Löst LTE bald 3G und WiMAX ab?

Dass sich das Warten auf die „Long Term Evolution“ allerdings lohnen könnte, zeigen die Übertragungsgeschwindigkeiten, die mit der Lösung erreicht werden sollen. 100 Mbit je Sekunde ist die angestrebte Marke, doch Ericsson-Chef Carl-Henric Svanberg sprach sogar von 200 Mbit/s. Das heutige UMTS-Netz schafft im Vergleich dazu gerade einmal 384 Kbit pro Sekunde, mit der UMTS-Turbo-Technologie HSPA kommt man auf maximal sieben Mbit/s. Selbst mit einem Breitbandnetz für den Heimcomputer sind höchstens 24 Mbit/s möglich.

Momentan machen die Netzbetreiber mit dem Datentransfergeschäft noch geringe Umsätze, doch die Branche rechnet mit einer baldigen Trendwende. So ist der Anteil an UMTS-fähigen Mobiltelefonen in letzter Zeit stark gewachsen und immer mehr Nutzer greifen auf Dienste wie mobile E-Mails zurück. Auch die sinkenden Preise und viele Pauschalangebote locken immer mehr Kunden an. Der schwedische Netzausrüster Ericsson erwartet deshalb, dass die Mobilfunknetzbetreiber bereits im Jahr 2012 die Hälfte der Umsätze mit Diensten wie mobiles Internet-Surfen erzielen werden. Spätestens dann führe kein Weg mehr an LTE vorbei.

Doch ganz ohne Wettbewerb ist die superschnelle Übertragungstechnik LTE nicht. Auch WiMAX kann ähnliche Datenmengen transportieren, hat aber einen entscheidenden Nachteil. Es ist nicht Sim-Karten-abhängig und deshalb weniger beliebt bei Mobilfunkbetreibern, die weiterhin die Kontrolle über die Kunden behalten wollen. Bis zum ersten LTE-Telefon wird noch einige Zeit vergehen. Bis dahin müssen sich die Kunden dann doch mit 3G zufrieden geben. (foh/kat/rem)