Solon im Tal der Finsternis

Mittwoch, 24. Februar 2010 um 12:59

Den schwachen Umsatz- und Ergebniszahlen setzte Solon einen Rückbau der Nettoverschuldung entgegen. Diese konnte von 379 Mio. Euro in 2008 auf 345 Mio. in 2009 zurückgefahren werden. Zudem gelang beim operativen Cashflow der Sprung aus den roten Zahlen. Hatte Solon in 2008 noch einen Cashflow von minus 88,9 Mio. Euro verzeichnet, meldete das Unternehmen für 2009 einen Wert von plus 90 Mio. Euro.

Markt und Wettbewerb

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche.

Solon steht mit seinem Angebot an Solarmodulen in direkter Konkurrenz zum deutschen Branchenprimus SolarWorld. Nach der Übernahme der Solar-Aktivitäten von Shell Solar stieg SolarWorld zu einem der führenden Hersteller von Solarmodulen in Deutschland auf.

In diesem Geschäftsfeld konkurriert Solon mit einer ganzen Reihe von internationalen Anbietern. Neben großen internationalen Konzernen wie Sharp, BP Solar, Kyocera und Sanyo, konkurriert Solon hier auch mit Photowatt, Solar-Fabrik und Isofoton. Daneben konkurriert Solon auch mit Dünnschichtspezialisten wie First Solar.

Beim Bau solarer Großkraftwerke sieht sich Solon im direkten Wettbewerb mit der Solar Millennium AG.

Ausblick

Für 2010 zeigte sich der Vorstand unterdessen optimistisch. Man rechne mit einem starken Anziehen der weltweiten Nachfrage nach Solartechnik. Gleichzeitig erwartet Solon aber weiterhin fallende Preise. Als Ziel für 2010 nannte das Unternehmen ein zweistelliges Umsatzwachstum sowie ein ausgeglichenes operatives Ergebnis.

Analysten rechnen allerdings bei Solon im laufenden Jahr nochmals mit einem Minus von 0,89 Euro je Aktie. Erst im nachfolgenden Jahr 2011 soll das Unternehmen dann wieder nachhaltig schwarze Zahlen schreiben. Analysten erwarten dann im Schnitt ein Plus von 0,33 Euro je Anteil. Im nachfolgenden Jahr 2012 soll der Nettogewinn dann auf 0,79 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Solon-Papiere präsentierten sich zuletzt im Frankfurter Xetra-Handel weiter schwächer und geben um rund 3,5 Prozent auf 5,3 Euro nach, womit sich damit ein Börsenwert von rund 66 Mio. Euro für den deutschen Solarspezialisten ergibt. Solon befindet sich nach wie vor in einer typischen Turnaround-Phase, wobei Analysten spätestens im nächsten Jahr mit einer nachhaltigen Rückkehr in die schwarzen Zahlen rechnen.

Die Analysten aus dem Hause Equinet stehen Solon-Papieren weiterhin skeptisch gegenüber und empfehlen Anlegern die Papiere weiterhin zu „verkaufen“. Dabei senken die Analysten ihr Kursziel für das Papier von 6,0 auf 4,5 Euro. Die Zahlen im vierten Quartal seien noch schlechter ausgefallen als bislang angenommen, so Equinet-Experte Sebastian Growe. Die Bilanzzahlen, insbesondere im Bezug auf den Cashflow, bezeichnete der Analyst als alarmierend.

Auch im Hause Nomura Equity Research ist man alles andere als optimistisch. Die Analysten bewerten das Papier im Rahmen einer Ersteinschätzung mit „reduzieren“. Während die Analysten im Bereich der Solarthermie mit einem starken Wachstum rechnen, dürfte der anhaltende Preisdruck den Solarzellen- und Moduleherstellern weiter zusetzen, glauben die Nomura-Experten, die Solon-Aktien weiter mit 4,5 Euro bewerten.

Die Experten aus dem Hause WestLB glauben ebenfalls an weiter sinkende Kurse. Die WestLB-Banker stuften Solon-Papiere bereits Anfang Februar von „neutral“ auf „verkaufen“ zurück, wobei die Analysten ein Kursziel von 4,3 Euro für den Wert sehen. Der anhaltende Preisdruck in der Solarbranche dürfte die Hoffnungen auf ein profitables Jahr 2010 zu Nichte machen, glauben die Analysten. Die Analysten kalkulieren bei Solon daher mit einem operativen Verlust von 18 Mio. Euro in 2010.

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Meldung gespeichert unter: Solon, Hintergrundberichte, Solartechnik

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