Phoenix Solar in schwierigem Fahrwasser - Solarkrise zieht weiter ihre Kreise

Solarkrise

Dienstag, 16. Oktober 2012 um 14:04
Phoenix Solar

Richtigstellung: Im Zusammenhang mit den Refinanzierungsproblemen ist uns im vierten Absatz ein Fehler unterlaufen. Richtig ist, dass Phoenix Solar bereits ein Finanzierungspaket im Volumen von 132 Mio. Euro mit Laufzeit bis Ende März 2014 erfolgreich abgeschlossen hat. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen. Nachstehend die korrigierte Version.

(IT-Times) - Derzeit rollt eine Pleitewelle durch die deutsche Solarindustrie, der immer mehr namhafte Solarfirmen zum Opfer fallen. Nachdem in diesem Jahr bereits Q-Cells Insolvenz beantragt hat und der Ausrüster centrotherm im Schutzschirmverfahren ist, fragen sich viele Marktbeobachter, wer wohl der nächste Insolvenzkandidat ist.

Denn ein Ende der Misere ist bislang nicht in Sicht. Die fallenden Preise für Solarprodukte sind zwar gut fürs Klima, jedoch schlecht für die Solarfirmen, die durch die Bank rote Zahlen schreiben. Dazu gehört auch der deutsche Solarspezialist Phoenix Solar AG (WKN: A0BVU9). Das Unternehmen plant, baut und betreibt Solar-Kraftwerke und ist zudem Fachhändler für Komplettanlagen.

Inlandsgeschäft kommt zum Erliegen - Refinanzierungsprobleme gelöst?


Die Schwäche in Deutschland hat Phoenix Solar schwer getroffen. Das Inlandsgeschäft ist nahezu um Stillstand gekommen, der Auftragsbestand brach im ersten Halbjahr 2012 um 50 Prozent ein. Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz stieg inzwischen auf 72 Prozent.

Die Refinanzierungsprobleme hat Phoenix Solar nunmehr offenbar in den Griff bekommen. So hat das Unternehmen die Verhandlungen über ein neues Finanzierungspaket mit einem Volumen von insgesamt 132 Mio. Euro und einer Laufzeit bis Ende März 2014 erfolgreich abgeschlossen.

Photovoltaik-Kosten sollen in 2012 um weitere 50 Prozent sinken


Derweil fallen die Kosten für Photovoltaik-Produkte weiter dramatisch. Diese dürften in 2012 um weitere 30 Prozent auf 55 US-Cent pro Watt (ausgenommen Siliziumkosten) sinken, nachdem die Preise bereits in den zwei vorhergehenden Jahren um 75 Prozent eingebrochen waren, so die Marktforscher aus dem Hause IMS Research.

Während die Einspeisevergütung in Deutschland mittelfristig weiter sinken dürfte, rudern auch andere europäische Länder wie Frankreich und Österreich zurück. Auch dort dürften die Einspeisevergütungen weiter sinken. Um die Krise zu bewältigen, versucht Phoenix Solar mit innovativen neuen Produkten zu punkten. Wie zum Beispiel mit dem Nedap PowerRouter, der den Eigenverbrauch von Solarstrom effizienter regelt.

Ob dies allein dazu ausreichen wird, um die Krise zu bewältigen, bleibt abzuwarten. Eine wichtige Hürde hat das Unternehmen mit dem erfolgreichen Abschluss des Finanzierungspakets zwar genommen, doch die Herausforderungen in einem insgesamt schwierigen Marktumfeld bleiben weiter bestehen.

Kurzportrait

Die bei Sulzemoos bei München ansässige und im Jahr 1999 gegründete Phoenix Solar AG trat ursprünglich unter dem Namen Phönix SonnenStrom AG auf. Seit Mitte 2007 firmiert das Unternehmen unter dem Namen Phoenix Solar AG.

Das Unternehmen ging im Jahr 1994 aus der Solarinitiative des Bundes der Energieverbraucher e.V. hervor. Zunächst beschränkte sich das Unternehmen nur auf die Vermarktung von thermischen Solaranlagen zur Brauch- und Trinkwassererwärmung. Heute entwickelt, produziert und vertreibt Phoenix Solar Photovoltaik-Großkraftwerke und ist zudem Fachhändler für Photovoltaikanlagen, Solarmodule, Wechselrichter und Zubehörprodukte. Dabei vermarktet das Unternehmen sämtliche Modultechniken (monokristallin, polykristallin, Dünnschicht) der größten Hersteller weltweit. Gleichzeitig erweiterte Phoenix seine Produktpalette um CIGS-Dünnschichtmodule.

Als führend sieht sich das Unternehmen dann auch im Bereich der Photovoltaik-Systemtechnik. Hier ist das Unternehmen unter anderem mit seinem eigens entwickelten Montagesystem TectoSun vertreten. Phoenix Solar will dabei die Systemkosten in den nächsten Jahren konsequent senken.

Um seine Produkte zu vermarkten, ist das Unternehmen an mehreren Standorten in Deutschland vor Ort präsent. So betreibt das Unternehmen Tochtergesellschaften in Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich und Singapur. So hält das Unternehmen 95 Prozent der Anteile an der spanischen Tochter Phoenix Solar, Madrid. In Asien ist das Unternehmen über die Tochter Phoenix Solar Pte (Singapur) am Start, an der das Unternehmen eine Beteiligung von 75 Prozent hält. Über seine Tochter in Singapur will das Unternehmen insbesondere in den Boommärkten China, Indien und in Thailand Fuß fassen. Mitte 2008 stockte Phoenix Solar seine Beteiligung an der italienischen RED 2002 Srl von 49 auf 100 Prozent auf.

Anfang 2009 verstärkte sich Phoenix Solar durch die Übernahme der italienischen Scarlatti Srl. Gleichzeitig wurde die Fusion mit der Phoenix Solar Energy Investments AG abgeschlossen. Seit Ende 2009 ist Phoenix Solar auch mit einer Niederlassung (Phoenix Solar L.L.C) im Sultanat Oman vertreten. An der Tochter Phoenix Solar L.L.C hält Phoenix Solar 70 Prozent der Anteile. Im Herbst 2010 vollzog Phoenix Solar mit der 100%igen Tochter Phoenix Solar Systems Inc auch den Markteintritt in den amerikanischen PV-Markt.

Meldung gespeichert unter: Phoenix Solar, Hintergrundberichte, Solartechnik

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