Mobilfunkbranche wappnet sich gegen Intels WiMAX-Initiative
Gleichzeitig sieht sich das neue Projekt aber auch einem starken Wettbewerber gegenüber. Die Idee, mobiles Internet auch für Notebooks über SIM-Karten anzubieten ist, dabei keinesfalls vollkommen neu. Intel, einer der größten Chiphersteller weltweit, setzt auf WiMAX-Lösungen und hat bereits einen Kooperationspartner gefunden. Gemeinsam mit dem US-Mobilfunknetzbetreiber Sprint Nextel will man in den USA Lösungen anbieten, hierzu startete man am Montag eine entsprechende Netzvariante. WiMAX ist eine Weiterentwicklung des Kurzstreckenfunkfrequenz W-LAN und damit vergleichsweise preiswert. Das US-Marktforschungsunternehmen IDC sieht daher in der Technologie auch einen wichtigen Trend für die Zukunft: Besonders auf Märkten, die sich noch in der Entwicklung befänden und in denen noch keine großen Summen in UMTS investiert worden seien, stelle ein WiMAX-Netz eine preiswerte Alternative dar. Dies gelte aber besonders für Märkte in Osteuropa sowie in Asien. In westlichen Industrieländern sei UMTS als Standard größtenteils bereits zu etabliert, um durch WiMAX großflächig ersetzt werden zu können.
Dennoch scheint sich unter Netzbetreibern eine gewisse Unruhe breit gemacht zu haben. Durch den Einfluss als Chiphersteller hat Intel auf dem PC-Markt auch die Möglichkeit, die Zukunft der Funktechnik zumindest mit zu gestalten. Die Centrino-Plattform unterstützt beispielsweise die W-LAN-Technologie und sorgte für eine gesteigerte Verbreitung. Die neue Initiative der Mobilfunkunternehmen scheint nun genau darauf zu reagieren. Man wolle, so Branchenkenner, vermutlich auch vermeiden, dass sich WiMAX-Lösungen in Notebooks für einen mobilen Internetzugang zu sehr durchsetzen. Dies würde Unternehmen besonders in Europa, dank der weiten Verbreitung von UMTS, vor ein Problem stellen. Die Marke Mobile Broadband wird unter anderem von den PC-Herstellern Dell, Lenovo und Toshiba, dem Softwarekonzern Microsoft, den Netzbetreibern Vodafone, Telefónica, Orange und T-Mobile, vom Netzausrüster Ericsson sowie dem Chiphersteller und Intel-Rivalen Qualcomm unterstützt. In 91 Ländern soll zukünftig eine Positionierung der Marke erfolgen. (kat/rem)
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