Qualcomm drängt in den Markt für Smartphone-Chips
Laut Qualcomm-Chef Paul Jacobs ist Qualcomm in der Position, weiter Marktanteile zu gewinnen, auch wenn sich der Wettbewerb im Mobilfunkbereich durch niedrigere Preise intensiviert. Aufgrund des positiven Momentums im Chip- und Lizenzgeschäft hebt das Unternehmen seinen Ausblick für das laufende Fiskaljahr 2010 an.
Markt und Wettbewerb
Qualcomms CDMA-Technik gilt nicht nur gegenüber dem europäischen Mobilfunknetz GSM als überlegen, sondern auch im Softwarebereich kann das Unternehmen zahlreiche Erfolge vorweisen. Die Zahl der 3G CDMA-basierten Netzwerke überstieg in den vergangenen Jahren die Marke von 500 Netzwerken weltweit. Gleichzeitig löste Qualcomm den amerikanischen Marktführer Texas Instruments als weltweit größten Mobilfunkchip-Auslieferer ab (Quelle: iSuppli).
Die von Intel und Clearwire vorangetriebene WiMAX-Technik steht ebenfalls im zunehmenden Wettbewerb gegenüber vergleichbaren Techniken aus dem Hause Qualcomm. Dies gilt insbesondere für den Standard Mobile WiMAX.
Auch der finnische Nokia-Konzern, weltweit größter Mobilfunkhersteller, vertreibt neben Handys auch Netzwerktechnologien und engagiert sich nunmehr gemeinsam mit Texas Instruments (TI) und STMicroelectronics im CDMA-Markt. TI will mit seinem Vorstoß langfristig einen Marktanteil von über 30 Prozent erreichen.
Derzeit dominiert Qualcomm allerdings den Markt für CDMA-Chips mit einem Marktanteil von mehr als 70 Prozent. Als weitere Konkurrenten gelten Broadcom, Infineon, Marvell Technology, Freescale Semiconductor, Mediatek, ST-Ericsson, Motorola und Matsushita.
Ausblick
Für das laufende Fiskaljahr 2010 erwartet Qualcomm nunmehr einen Nettogewinn von mindestens 1,71 Dollar je Aktie, nachdem das Unternehmen bislang ein Plus von 1,56 Dollar je Anteil in Aussicht stellte. Der Umsatz soll sich auf Jahressicht zwischen 10,4 und 11,0 Mrd. Dollar bewegen. Analysten erwarten für das laufende Fiskaljahr 2010, welches im September endet, einen Jahresumsatz von 10,7 Mrd. Dollar US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 2,31 Dollar je Aktie.
Im nachfolgenden Fiskaljahr 2011 erwarten Analysten dann einen weiteren Umsatzanstieg auf 11,9 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,50 Dollar je Aktie.
Im Hinblick auf das laufende dritte Fiskalquartal 2010 stellt Qualcomm einen Nettogewinn zwischen 51 und 55 US-Cent je Aktie in Aussicht. Analysten rechnen für das laufende Juniquartal mit Einnahmen von 2,63 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,53 Dollar je Aktie.
Bewertung
Qualcomm-Aktien präsentierten sich zuletzt deutlich fester an der New Yorker Nasdaq bei 35,7 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 59 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Hersteller von Mobilfunkchips ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16. Gleichzeitig wird Qualcomm mit dem 5,5-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.
Die Analysten der Credit Suisse bewerten Qualcomm-Aktien zum Wochenbeginn weiterhin nur mit „neutral“, wobei die Analysten ihr Kursziel leicht von 45 auf 40 US-Dollar nach unten korrigieren. Die Investmentbanker verweisen darauf, dass die durchschnittlichen Verkaufspreise weiter sinken. Auch das Niveau der Lizenzgebühren sei weiterhin moderat. Für 2010 erwarten die Analysten bei Qualcomm ein Plus von 2,29 Dollar je Aktie, der im Jahr 2011 auf 2,36 Dollar je Anteil anziehen soll. Die Sparte Qualcomm Technology Licensing dürfte allerdings vom boomenden Smartphone-Geschäft profitieren. Darüber hinaus dürfte Qualcomm durch seine Einheit Qualcomm CDMA Technologies seine Marktanteile weiter steigern können. Die Gewinnmargen dürften sich allerdings nur geringfügig verbessern. Hintergrund sei die zunehmende Konkurrenz durch Infineon, Broadcom und ST-Ericsson.
Die Analysten bei Sterne Agee meldeten sich bereits Mitte Mai zu Wort. Die Analysten bewerten die Papiere im Rahmen einer Ersteinschätzung ebenfalls mit „neutral“.
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