SolarWorld - Hoffnungsschimmer für deutschen Solarpionier

Hoffnung aus Katar - Asbeck will zweistelligen Millionenbetrag investieren

Dienstag, 4. Juni 2013 um 13:47
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(IT-Times) - Der deutsche Solarpionier SolarWorld kämpft ums Überleben. SolarWorld-Gründer Frank Asbeck glaubt noch immer an eine Zukunft des Unternehmens und will den angeschlagenen Hersteller mit Hilfe von Investoren retten.

Firmengründer will zweistelligen Millionenbetrag investieren
Gegenüber dem Handelsblatt kündigte Asbeck Ende der Vorwoche an, einen zweistelligen Millionenbetrag in das verschuldete Unternehmen investieren zu wollen. Nachdem der Anteil Asbecks nachdem geplanten 95%igen Kapitalschnitt von 28 Prozent auf 1,4 Prozent sinken dürfte, will der Firmengründer nach Branchenkreisen seine Beteiligung wieder auf über 20 Prozent erhöhen.

Kommt die Hilfe aus Katar? Verhandlungen mit Investor und Gläubigern laufen
Zudem will Asbeck die Qatar Solar Technologies in Katar zum Einstieg bei SolarWorld bewegen. Qatar Solar betreibt seit März 2010 bereits ein Joint-Venture mit dem deutschen Solarmodulhersteller in Katar. Im kommenden Jahr wollen die beiden Partner eine Produktionsanlage für Solarsilizium in Betrieb nehmen.

Ob es dazu kommt, steht derzeit noch in den Sternen. SolarWorld (WKN: 510840) ist mit rund 900 Mio. Euro hoch verschuldet. Zwar hat SolarWorld mit den Banken ein Schuldenschnitt von 60 Prozent ausgehandelt, noch haben aber die Anleihebesitzer einem solchen Vorschlag aber noch nicht zugestimmt.

Dies soll aber in den nächsten Monaten bis August geschehen. Im dritten Quartal 2013 soll die Restrukturierung nach dem Willen von SolarWorld-Chef Frank Asbeck dann abgeschlossen sein. Die Gläubiger sollen auf den Großteil ihrer Ansprüche verzichten und dafür im Gegenzug Solarworld-Aktien erhalten.

Zähes Ringen um Anti-Dumping-Zölle
Die Zustimmung der Gläubiger dürfte nicht zuletzt von der Nachhaltigkeit des Sanierungskonzepts abhängen und ob es den EU-Behörden gelingt, das Preisdumping der chinesischen Anbieter zu unterbinden.

Für SolarWorld ist die Sache klar. Anti-Dumping-Zölle müssen kommen, um das chinesische Monopol zu brechen und um weitere Arbeitsplatzverluste in der europäischen Solarindustrie zu verhindern. Nachdem sich auch Chinas Präsident Li Keqiang eingeschaltet hat, um einen Handelskrieg zu vermeiden, scheint eine Einigung möglich.

Sollte keine Einigung erzielt werden, wird die EU ab dem 6. Juni Strafzölle bei der Einführung chinesischer Solarmodule erheben. Damit werden Solarmodule aus China vorläufig mit einem Strafzoll von 47 Prozent belegt, wenn es nach den Vorstellungen von EU-Handelskommissar Karel De Gucht geht.

SolarWorld hofft auf das Geschäft mit dem Eigenverbrauch
Auch im operativen Geschäft setzt SolarWorld auf die Zukunft. Neben neuen Produkten wie dem Glas-Glas-Modul, setzt SolarWorld vor allem auf den Trend Eigenverbrauch.

Ab Mai 2013 werden Batteriesysteme im Zusammenhang mit der Installation einer Solaranlage für den eigenen Stromverbrauch mit 30 Prozent der Anschaffungskosten gefördert. Besitzer eines Einfamilienhauses mit 10 KWp können mit einem Förderbetrag von bis zu 3.150 Euro rechnen.

Dank der steigenden Stromkosten ergeben sich für SolarWorld damit durchaus Chancen, ein Geschäft jenseits des subventionierten Sonnenstroms aufzubauen.

Kurzportrait
Die SolarWorld AG mit Sitz in Bonn gilt als ein führender Spezialist für Solarstromtechnik und bietet Produkte beginnend mit dem Rohstoff über das Modul bis hin zum individuellen System. Gegründet wurde SolarWorld bereits im Jahr 1988, seinerzeit als Ingenieurbüro für Industrieanlagen. Im Jahr 1999 folgte der Gang an die Börse. Nachdem SolarWorld in der Vergangenheit den Großteil seiner Umsätze in Deutschland erzielte, wuchs der Auslandsanteil am Gesamtumsatz inzwischen auf über 50 Prozent.

Mit seinen Sunkits-Bausätzen bietet das Unternehmen individuell auf den Kunden zugeschnittene Lösungen, wobei SolarWorld bei seinen Solarmodulen auf hohe Qualität, Haltbarkeit und Stabilität Wert legt. Im Marktbereich Solarmodule ist das Unternehmen mit seinem Produkt Sunmodule Plus am Start, das einen hohen Wirkungsgrad bei gleichzeitig hoher Qualität und Sicherheit verspricht.

Mit dem Energiedach bietet SolarWorld auch eine Dacheindeckung mit Solarlaminaten an, wobei der Kunde die Auswahl zwischen einem Komplettdach und einer Indach-Lösung hat. Neben kleineren Projekten offeriert SolarWorld aber auch Lösungen zur Realisierung von Großanlagen. In diesem Bereich ist das Unternehmen nicht nur Deutschland, sondern verstärkt auch im Ausland aktiv.

Meldung gespeichert unter: SolarWorld, Hintergrundberichte, Solartechnik

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