Groupon ohne Mitgründer - sind die Tage des Schnäppchenportals gezählt?

Daily Deals Geschäftsmodell in der Kritik

Montag, 4. März 2013 um 12:58

Zahlen
Für das vergangene Dezemberquartal meldet Groupon einen Umsatzsprung auf 638,3 Mio. US-Dollar, ein Zuwachs von 30 Prozent. Der Verlust kletterte dabei auf 81,1 Mio. US-Dollar oder 12 US-Cent je Aktie, nach einem Minus von 65,4 Mio. US-Dollar im Jahr vorher. Der operative Verlust betrug im jüngsten Quartal 12,9 Mio. US-Dollar. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit einem Nettogewinn von drei US-Cent je Aktie gerechnet.

Insgesamt konnte Groupon Daily Deals und andere Geschäfte im Volumen von 1,52 Mrd. US-Dollar abwickeln, ein Zuwachs von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Bruttomarge sank allerdings von 80,4 auf 55,7 Prozent. Während die internationalen Umsätze im jüngsten Quartal um 16 Prozent zurückgingen, kletterte das Geschäft in Nordamerika von 179,6 Mio. US-Dollar auf 375,4 Mio. US-Dollar. Der operative Cashflow brach allerdings im jüngsten Quartal um 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 65,7 Mio. US-Dollar ein.

Markt und Wettbewerb
Die Marktforscher aus dem Hause BIA/Kelsey taxieren den Daily Deals Markt auf 4,17 Mrd. US-Dollar im Jahr 2015. Groupon ist der Marktführer unter den so genannten Daily Deal Seiten, wobei Marktforscher Groupon hier einen Marktanteil von rund 50 Prozent zuschreiben. Mit seinem Daily Deal Format steht das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu Anbietern wie LivingSocial, der Nummer zwei im Markt.

Zudem konkurriert Groupon auch mit kleineren Spezialisten wie Eversave, BuyWithMe sowie zunehmend auch mit eBay und Google (Google Offers). eBay bietet inzwischen zahlreiche Discount-Angebote auf seiner Webseite an, während Google mit Google Offers einen konkurrierenden Service gestartet hat. Zudem hat Google den deutschen Groupon-Konkurrenten DailyDeal.de übernommen.

Global sind inzwischen mehr als 3.000 Daily Deal Unternehmen aktiv, darunter mehr als 1.000 in China, wo auch Groupon mit seinem Joint Venture GaoPeng.com am Start ist. In Europa gibt es mehr als 900 Daily Deal Firmen, in Südamerika mehr als 600.

Ausblick
Für das laufende Märzquartal rechnen Analysten mit einem Quartalsumsatz von 588,6 Mio. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von drei US-Cent je Aktie. Für das laufende Jahr 2013 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 2,55 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 20 US-Cent je Aktie.

Für das nachfolgende Jahr 2014 erwarten Analysten einen weiteren Umsatzanstieg auf 2,84 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 30 US-Cent je Aktie.

Bewertung
Nachdem Rücktritt von Firmenmitgründer und CEO Andrew Mason präsentierten sich Groupon-Papiere deutlich fester und legten um 12,5 Prozent auf 5,10 US-Dollar zu, womit sich damit ein Börsenwert von rund 3,3 Mrd. US-Dollar für die führende Daily Deals Plattform ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2013 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20.

Die Analysten aus dem Hause Evercore Partners senken ihr Kursziel für Groupon-Aktien auf 4,30 US-Dollar. Die Analysten der Deutschen Bank dagegen erhöhen ihr Kursziel für Groupon-Aktien von 4,0 auf 6,0 US-Dollar.

Bei Sterne Agee empfiehlt man dagegen Groupon-Aktien weiterhin zum Kauf. Zwar habe Groupon beim operativen Gewinn enttäuscht, der hinter den Erwartungen der Wall Street zurückblieb, allerdings seien die Aktien attraktiv für langfristig orientierte Investoren, glauben die Analysten. Der Ausblick für 2013 signalisiere eine Erholung beim Gewinn in den kommenden Quartalen, so die Analysten.

Auch bei der US-Investmentbank Piper Jaffray ist man noch zuversichtlich, auch wenn die Analysten ihr Kursziel für den Wert auf 7,0 US-Dollar senken. Zuvor hatten die Investmentbanker Groupon-Aktien aufgrund des besseren internationalen Geschäfts noch oben gestuft.

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Meldung gespeichert unter: Groupon, Hintergrundberichte, Internet

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