal 2010 ging im ersten Quartal 2011 das Absatzvolumen der Phoenix Solar um 51,4 Prozent auf 18 MWp zurück. So verringerte sich auch der Gesamtumsatz des Unternehmens um 59,7 Prozent auf 32,4 Mio. Euro. Im Segment Komponenten und Systeme rutschte der Umsatz um 68,3 Prozent auf 17,0 Mio. Euro, während der Umsatz im Geschäftsbereich Kraftwerke um 42,3 Prozent auf 15,4 Mio. Euro sank. Der aktuellen Entwicklung folgend ging das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei Phoenix Solar von plus 4,6 Mio. auf minus 16,9 Mio. Euro zurück.

Unterm Strich hatte Phoenix Solar einen Rückgang von plus 2,8 Mio. im ersten Quartal 2010 auf minus 12,9 Mio. Euro hinzunehmen müssen. Die rückläufige Unternehmensentwicklung machte auch vor dem Ergebnis je Aktie nicht halt, welches von plus 0,42 auf minus 1,76 Euro zurückging.

Markt und Wettbewerb

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Nach einem hohen Wachstum in 2010, dürfte der weltweite Solarmarkt in 2011 auf hohem Niveau (18 bis 20 Gigawatt) stagnieren.

Im Bereich der professionell betriebenen Solarstromanlagen (ab 30 kWp) hat sich neben Phoenix Solar in den vergangenen Jahren auch die COLEXON Energy AG einen Namen machen können. Das Unternehmen hat sich dabei auf die Projektierung und Realisierung von großen Solarkraftwerken spezialisiert.

Auch S.A.G. Solarstrom AG ist in diesem Bereich als herstellerunabhängiger Systemintegrator tätig. Das Unternehmen bietet entsprechende Solarprodukte für industrielle Einsatzbereiche an und übernimmt dabei die Planung, Installation, Überwachung und Wartung von industriellen Solarstromanlagen.

Als weiterer Wettbewerber gilt die Solar Millenium AG. Das global tätige Unternehmen hat sich insbesondere auf den Bau solarthermischer Solaranlagen spezialisiert, wobei in diesem Zusammenhang vor allem Parabolrinnen-Kraftwerke eine große Rolle spielen.

Ausblick

Im Hinblick auf das zweite Quartal des Jahres 2011 rechnet die Phoenix Solar mit einer leichten Verbesserung der Marktsituation. Das Unternehmen betonte, dass man "sowohl bei Umsatz als auch EBIT nicht an das Rekordquartal des Vorjahres" anschließen werde. Auf Jahressicht sei von einem stagnierenden Markt auszugehen.

Für 2011 erwarteten Analysten bis dato einen Nettogewinn von 2,87 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2012 auf 3,37 Euro je Aktie klettern sollte.

Bewertung

Phoenix Solar-Aktien präsentierten sich im Frankfurter Xetra-Handel deutlich leichter und gaben auf 17,50 Euro nach, womit sich damit ein Börsenwert von rund 130 Mio. Euro für das deutsche Solarsystemhaus ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von sechs.

Die Analysten der Unicredit bleiben nach den jüngsten Zahlen bei ihrer Empfehlung "halten" und sehen ein Kursziel von 21 Euro für den Wert. Die Unicredit-Experten bezeichneten die vorgelegten Zahlen als "schwach". Zwar habe der Solarspezialist seinen Ausblick für 2011 bekräftigt, dass erreichen dieser Ziele sei allerdings alles andere als sicher, glaubt Unicredit-Experte Michael Tappeiner.

Auch bei der WestLB überwiegt die Zurückhaltung. Die Analysten bleiben unmittelbar nach den jüngsten Zahlen bei ihrer "neutralen" Haltung gegenüber Phoenix Solar-Aktien. Die WestLB-Experten führen die schwachen Zahlen auf den anhaltenden Preisdruck und die schwächere Nachfrage zurück. WestLB-Expertin Katharina Cholewa will eigenen Angaben zufolge ihre Gewinnprognose für 2011 deutlich senken. In 2012 könnte Phoenix Solar aber von seiner Expansion in den USA profitieren.

Bei der Schweizer Großbank UBS ist man trotz der enttäuschenden Zahlen im ersten Quartal 2011 weiter zuversichtlich. UBS-Experte Jean-Francois Meymandi empfiehlt Phoenix Solar-Aktien weiterhin zum Kauf. Der UBS-Experte geht davon aus, dass es mindestens noch bis zum Ende des zweiten Quartals dauern wird, bis die Lagerbestände in der Industrie wieder abgebaut sind und die Bestände auf normales Niveau zurückkehren. Der Analyst senkt ferner seine EBIT-Prognose für 2011 bis 2013 um bis zu 52 Prozent. Gleichzeitig nimmt der Investmentbanker sein Kursziel für Phoenix Solar-Aktien von 39 auf 23 Euro zurück.

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