BMC Software - die Rückkehr der Mainframes

Dienstag, 18. März 2008 um 13:42
BMC Software

(IT-Times) In den vergangenen drei Quartalen hat der US-Softwareentwickler BMC Software (NYSE: BMC, WKN: 875716) die Gewinnerwartungen jeweils deutlich übertreffen können. Das Unternehmen profitierte dabei von Investitionen in Automatisierungssoftware und komplexe Softwaresysteme, die Firmen dabei helfen, Software- und Server-Probleme schnell zu beheben.

Automatisierung schreitet voran


Durch geschickte Akquisitionen - in 2007 wurden unter anderem RealOps und Emprisa Networks übernommen - hat BMC Software sein Produktangebot erweitert und bietet heute ein umfassendes Produktspektrum im Bereich Business Service Management (BSM) an. Diese Lösungen sollen Firmen dabei helfen, technische Probleme wie etwa abgestürzte Server automatisch zu beheben, ohne hierfür teure IT-Fachleute beschäftigen zu müssen.

Mit dem gestrigen Zukauf von BladeLogic verstärkt sich BMC erneut im Bereich Automatisierungssoftware und kauft dabei einen Data-Center-Spezialisten, der zwar die Gewinnentwicklung im laufenden Fiskaljahr belasten dürfte, aber künftig als weiterer Wachstumsmotor für das Unternehmen fungieren könnte. BladeLogic, erst seit Mitte 2007 an der Börse, setzte im vergangenen Fiskaljahr schon 62,7 Mio. Dollar um und dürfte im laufenden Fiskaljahr 2008 knapp 90 Mio. Dollar Mio. Dollar umsetzen. Im nachfolgenden Fiskaljahr rechnen Analysten mit einem weiteren Umsatzsprung auf dann 118 Mio. Dollar. Mit dem jüngsten Zukauf erhofft BMC Rivalen wie IBM und HP weiter auf Distanz halten zu können.

Mainframes vor Renaissance


IBM muss BMC dabei besonders genau im Auge behalten, denn Big Blue treibt die Entwicklung von Mainframe-Systeme wieder stärker voran. Wurden Mainframes in den letzten Jahren bereits abgeschrieben, erleben die Systeme gerade wieder eine Renaissance.

Bei BMC stiegen die Mainframe-Lizenzerlöse zwar nur um drei Prozent im jüngsten Quartal, doch auf 12-Monatssicht wuchsen die Aufträge um 12 Prozent. Damit zeichnet sich eine Wende in diesem Geschäftsbereich an, wobei IBM unbeabsichtigt durch neue Mainframe-Hardware gleichzeitig auch die Nachfrage nach BMC-Produkte ankurbelt. Solange IBM also seine Mainframe-Produkte weiterentwickelt, wird auch die Nachfrage nach BMC-Produkten nicht abreißen...

Kurzportrait

Das im Jahre 1980 gegründete Softwarehaus BMC Software kann auf eine erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurückblicken. Ansässig in Houston, gilt BMC Software als eines der größten unabhängigen Softwarehäuser weltweit, welches sich auf die Entwicklung von Software zur Optimierung von Unternehmensabläufen spezialisiert hat. BMC-Software soll vor allem unternehmenskritische Funktionen, wie die Wiederherstellung von Daten, Speicher-Management und Datenbank-Performance optimieren. Hierfür stellt BMC mehr als 450 Softwarewerkzeuge bereit, welche unter anderem Unternehmensserver verwalten und andere administrative Aufgaben übernehmen. Insgesamt erwirtschaftet das Softwarehaus nahezu 50 Prozent seiner Einnahmen außerhalb der USA.

BMC vertreibt dabei seine Software nicht nur über internationale Niederlassungen in Lateinamerika, Asien, Europa und Skandinavien, sondern auch über Systemintegratoren, Händler und OEM-Partner. Insgesamt hält das Unternehmen mehr als drei Dutzend Software-Patente und gilt als Pionier in Sachen Application-Management. Auch im Bereich für das SAN-Speichermanagement gilt das Unternehmen mit seinem Produktsortiment als einer der führenden Anbieter. Um seine Produkte weiter zu entwickeln, arbeitet das Unternehmen mit Technologiepartnern wie mit EMC, IBM, Microsoft, Oracle, SAP und Sun Microsystems zusammen. Zu den weltweit mehr als 10.000 Firmenkunden zählen unter anderem Accenture, BBVA, Dow Corning, First Union, HomeDepot und Target.

BMC konnte in den vergangenen 21 Jahren auch durch Akquisitionen wachsen. Ursprünglich als Zwei-Produktunternehmen gestartet, entwickelte sich BMC schnell zu einem globalen Anbieter von Management-Softwarelösungen. So wurden in den Jahren 1994 bis 1999 mit Patrol Software, BGS Systems, Boole & Babbage, sowie New Dimension Software vier Softwareentwickler übernommen. Im Zuge des Software-Booms in den späten 90er Jahren wurden im Jahr 2000 die Firmen Evity, OptiSystems Solutions und Sylvain Faust aufgekauft. Im März 2001 folgte dann die Übernahme von Perform SA. Im Jahr 2002 übernahm BMC den kalifornischen Softwarespezialisten Remedy, später folgte die Akquisition von IT Masters International. Anfang 2004 kaufte BMC den US-Softwarespezialisten Marimba. Im Jahr 2005 verstärkte sich BMC im Bereich Service-Management durch die Übernahme von KMXperts, nachdem zuvor bereits der Web-Zugangsspezialist OpenNetwork und Calendra übernommen wurden. Anfang 2006 übernahm BMC den Diagnose-Softwareanbieter Identify Software. Im Frühjahr 2007 kaufte BMC den Management-Spezialisten ProactiveNet. Zudem wurden mit RealOps und Emprisa Networks weitere Spezialisten übernommen. Anfang 2008 übernahm BMC den Data-Center-Spezialisten BladeLogic.

Zahlen

So berichtet BMC von einem Umsatzanstieg auf 459 Mio. US-Dollar, was einem Zuwachs von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gewinn kletterte dabei um rund 40 Prozent auf 89,4 Mio. US-Dollar oder 45 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 63,9 Mio. Dollar oder 30 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen etwaiger Sonderbelastungen konnte BMC einen Nettogewinn von 112 Mio. Dollar oder 57 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Erwartungen um sieben Cent übertreffen. Analysten hatten diesbezüglich nur mit Einnahmen von 440,8 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 50 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Die operative Gewinnmarge zog im jüngsten Quartal auf 30 Prozent vom Umsatz an, nach 25 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der operative Cash-Flow verdoppelte sich im dritten Fiskalquartal auf 384 Mio. Dollar. Die liquiden Mittel stiegen zum Quartalsende auf 1,4 Mrd. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: BMC Software, Hintergrundberichte, Software

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