Qualcomm setzt auf weltweites 3G-Wachstum

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Qualcomm einen Nettogewinn von 54 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Markterwartungen leicht übertreffen. Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 2,5 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 52 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Qualcomms CDMA-Technik gilt nicht nur gegenüber dem europäischen Mobilfunknetz GSM als überlegen, sondern auch im Softwarebereich kann das Unternehmen zahlreiche Erfolge vorweisen. Die Zahl der 3G CDMA-basierten Netzwerke überstieg in 2007 die Marke von 410 Netzwerke weltweit - ein Zuwachs von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig löste Qualcomm die amerikanische Texas Instruments als weltweit größten Mobilfunkchip-Auslieferer ab (Quelle: iSuppli).

Qualcomm konkurriert daneben mit dem zweitgrößten Mobilfunkanbieter Motorola. Motorola entwickelt ebenso wie Qualcomm Mobilfunkchips und ist daneben auch im Softwarebereich engagiert.

Die von Intel und Clearwire vorangetriebene WiMAX-Technik steht ebenfalls in zunehmenden Wettbewerb gegenüber vergleichbaren Techniken aus dem Hause Qualcomm. Dies gilt insbesondere für den Standard Mobile WiMAX.

Auch der finnische Nokia-Konzern, weltweit größter Mobilfunkhersteller, vertreibt neben Handys auch Netzwerktechnologien und engagiert sich nunmehr gemeinsam mit Texas Instruments (TI) und STMicroelectronics im CDMA-Markt. TI will mit seinem Vorstoß langfristig einen Marktanteil von über 30 Prozent erreichen. Derzeit dominiert Qualcomm allerdings den Markt für CDMA-Chips mit einem Marktanteil von mehr als 70 Prozent. Als weitere Konkurrenten gelten Broadcom, Freescale Semiconductor, NEC und Matsushita.

Für das laufende dritte Fiskalquartal 2008 stellt Qualcomm einen Umsatz zwischen 2,5 und 2,7 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 50 bis 52 US-Cent je Aktie in Aussicht. Analysten rechnen an dieser Stelle mit Einnahmen zwischen 2,59 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 52 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr erwartet der weltweit größte Mobilfunkchiphersteller einen Umsatz zwischen 10,0 und 10,4 Mrd. Dollar, womit Qualcomm gleichzeitig seinen Umsatzausblick um 400 Mio. Dollar anhebt. Insgesamt erwartet der CDMA-Spezialist auf Jahressicht ein operatives Plus zwischen 2,04 und 2,09 Dollar je Aktie. Analysten rechnen im Hinblick auf das Jahr 2008 mit Einnahmen von 10,26 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,11 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 11,6 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,39 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Zuletzt wurden Qualcomm-Anteile wieder erholt bei 43,76 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 70 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Mobilfunkchiphersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21. Gleichzeitig wird Qualcomm mit dem 6,8-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Bereits Mitte März äußerte sich American Technology Research Analyst Mark McKechnie positiv über Qualcomm-Anteile und stufte die Papiere von „neutral“ auf „kaufen“ nach oben. Dabei sieht der Analyst ein Kursziel von 52 Dollar für den Wert. McKechnie geht davon aus, dass sich das positive Momentum im Juniquartal weiter fortsetzen wird. Zudem glaubt der Analyst, dass die finnische Nokia seinen Rechtsstreit mit Qualcomm binnen 18 Monate beilegen wird. Hieraus könnten Qualcomm mehr als zwei Prozent der Verkaufserlöse als Lizenzerlöse zufließen, schätzt der Analyst. Als Folge einer Einigung mit Nokia erwartet McKechnie bei Qualcomm sinkende Rechtsunkosten und steigende Lizenzeinnahmen, was die Gewinne in 2009 und 2010 beflügeln könnte.

Mitte Februar meldeten sich bereits die Analysten des Hauses Oppenheimer & Co zu Wort und bewerteten Qualcomm-Anteile weiterhin mit „outperforrm“. Ferner heben die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 46 auf 52 Dollar an.