Solon AG - erste Wolken verdunkeln die Branche

Freitag, 23. Mai 2008 um 13:23
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(IT-Times) Die Solon AG für Solartechnik (WKN: 747119) konnte das vergangene erste Quartal 2008 mit einer Umsatzverdoppelung abschließen, wobei auch der Gewinn kräftig zulegte. Die Solarbranche sieht sich nach wie vor im Aufwärtstrend, zumal steigende Energiekosten (Heizöl etc.) Verbraucher und Unternehmer zum Ausweichen auf alternative Energieträger zwingt.

Risikofaktor Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)


Dennoch könnte die Branche in den nächsten Jahren vor einem Umbruch stehen. Hintergrund ist die bislang üppige Förderung der Solartechnik durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Die Politik ist offenbar nicht mehr länger gewillt die gut verdienende Solarbranche mit Subventionen zu überschütten.

Nachdem die Einspeisevergütung bislang jährlich um fünf Prozent sank, wollen die Politiker in Berlin offenbar einer deutlich stärkeren Senkung zustimmen. In einem Gutachten, das dem Handelsblatt vorliegt, spricht sich das Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) für eine Senkung der Vergütungen um bis zu 30 Prozent aus. Das zuständige Bundesumweltministerium schlägt eine Absenkung in drei Schritten vor. So soll die Einspeisevergütung in 2009, 2010 und 2010 um neun, sieben und acht Prozent sinken. Zudem ist eine einmalige Absenkung der Grundvergütung um einen Cent je Kilowattstunde im Gespräch. Die neue EEG-Novelle soll am 1. Januar 2009 in Kraft treten.

Noch ist nicht sicher, wie stark die Einspeisevergütungen sinken werden. Die Gewinnmargen der Hersteller von über 40 Prozent dürften aber wohl der Vergangenheit angehören, ganz unabhängig davon, wie stark die Regierung die Vergütungen senkt. Denn unabhängig davon, ist auch eine Deckelung der Förderung im Gespräch. Bislang war der Zubau von Solaranlagen nach oben hin offen, was sich aber schon im nächsten Jahr ändern könnte.

Wie auch immer die Diskussion ausgeht, werden die Hersteller ihre Preise in den nächsten Jahren wohl senken müssen, denn auch der Wettbewerb wird stärker und der Markt dürfte mehr von der Nachfrageseite bestimmt werden.

Solon kann mit langjähriger Erfahrung punkten


Die Solon AG kann dabei auf zwei wichtige Aspekte bauen, die dem Unternehmen schon in der Vergangenheit geholfen haben. Zum einen verfügt das Unternehmen über eine langjährige Erfahrung bei der Realisierung großer Solarprojekte, zum anderen ist das Unternehmen mit seinen Produkten im Bereich industrieller Anlagen tätig und damit unabhängiger vom Privatkundenmarkt.

Auch wird es für Solarspezialisten immer wichtiger, im Ausland stärker vertreten zu sein, sollten die Vergütungen für Solarstrom in Deutschland in den nächsten Jahren kräftig sinken. Auch in diesem Punkt hat die Solon AG Vorteile, immerhin werden bereits drei Viertel der Umsätze im Ausland erwirtschaftet...

Kurzportrait

Die im Jahre 1997 gegründete und in Berlin ansässige Solon AG für Solartechnik gilt als einer der führenden Solartechnikanbieter in Deutschland. Das Unternehmen war mit seinem Börsengang im Jahre 1998 das erste an der Börse notierte Solarunternehmen.

Heute bietet das Unternehmen nicht nur Solarmodule, sondern auch Solarkraftwerke und Wechselrichter an. Die Solon AG ist mit entsprechenden Tochterfirmen in Deutschland, Österreich (Solon Hilber Technologie GmbH, Solon Mover), Italien (Solon S.p.A.), in den USA (Solon America Corporation) und in der Schweiz (asp AG) präsent. Die Produktion von Solarmodulen wird über die beiden Tochterfirmen Solon PV GmbH in Berlin und der Solon Nord GmbH abgewickelt.

Die Solon-Tochter HTC GmbH hat sich auf die Realisierung von Solarkraftwerken spezialisiert. Dazu zählen auch die Konzeption und die Entwicklung von solaren Großkraftwerken, wo das Unternehmen durch Solon Solar Investments vertreten ist. Im Bereich der Systemtechnologie ist das Unternehmen über die Schweizer Tochter asp AG am Markt präsent, die auch Wechselrichter herstellt.

Zuletzt expandierte die Solon AG verstärkt im Ausland, wobei im Jahr 2007 19 Prozent an dem australischen Unternehmen CBD Energy Ltd erworben wurden. Nachdem sich Solon an der österreichischen Blue Chip Energy beteiligt hatte, erhöhte der deutsche Solarspezialist Ende 2007 seine Beteiligung an der Blue Chip Energy von 19 auf 47 Prozent.

Zuletzt beschäftigte die Solon AG mehr als 800 Mitarbeiter und kann dabei auf eine Jahresproduktion von 118 MWp verweisen und gilt damit als einer der größten Hersteller von Solarmodulen in Deutschland.

Zahlen

Der Umsatz der Solon AG kletterte in den ersten drei Monaten 2008 von 75,1 Mio. Euro auf 161,6 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 131 Prozent von 6,7 Mio. Euro auf 15,5 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug 12,5 Mio. Euro, eine Steigerung um 150 Prozent gegenüber den fünf Mio. Euro Vorjahreszeitraums.

Das Konzernergebnis vor Steuern gab die Solon AG mit 10,1 Mio. Euro an, nach 14,1 Mio. Euro im ersten Quartal des Vorjahres (Bereinigt um Einmaleffekte 4,4 Mio. Euro). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie sackte dabei von 1,31 Euro (ohne Einmaleffekte 0,29 Euro) auf 0,55 Euro. Die Ergebnismargen bezogen auf den Konzernumsatz verbesserten sich auf 9,6 Prozent (EBITDA-Basis) bzw. 7,7 Prozent (EBIT-Basis). Negatives gab es vom operativen Cash-Flow zu berichten. Er verschlechterte sich von minus 18,8 Mio. Euro auf minus 45,4 Mio. Euro.

Meldung gespeichert unter: Solon, Hintergrundberichte, Solartechnik

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