Es wird eng für Conergy und den ehemaligen Vorstand

Darin sehen die Kläger steigende Chancen für einen Schadensersatz. Nach einer mündlichen Verhandlung hätte das Landgericht den Klägern eine Grundlage für eine Entschädigung gesehen. Die Angeklagten haben Zeit bis zum August 2009, um die Vorwürfe zu entkräften. Die Financial Times Deutschland berichtet, dass Rüter angekündigt habe, in den nächsten Monaten zu belegen, dass die ursprünglichen Bilanzen der gängigen Rechtsmeinung entsprachen.

Doch die Spirale der Negativ-Meldungen der Conergy AG scheint nicht abzureißen. So hatte Großaktionär Otto Happel den Anteil an Conergy über die Investmentfirma Leemaster Ltd von 9,26 auf 2,9 Prozent reduziert. Damit zieht sich der Milliardär schrittweise aus dem Unternehmen zurück, nachdem der Investor bereits Anfang Mai Anteile verkauft hat. Marktbeobachter werten den Rückzug als schlechtes Signal für Conergy, dass zuletzt noch eine Kapitalerhöhung durchbringen konnte.

Damit erhalten auch die Insolvenzgerüchte neue Nahrung. Zwar profitiert Conergy durch die Nachfrageschwäche von günstigen Einkaufspreisen, doch gleichzeitig drängen auch Projektbetreiber auf niedrige Preise für Solarsysteme. Damit bleibt es für Anbieter schwierig, nachhaltige Gewinne in dem angestammten Geschäft zu erwirtschaften. (jas/ami/rem)