Loewe brüllt auch 2008

Mittwoch, 2. Januar 2008 um 19:10
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(IT-Times) Der konjunkturelle Aufschwung hat im vergangenen Jahr seinen Höhepunkt erreicht. Eigentlich sollte das für konsumorientierte Unternehmen eine schlechte Nachricht sein. Weit gefehlt, sagen viele Volkswirte. Befindet sich ein Konjunkturzyklus in der Endphase, so ihre Theorie, ist der private Konsum besonders stark. In der Tat wird für 2008 erwartet, dass sich die Binnennachfrage vor dem Hintergrund einer sich abkühlenden Weltwirtschaft als zweites Standbein des Wachstums in Deutschland etabliert. Als einer der möglichen Profiteure dieser Entwicklung wird die Loewe AG (WKN: 649410), Fernseh-Hersteller aus dem bayrischen Kronach, genannt.


Allein die Konjunktur soll es bei Loewe gewiss nicht richten. Aber es gibt einige Faktoren, die für ein gutes Jahr 2008 sprechen. Diese findet man unter anderem im abgelaufenen Jahr. So ist es Loewe gelungen, den positiven Einmaleffekt aus 2006, als die Fußball-WM im eigenen Land den TV-Absatz steigen ließ, zu kompensieren. Nicht nur dass: Loewe konnte den Gewinn darüber hinaus steigern und hob erst im November die EBIT-Prognose für das ablaufende Geschäftsjahr auf  rund 20 Mio. Euro an. Vorher war man von 16 bis 18 Mio. Euro ausgegangen.


Am 28. Januar wird das Unternehmen in Bezug auf Jahreszahlen die Karten auf den Tisch legen müssen. Gleiches gilt für die neue Jahres-Prognose. Zusätzlichen Auftrieb könnten weitere sportliche Großereignisse sein: So steht die Sommerolympiade in Peking vor der Haustür. Noch wichtiger aber dürfte die Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz werden. 

Nachholbedarf


Ein weiterer Umstand sollte Loewe langfristig in die Hände spielen. In rund 75 Prozent aller deutschen Haushalte stehen noch die traditionellen Röhrenbildschirme, wo das Traditionsunternehmen mit LCD-TVs Potential für eine Art Technologiewechsel hat. Aus der Produktion von Bildröhrenfernsehern stieg Loewe im letzten Jahr aus, die Aktivitäten bei Plasma-TVs werden zurückgefahren. 

Das neue Stichwort hingegen lautet Heimkino, womit integrierte Unterhaltungslösungen gemeint sind. Die neue TV-Familie namens Connect in den Bildschirmgrößen 32, 37 und 42 Zoll soll beispielsweise moderne, technikbegeisterte Käufer ansprechen. Alle Fernseher weisen hier Konnektivität zu mobilen Geräten wie Digitalkameras, Spielekonsolen oder MP3-Playern auf. Unter dem Namen Loewe Individual kann sich der Kunde gar einen Fernseher nach eigenen Wünschen zusammenstellen. Speziell die Bildschirme über 37 Zoll Bildschrimdiagonale erweisen sich als Wachstumstreiber, der Umsatzanteil wurde in den ersten neun Monaten 2007 von 26 auf 49 Prozent gestigert. Auch vom Audiosegment verspricht man sich in Kronach Zuwächse.

Fokus auf Premium-Segment


Ein weiterer Punkt ist die Ausrichtung des Produktportfolios. Loewe hat sich im Premium-Segment mit hochpreisigen Geräten etabliert. Dies hat den Vorteil, dass man vom Preisverfall bei TV- und Elektrogeräten weitestgehend verschont blieb. Außerdem bleiben die Auswirkungen der Dollar-Schwäche begrenzt, da Loewe stark auf den europäischen Markt fokussiert ist. Allein die Hälfte des Umsatzes wird im Inland generiert. 

Kurzportrait


Loewe wurde 1923 gegründet. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kronach stellt LCD- und Plasmafernseher her. Außerdem sind HiFi-Komponenten im Portfolio enthalten. Der japanische Konzern und Kooperationspartner Sharp hält 28,8 Prozent der Aktien. Loewe beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter. 

Markt und Wettbewerb


Loewe befindet sich in einem Wachstumsmarkt. Nach Angaben der gfk (Gesellschaft für Kosumforschung) legte der europäische Markt für Unterhaltungselektronik in den ersten neun Monaten wertmäßig um fünf Prozent zu. Der Fernsehmarkt an sich wuchs um zwölf Prozent. LCD-TVs, mit denen knapp 80 Prozent des Loewe-Umsatzes erzielt werden, legten 37 Prozent zu.

Meldung gespeichert unter: Loewe, Hintergrundberichte, Hardware

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