Oracle will zum führenden Cloud-Softwareanbieter aufsteigen

Cloud-Software

Dienstag, 25. März 2014 um 14:25
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(IT-Times) - Oracle-Aktien kamen nach enttäuschenden Quartalszahlen zuletzt kurzzeitig unter Druck, erholten sich aber schnell wieder. Der Grund: Der langfristige Aufwärtstrend scheint weiter intakt. Oracle hatte in den vergangenen Jahren zahlreiche Zukäufe getätigt, um sein Cloud- und Datenanalyse-Geschäft weiter auszubauen.

Diese Strategie setzte Oracle auch zu Jahresbeginn weiter fort. In 2014 wurden mit Responsys (Cloud-basierte B2C-Lösungen), Corente, (Software-Defined Networking) und BlueKai (Cloud-basierte Big Data Plattform) drei weitere Firmen aufgekauft. Da Oracle auf Barreserven von 37 Mrd. Dollar sitzt, dürfte die Einkaufstour im Cloud-Bereich in diesem Jahr weitergehen.

Oracle sieht Fortschritte in der Cloud
Oracle will sich so einen technischen Vorsprung vor der Konkurrenz sichern. Den jüngsten Conference Call mit Analysten nutzte Oracle CEO Larry Ellison für eine neuerliche Breitseite gegen den Walldorfer Softwarekonzern SAP. Oracle habe bereits vor acht Jahren mit der Umschreibung seiner Anwendungen für die Cloud begonnen.

SAP habe bislang seine ERP-, HCM- und CRM-Anwendungen nicht für die Cloud umgeschrieben, stellt der Oracle-Chef fest. Dies gibt Oracle (Nasdaq: ORCL, WKN: 871460) die Möglichkeit, zum führenden Anbieter bei diesen Cloud-Anwendungen aufzusteigen und SAP als führender Anbieter im Markt abzulösen, so der Oracle CEO. Der Markt ist bedeutend, hatte IDC jüngst eine neue Prognose veröffentlicht, wonach der Cloud Computing Markt von 47,4 Mrd. Dollar in 2013, auf 107 Mrd. Dollar in 2017 wachsen soll.

Tatsächlich hat das Cloud-Softwaregeschäft bei Oracle im jüngsten Quartal die Marke von 300 Mio. US-Dollar erreicht. Das Cloud Computing Softwaregeschäft kletterte bereinigt um 25 Prozent. Bei Oracle weist man daraufhin, dass die Buchungen im Cloud-Softwaregeschäft um über 60 Prozent wuchsen.

Oracle 12c findet erste Interessenten
Die Hoffnungen auf weiter steigende Umsätze im Cloud-Bereich sind nicht unbegründet. Oracle hatte im Vorjahr seine neue Datenbank Oracle 12c in Stellung gebracht, die für den Einsatz in Cloud-Umgebungen optimiert ist.

Salesforce.com CEO Marc Benioff hat laut Angaben von Ellison angedeutet, die Datenanalyse-Plattform Exadata und Oracle 12c als Grundbaustein in seine Cloud Computing Infrastruktur integrieren zu wollen. Salesforce.com gilt als der weltgrößte Cloud-Softwarespezialist, wobei Oracle und Salesforce.com Mitte 2013 eine strategische Zusammenarbeit vereinbart hatten. Damit dürfte auch Oracle vom starken Zulauf der Kunden zu Salesforce-Lösungen profitieren.

Insgesamt geht Ellison davon aus, dass schlussendlich alle Oracle-Kunden nach und nach auf die neue Oracle-Datenbank 12c wechseln werden.

Kurzportrait

Die im Jahre 1977 gegründete und in Redwood City/Kalifornien ansässige Oracle galt in der Vergangenheit als klassischer Datenbankspezialist. Inzwischen operiert Oracle von drei wesentlichen Geschäftsbereichen heraus: Software, Hardware-Systeme und Services. Über das Softwaregeschäft erwirtschaftet Oracle nach wie vor den Großteil seiner Umsatzerlöse.

Mit der neuen Datenbank Oracle 12c will das Unternehmen verstärkt auf verteiltes Rechnen und Cloud Computing setzen. Darüber hinaus expandierte Oracle auch in die Bereiche elektronische Beschaffungssysteme, Customer Relationship Management (CRM) und Business Intelligence (BI). Der Bereich Supply Chain Management bildet eine Ergänzung zu den bisherigen Datenbank- und Anwendungslösungen aus dem Hause Oracle.

Neben dem Datenbankgeschäft bietet Oracle weitere Systemsoftware in Form von Serversoftware an. Der Visionäre Oracle-Chef Larry Ellison hält nach wie vor eine Minderheitsbeteiligung an dem Softwarehaus, welches nach Microsoft und IBM als drittgrößter Softwarehersteller der Welt gilt.

Nach einer 18-monatigen Übernahmeschlacht übernahm Oracle im Januar 2005 den US-Softwarespezialisten PeopleSoft. Anfang 2007 kaufte Oracle dann den Business Intelligence Spezialisten Hyperion Solutions. Wenige Monate später folgte dann die Übernahme von Agile Software. Anschließend wurden mit Bharosa, Netsure Telecom, Bridgestream, LogicalApps, Interlace Systems und Moniforce weitere Firmen hinzugekauft. Nach der Übernahme von BEA Systems, kaufte Oracle in 2008 mit Skywire, Global Knowledge Software, ClearApp, Advanced Visual Technology und Primavera weitere Firmen auf.

Auch in 2009 setzte Oracle seine Einkaufstour weiter fort und schluckte die Unternehmen mValent, Relsys sowie Virtual Iron Software und übernahm zudem Sun Microsystems für 7,4 Mrd. Dollar. Auch in 2010 blieb Oracle weiter auf Einkaufstour und übernahm mit Silver Creek Systems, AmberPoint, PhaseForward, eServGlobal und Secerno weitere Unternehmen. Anfang 2011 schloss Oracle die Übernahme von Art Technology Group (ATG) ab, zudem wurden weitere kleinere Firmen aufgekauft. Anfang 2012 verstärkte sich Oracle mit der Übernahme von Taleo, gleichzeitig wurde der Social-Marketing-Spezialist Vitrue übernommen, nachdem zuvor der Spezialist RightNow aufgekauft wurde. In 2013 setzte Oracle seine Einkaufstour weiter fort und kaufte neben Acme und Nimbula auch den Software-Management-Spezialisten Tekelec, Compendium, Big Machines und Bitzer Mobile. In 2014 wurden bislang Responsys, Corente und Bluekai übernommen.

Mit der Einheit OracleMobile.com will der Datenbankspezialist insbesondere den Mobilfunkbereich erschließen.

Meldung gespeichert unter: Oracle, Hintergrundberichte, Software

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