SolarWorld - Hoffnungsschimmer für deutschen Solarpionier

Hoffnung aus Katar - Asbeck will zweistelligen Millionenbetrag investieren

Dienstag, 4. Juni 2013 um 13:47

Ein weiteres wichtiges Standbein bei der Beschaffung von Silizium ist die Recyclingfähigkeit der Module bzw. Zellen. Hier ist das Unternehmen über die 100prozentige Tochtergesellschaft Deutsche Solar AG aktiv. Um sich den langfristigen Zugriff auf Solarsilizium zu sichern, gründete SolarWorld im Jahr 2002 das Joint Venture Joint Solar Silicon. Während die Degussa AG 51 Prozent der Anteile an diesem Venture hält, ist SolarWorld mit 49 Prozent beteiligt.

Im Jahr 2006 wurde ein weiteres Joint Venture mit der niederländischen Scheuten Solarholding B.V. gegründet. Sowohl Scheuten Solarholding als auch SolarWorld halten jeweils 50 Prozent an dem Joint Venture SolarWorld Solizium GmbH. Daneben hält SolarWorld noch 35 Prozent der Anteile an dem schwedischem Solarmodulehersteller Gälllivare PhotoVoltaic (AB). Bereits im Jahr 2006 verstärkte sich die SolarWorld durch die Übernahme der kristallinen Solaraktivitäten der Shell Solar. Anfang 2010 gründete SolarWorld das Joint Venture Qatar Solar Technologies (QST), an welchem das Unternehmen 29 Prozent der Anteile hält. Ende 2010 gab SolarWorld die Übernahme der Solarparc AG bekannt. Mitte 2011 trennte sich SolarWorld von seinem südkoreanischen Fertigungs Joint Venture.

Die Tochtergesellschaften Deutsche Cell GmbH und der in der SolarWorld Industries America LP angesiedelte Geschäftsbereich „Zelle" produziert aus dem Vorprodukt der Solarsilizium-Wafer Solarzellen, um aus Sonnenlicht Strom zu produzieren. Im Geschäftsbereich „Module“ fertigt SolarWorld aus Solarzellen zusammengefügte Module, das eigentliche Endprodukt, bereit zur Stromerzeugung und dessen Einspeisung. Die Modulfertigung erfolgt durch die Tochtergesellschaften Solar Factory GmbH in Freiberg, der Gällivare Photovoltaic AB (GPV) in Schweden sowie bei der SolarWorld Industries America LP. Firmengründer Frank Asbeck hielt zuletzt weiterhin ein Viertel der Anteile an SolarWorld.

Zahlen
Für das vergangene erste Quartal 2013 meldet SolarWorld einen Umsatz von 112,2 Mio. Euro - im Vorjahreszeitraum belief sich dieser noch auf 170,5 Mio. Euro. Das EBIT ging von plus 26,6 Mio. auf minus 36,2 Mio. Euro zurück. Übrig blieb ein Konzernergebnis von minus 40,0 Mio. Euro, das im Vergleich zum Vorjahreswert von minus 0,3 Mio. Euro nochmals deutlich tiefer in die roten Zahlen abrutschte.

Dabei konnte SolarWorld Solarmodule mit einer Leistung von 109 Megawatt absetzen, nach 147 Megawatt im Vorjahreszeitraum.

Markt und Wettbewerb
Der Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar rechnet vor, dass langfristig 25 bis 30 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland durch Solarenergie abgedeckt werden können. Bis 2015 soll der Solarstrom in Deutschland wettbewerbsfähig sein und damit dann nicht mehr teurer als der Strom der großen Energieversorger sein. In sonnenreichen Ländern wie Italien oder Griechenland soll die Schwelle zur Wettbewerbsfähigkeit bereits in 2011 erreicht werden.

SolarWorld gilt nicht nur in Deutschland als einer der marktführenden Anbieter in Sachen Solarstromtechnik. Nach der Übernahme der Solar-Aktivitäten von Shell Solar stieg das Unternehmen auch in den USA zu einem der größten Produzenten von Solarstromtechnologien auf. Auch in Afrika ist SolarWorld gemeinsam mit Osram und Nokia aktiv, um Menschen, die bislang vom Stromnetz ausgeschlossen waren, durch Solartechnologie mit Strom zu versorgen.

Im Bereich Solarmodule steht SolarWorld im Wettbewerb zu einer ganzen Reihe von internationalen Anbietern. Neben großen internationalen Konzernen wie Suntech, Yingli Green, Sharp, SunPower, First Solar, Kyocera konkurriert SolarWorld hier auch mit nationalen Wettbewerbern.

Im Bereich der integrierten Solarkonzerne, die alle Produktsortimente abdecken, steht SolarWorld Wettbewerbern wie der chinesischen Trina Solar und JA Solar gegenüber.

Ausblick
Einen Ausblick auf die Geschäftsentwicklung in 2013 wollte SolarWorld zunächst nicht bekannt geben. Analysten rechnen aber weiter mit roten Zahlen. Für 2013 wird mit einem Minus von 0,98 Euro je Aktie gerechnet.

Für 2014 erwarten die Analysten einen Nettoverlust von 1,31 Euro je Anteil.

Bewertung
SolarWorld-Aktien präsentierten sich nachdem jüngsten Kurssturz wieder fester bei 0,72 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 80 Mio. Euro für den angeschlagenen deutschen Solarpionier gibt.

Nur noch wenige Analystenhäuser beobachten den Wert. Beim Investmenthaus Independent Research empfiehlt man Solarworld-Aktien mit einem Kursziel von 0,50 Euro zum Verkauf.

Auch bei Warburg Research ist man alles andere als optimistisch. Die Analysten raten Anlegern ebenfalls zum Verkauf der Papiere und sehen ein Kursziel von lediglich 0,08 Euro.

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Meldung gespeichert unter: SolarWorld, Hintergrundberichte, Solartechnik

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