Samsung kämpft mit ersten Sättigungstendenzen im Smartphone-Markt

Smartphone-Markt

Dienstag, 18. Juni 2013 um 13:49
Samsung Unternehmenslogo

(IT-Times) - Die Aktien von Samsung Electronics kamen in der Vorwoche kräftig unter die Räder. Mit JPMorgan Chase hatte eine namhafte Investmentbank ihre Gewinnschätzungen nach unten korrigiert. Gleichzeitig glauben die Banker, dass sich die Nachfrage nachdem neuen Flagschiff-Telefon Galaxy S4 abkühlt. Samsung Electronics-Aktien stürzten daraufhin auf ein 4-Monatstief.

Samsung Electronics (WKN: 881823) hatte zwar binnen der ersten 27 Tage nach der Markteinführung des Galaxy S4 zehn Millionen Telefone verkaufen können, dennoch deuten Anzeichen aus der Zuliefererkette daraufhin, dass die Absatzzahlen im laufenden Quartal eher enttäuschen werden. Die Investmentbanker senken ihre Absatzschätzungen von 80 auf 60 Millionen Einheiten im Bezug auf das Galaxy S4 für 2013.

Hat das Galaxy S4 seinen Höhepunkt bereits überschritten?
JPMorgan-Experte J.J. Park verweist gegenüber dem Wall Street Journal darauf, dass Samsung seine Order-Zahlen im Bezug auf das S4 für den Monat Juli um 20 bis 30 Prozent auf sieben bis acht Millionen Einheiten pro Monat gesenkt haben soll. Hintergrund sei eine schwache Nachfrage aus Europa und Südkorea.

Zwar trat Samsung CEO J.K. Shin den Berichten gegenüber der Korea Times entgegen, wonach sich das Galaxy S4 nach wie vor gut verkaufe, doch Marktbeobachter und Analysten sehen ein grundsätzliches Problem.

Samsung feuert aus allen Zylindern - zuviel für den Verbraucher?
Zum einen scheint die schnelllebige und 250 Mrd. Dollar schwere Smartphone-Branche einen gewissen Sättigungsgrad erreicht zu haben, zum anderen verwässert Samsung den Markennamen Galaxy S4 zunehmend, was aufgrund der Vielzahl von S4-Varianten zu einer Konfusion bei den Verbrauchern beitragen könnte.

In den letzten Wochen und Monaten hat Samsung nicht weniger als fünf verschiedene Samsung Galaxy S4 Versionen vorgestellt: Das Galaxy S4, das Galaxy S4 Active, das Galaxy S4 Google Edition, das Galaxy S4 Mini und das Galaxy S4 Zoom. Zudem soll es eine Turbo-Version des S4 mit LTE-Support geben, welches noch in diesem Monat in Südkorea auf den Markt kommen soll.

Für Samsung bleibt zu hoffen, dass die Konsumenten bei der Vielzahl von S4-Versionen nicht den Überblick verlieren. Sollte Samsung mit seiner Strategie falsch liegen, könnte dies verheerende Folgen haben.

Die Mobile Device Sparte ist der eigentliche Wachstums- und Gewinnmotor im Unternehmen. Fällt der Absatz des S4 um fünf Millionen Einheiten niedriger aus, würde dies rund eine Mrd. US-Dollar weniger beim operativen Gewinn bedeuten, rechnen Analysten vor.

Kurzportrait

Die im Jahre 1969 in Daegu gegründete Samsung Electronics ist nicht nur der größte Elektronikkonzern Südkoreas, sondern auch weltweit die Nummer eins, wenn es um Elektronikprodukte für Privatkunden geht. Zudem ist Samsung inzwischen auch der weltgrößte Smartphone-Hersteller.

Samsung hatte sich ursprünglich auf die Produktion von TV-Geräten, Taschenrechnern, Kühlschränken, Klimaanlagen und Waschmaschinen konzentriert, inzwischen bietet das Unternehmen aber auch Halbleiter, Smartphones und Tablet PCs an.

Über seine Halbleitersparte Samsung Semiconductor bietet das Unternehmen nicht nur DRAM-Speicher, sondern auch Flash-Speicher und SSD-Laufwerke für PCs und Notebooks an. Auch Microcontroller- und Application Prozessoren werden über diese Samsung-Einheit vermarktet.

Das Unternehmen ist jedoch nicht nur der weltweit größte DRAM-Hersteller, sondern auch der weltweit führende Hersteller von Flachbild-Fernsehern. Über die Sparte Digital Media bietet Samsung nicht nur Digitalkameras, sondern auch Camcorder, PCs, Laserdrucker, Blu-ray- und DVD-Player an.

Im Mobilfunkmarkt ist Samsung inzwischen zum weltweit zweitgrößten Handy-Hersteller hinter Nokia aufgestiegen. Mit seinem Samsung Galaxy S Smartphone konnte Samsung jüngst einen Verkaufserfolg feiern - das Smartphone hat sich inzwischen millionenfach verkauft. Zudem hat das Unternehmen mit Bada ein eigenes Betriebssystem für Handys entwickelt und auch einen entsprechenden App Store an den Start gebracht.

Samsung beschäftigt weltweit mehr als 100.000 Mitarbeiter und investiert aggressiv in Forschung und Entwicklung. Insgesamt ist das Unternehmen heute mit Fabriken und Vertriebsniederlassungen in mehr als 65 Ländern weltweit vertreten, wobei Samsung gleichzeitig 24 Forschungs- und Entwicklungszentren unterhält. Mitte 2011 verkaufte Samsung sein Solarzellengeschäft für 160,8 Mrd. Won bzw. 0,15 Mrd. US-Dollar an Samsung SDI. Anfang 2012 übernahm Samsung den WLAN-Chipanbieter Nanoradio AB sowie den Cloud-Spezialist mSpot.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: Samsung, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

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