Löst LTE bald 3G und WiMAX ab?
BARCELONA - Auf dem derzeit in Barcelona stattfindenden Mobile World Congress 2008 überraschte die Telekommunikationsbranche mit einer neuen Mobilfunktechnik namens LTE, Long Term Evolution. In zwei bis drei Jahren könnte das UMTS-Netz somit ernsthafte Konkurrenz bekommen.
In einem Punkt sind sich die Experten der Mobilfunkbranche einig: In den nächsten Jahren wird der Datentransfer über die Mobilfunknetze deutlich ansteigen. Immer mehr Menschen rufen E-Mails mit dem Mobiltelefon ab oder laden sich Videos, Musik und Spiele auf ihr Gerät. Damit dies auch in Zukunft gewährleistet werden könne, müssten die Kapazitäten der heutigen Netze deutlich ausgebaut werden. UMTS, der Mobilfunkstandard der dritten Generation (3G), könnte schon bald an seine Grenzen stoßen.
Dies haben auch die weltweit führenden Netzausrüster wie Ericsson AB (WKN: 850001), Nokia Siemens Networks, Alcatel Lucent und die chinesischen Wettbewerber Huawei und ZTE verstanden. Zusammen mit den großen Mobilfunknetzbetreibern arbeiten sie an der Entwicklung der Hochgeschwindigkeitstechnik LTE, die den Eintritt ins 4G-Zeitalter, dem vierten Mobilfunkstandard, markieren soll.
Wie Vodafone-Chef Arun Sarin in Barcelona gegenüber dem Handelsblatt verlauten ließ, sei er fest davon überzeugt, dass die Kunden schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten in den Netzen fordern würden. Deshalb sollte, so Sarin, die neue Technik auch in einer überschaubaren Zeit eingeführt werden. Obwohl Ericsson einen ersten LTE-Datentransfer bereits in Barcelona demonstrierte, rechnen Experten nicht mit einer kurzfristigen Einführung der Technologie. Helena Nordman-Knutsson, Analystin beim Stockholmer Börsenmakler Öhmans, rechnet mit mindestens zwei oder drei Jahren bis zur Marktreife. Außerdem sei die Netzaufrüstung laut Nordman-Knuttson sehr teuer.
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