Phoenix Solar kann Preisverfall gelassen entgegenblicken

Mittwoch, 13. August 2008 um 12:47
Phoenix Solar

(IT-Times) Die Aktien des Photovoltaik-Systemhauses Phoenix Solar AG (WKN: A0BVU9) markierten jüngst ein neues Rekordhoch bei über 50 Euro, nachdem das Unternehmen mit guten Quartalszahlen aufwarten konnte. Phoenix Solar geht inzwischen davon aus, die eigenen Prognosen für das laufende Gesamtjahr übertreffen zu können.

Analysten bleiben hingegen zurückhaltend, was die weiteren Kurschancen von Phoenix Solar betrifft. Als Systemhaus profitierte das Unternehmen in den vergangenen Jahren wie kein anderes Unternehmen von üppigen Förderquoten für die Solarindustrie durch den Staat. Während hierzu Lande die Kappung der Einspeisevergütung relativ moderat ausfiel, scheint die spanische Regierung einen radikaleren Schritt zu planen.

Spanien will Förderung drastisch senken


Angedacht ist demnach eine Deckelung der Förderung und eine Reduzierung der Einspeisevergütung auf 33 Cent je Kilowattstunde Strom für Dachanlagen. Bodenanlagen sollen sogar nur noch mit 29 Cent je Kilowattstunde gefördert werden, so die Pläne. Derzeit subventionieren die Spanier Solarstrom noch mit 45 Cent je Kilowattstunde.

Auch gehen Marktbeobachter im nächsten Jahr von Überkapazitäten aus, nachdem insbesondere in China immer mehr neue Solarfabriken aus dem Boden gestampft werden. Während das Angebot an Solarmodulen steigt, droht hingegen eine Verknappung beim Rohstoff Siliziumcarbide. Ein Kilogramm Siliziumcarbide wird derzeit bei 4,8 bis 6,4 Dollar gehandelt, während der Rohstoff ein Jahr vorher teilweise um die Hälfte billiger war. Siliziumcarbide ist ein Grundbestandteil für Silizium-Wafer, die in der Solarindustrie für die Fertigung von Solarzellen und Modulen benötigt werden.

Rohstoffpreise steigen - Verkaufspreise könnten sinken


Diese Entwicklung könnte dazu führen, dass die Rohstoffpreise kurzfristig weiter steigen, während jedoch die Verkaufspreise für Solarmodule aufgrund der sinkenden Einspeisevergütungen in wichtigen Absatzmärkten wie Deutschland und Spanien sinken werden. Dies könnte auch die Margen von Phoenix Solar kurzfristig drücken und sich somit negativ auf das Gewinnwachstum auswirken.

Langfristig dürfte sich jedoch der Preisverfall aber positiv auf die Entwicklung des Solarmarktes auswirken. Wenn es die Solarindustrie in den nächsten Jahren schafft mit herkömmlichen Energieträgern zu konkurrieren, könnten Solarmodule zum Massenprodukt avancieren. Ein erster Indikator ist für diese Entwicklung ist der Möbelgigant IKEA, der in den nächsten Jahren auch Solarmodule in sein Produktsortiment aufnehmen will. Was sich zunächst nach neuer Konkurrenz anhört, ist jedoch auch positiv für Phoenix Solar. Als Systemhaus bietet das Unternehmen nicht nur Solarmodule, sondern auch Zubehörteile an, die jeder Bastler und Eigenheimbesitzer benötigt, um solche Anlagen in Eigenregie auf das Dach zu hieven…

Kurzportrait

Die bei Sulzemoos bei München ansässige und im Jahr 1999 gegründete Phoenix Solar AG trat ursprünglich unter dem Namen Phönix SonnenStrom AG auf. Seit Mitte 2007 firmiert das Unternehmen unter dem Namen Phoenix Solar AG.

Das Unternehmen ging im Jahr 1994 aus der Solarinitiative des Bundes der Energieverbraucher e.V. hervor. Zunächst beschränkte sich das Unternehmen nur auf die Vermarktung von thermischen Solaranlagen zur Brauch- und Trinkwassererwärmung. Heute entwickelt, produziert und vertreibt Phoenix Solar Photovoltaik-Großkraftwerke und ist zudem Fachhändler für Photovoltaikanlagen, Solarmodule, Wechselrichter und Zubehörprodukte. Dabei vermarktet das Unternehmen sämtliche Modultechniken (monokristallin, polykristallin, Dünnschicht) der größten Hersteller weltweit.

Als führend sieht sich das Unternehmen dann auch im Bereich der Photovoltaik-Systemtechnik. Hier ist das Unternehmen unter anderem mit seinem eigens entwickelten Montagesystem TectoSun vertreten. Phoenix Solar will dabei die Systemkosten in den nächsten Jahren konsequent senken.

Um seine Produkte zu vermarkten, ist das Unternehmen an mehreren Standorten in Deutschland vor Ort präsent. Zudem ist Phoenix Solar in den vergangenen Jahren im Ausland expandiert. So hält das Unternehmen 95 Prozent der Anteile an der spanischen Tochter Phoenix Solar, Madrid. In Italien ist Phoenix Solar über die Einheit Renewable Energies Development 2002 vertreten, an der Phoenix 49 Prozent der Anteile hält. In Asien ist das Unternehmen über die Tochter Phoenix Solar Pte (Singapur) am Start, an der das Unternehmen eine Beteiligung von 75 Prozent hält. Über seine Tochter in Singapur will das Unternehmen insbesondere in den Boommärkten China, Indien und in Thailand Fuß fassen. Mitte 2008 stockte Phoenix Solar seine Beteiligung an der italienischen RED 2002 Srl von 49 auf 100 Prozent auf. Gleichzeitig erweiterte Phoenix seine Produktpalette um CIGS-Dünnschichtmodule.

Hauptlieferanten des Unternehmens sind insbesondere First Solar und die Signet Solar GmbH. Weitere Partnerschaften bestehen unter anderem mit der KG Allgemeine Leasing (Vertrieb). Waren Phoenix Solar-Aktien bislang nur im amtlichen Handel der Frankfurter Börse (Prime Standard) notiert, sollen die Papiere Ende März 2008 auch im TecDax aufgenommen werden.

Zahlen

Der Umsatz des Photovoltaik-Systemhauses lag im zweiten Quartal 2008 mit 110,2 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 43,8 Mio. Euro. Es wurde ein EBIT (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 11,2 Mio. Euro ausgewiesen (2007: 0,9 Mio. Euro). Die EBIT-Marge lag mit 10,2 Prozent ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert von 2,2 Prozent.

Meldung gespeichert unter: Phoenix Solar, Hintergrundberichte, Solartechnik

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